Würdigung ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer und Projekte im Landkreis Grafschaft Bentheim

Schwerpunktthema: Bericht

31. Mai 2016

Daniela Schadt hat am 31. Mai die Grafschaft Bentheim im Emsland besucht, um sich ein Bild vom bürgerschaftlichen Engagement für die Kultur im ländlichen Raum zu machen. Unter dem Motto Zwischen Tradition und Moderne präsentierten sich ehrenamtliche Initiativen verschiedener Bereiche.


Daniela Schadt hat am 31. Mai die Grafschaft Bentheim im Emsland besucht, um sich ein Bild vom bürgerschaftlichen Engagement für die Kultur im ländlichen Raum zu machen. Unter dem Motto Zwischen Tradition und Moderne präsentierten sich ehrenamtliche Initiativen verschiedener Bereiche.

Zunächst stand der Besuch des ehrenamtlich gegründeten und geführten Bauernmuseums Brookman in Osterwald auf dem Programm. Die Vereinsvorsitzende Anita Moss führte Daniela Schadt durch das ehemalige Schulgebäude in Osterwald und erläuterte die Sammlung historischer land- und hauswirtschaftlicher Geräte und Maschinen, die das Leben in der alten Zeit auf den Bauernhöfen prägten.

In den Ausstellungsräumen des Kunstvereins Grafschaft Bentheim e.V. in Neuenhaus gab Gudrun Thiessen-Schneider einen Einblick in das Schaffen der rund 25 Ehrenamtlichen, die der Kunst dort seit 1993 ein Forum bieten. Nach einem Gespräch mit den Landfrauen der Grafschaft erläuterte der Leiter des Projekts Dorfgemeinschaft 2.0, Thomas Nerlinger, was in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden muss, damit das Leben auf dem Lande weiterhin lebenswert bleibt.

Ich bin ziemlich platt, sagt Daniela Schadt mit Blick auf das Engagement im sozialen und künstlerischen Bereich, in der Heimat- und Brauchtumspflege. So stelle ich mir ein funktionierendes Gemeinwesen vor. Hier gibt es sehr viel Lebensqualität.

Bereits am Vorabend nahm Daniela Schadt an der Ehrung der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer und -helferinnen der Grafschaft Bentheim im Kloster Frenswegen teil.

Ansprache von Daniela Schadt:

Änderungen vorbehalten. Es gilt das gesprochene Wort.

Als Sie mich, sehr geehrter Herr Landrat, gefragt haben, ob ich meinen für morgen geplanten Besuch der Grafschaft Bentheim auf den heutigen Abend ausdehnen möchte, um Ihnen, liebe ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu begegnen, habe ich sofort und mit großer Freude zugesagt. Ich habe zugesagt, weil es mir wichtig ist, Ihnen persönlich und von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung bei der Aufnahme geflüchteter Menschen zu danken.

Ich bin beeindruckt von Ihrem Engagement und Ihrer Kreativität, mit der Sie den zu uns kommenden Menschen auf großzügige und mitfühlende und zugleich umsichtige und zupackende Art begegnen. Trotz aller Einschränkungen, die Sie als Bürgerinnen und Bürger dieser Region, als Eltern oder als Sportlerinnen und Sportler auch hinnehmen mussten, haben Sie gemeinsam mit den hauptamtlichen Helferinnen und Helfern und dem Landkreis und den Kommunen Beträchtliches geleistet. Ihr Engagement ist so zahlreich und vielfältig, dass eine vollständige Wiedergabe den Rahmen des heutigen Abends sprengen würde. Herausheben möchte ich daher nur einige wenige Ihrer Leistungen wie z.B. die erst kürzlich ins Leben gerufene und ehrenamtlich betriebene Internetseite Willkommen in Nordhorn, die den Geflüchteten Unterstützung in den Sprachen Englisch, Arabisch, Urdu und Farsi bietet.

Ich finde es gut und richtig, dass Sie sich zum gegenseitigen Kennenlernen einladen, sei es zu einem Tag der offenen Tür in den Flüchtlingsheimen Schüttorf und Lohne oder bei einem Wochenende in der Uelsener Reithalle, zu dem 30 Flüchtlingskinder und ihre Familien herzlich empfangen wurden. Gefallen hat mir auch das Frauencafé im Unabhängigen Jugendhaus Bentheim. Ich habe bei verschiedenen Terminen die Erfahrung gemacht, dass gerade diese zwanglosen, niederschwelligen Zusammentreffen besonders wichtig sind. Sie erleichtern vielen Bürgerinnen und Bürgern die Begegnung mit den Geflüchteten und nehmen auf beiden Seiten die Scheu vor dem Fremden.

Wenn sich aus den kurzen Zusammentreffen mehr entwickelt, sei es ein längerfristiges Engagement oder eine freundschaftliche Beziehung zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern der Grafschaft und den Neuankömmlingen – umso besser!

Ich soll Sie auch vom Bundespräsidenten grüßen. Ihm liegt Ihre Würdigung ebenso am Herzen wie mir. Der Bundespräsident und ich wissen: Jeder, der sich freiwillig engagiert, macht unser Land besser und schöner. Deshalb danke ich Ihnen auch in seinem Namen ganz herzlich für Ihr Engagement.

Jetzt werden wir Sie alle, liebe Helferinnen und Helfer, gebührend feiern und gemeinsam auf Ihr Wohl anstoßen! Ich freue mich darauf, gleich mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und bin gespannt, was Sie mir von Ihren Erfahrungen bei der Flüchtlingshilfe erzählen werden.