Neujahrsempfang für die Angehörigen des Diplomatischen Korps

Schwerpunktthema: Bericht

13. Januar 2017

Daniela Schadt hat am 13. Januar die Angehörigen des Diplomatischen Korps und die Vertreterinnen und Vertreter der von ihr unterstützten Organisationen und Initiativen zum traditionellen Neujahrsempfang in Schloss Bellevue eingeladen.


Daniela Schadt hat am 13. Januar die Angehörigen des Diplomatischen Korps und die Vertreterinnen und Vertreter der von ihr unterstützten Organisationen und Initiativen zum traditionellen Neujahrsempfang in Schloss Bellevue eingeladen.

Ansprache von Daniela Schadt:

Änderungen vorbehalten. Es gilt das gesprochene Wort.

Ich freue mich, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind und wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein gutes und erfülltes Jahr 2017. Vor allem möge es ein friedliches neues Jahr werden – und wir denken dabei an all die schrecklichen Ereignisse und Anschläge, die das Jahr 2016 überschatteten. Wir erinnern an diese Ereignisse und wissen, dass uns auch das neue Jahr vielfach herausfordern wird. Aber wir sagen bewusst: Und dennoch! und wollen auch mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Lassen Sie uns mit den Worten des deutschen Lyrikers Hoffmann von Fallersleben auf ein glücklicheres, friedlicheres Jahr hoffen: Wir sehn aufs alte Jahr zurück und haben neuen Mut. Ein neues Jahr, ein neues Glück!

Gerade haben Sie den ersten Satz aus Beethovens Mondscheinsonate, gespielt vom Pianisten Saleem Ashkar, gehört. Der in Nazareth geborene international bekannte Pianist hatte im Alter von 22 Jahren unter Daniel Barenboim sein Debüt an der New Yorker Carnegie Hall und hat seitdem mit vielen führenden Orchestern der Welt gearbeitet, darunter den Wiener Philharmonikern, dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, dem London Symphony Orchestra – um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Ehrenamtlich engagiert er sich nebenbei unter anderem für ein Projekt, das junge jüdische und arabische Israelis zusammen- und über das gemeinsame Musizieren einander näherbringt.

Besonders freut mich aber, dass Saleem Ashkar, ebenfalls ehrenamtlich, die künstlerische Leitung der Al-Farabi Musikakademie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung – einer derjenigen Institutionen, über die ich die Schirmherrschaft innehabe – übernommen hat. Mit der Musikakademie entsteht in Berlin ein Ort, an dem junge Geflüchtete gemeinsam mit in Deutschland geborenen oder aufgewachsenen Kindern und Jugendlichen täglich in einem Jugendsymphonieorchester musizieren. Für diese Initiative möchte ich Herrn Saleem Ashkar von Herzen Dank sagen.

Der Neujahrsempfang in Schloss Bellevue bietet nicht nur einen Rahmen, bei schöner Musik gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Traditionell dient der Neujahrempfang dazu, die Partnerinnen und Partner der Mitglieder des Diplomatischen Korps zu begrüßen.

Und so heiße ich Sie auch in diesem Jahr herzlich willkommen – hier in Schoss Bellevue und ganz generell auch in Deutschland. Ihnen gebührt besondere Anerkennung für die Unterstützung, die Sie – teilweise versteckt im Hintergrund und unter Zurückstellung Ihrer eigenen Karrieren – wahrnehmen. Sie stärken damit Ihre Familien und die Beziehungen zwischen Ihrer Heimat und Deutschland. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, besonders denen unter Ihnen meinen Dank und den des Bundespräsidenten auszusprechen, die uns bei Auslandsreisen und den eingehenden Staatsbesuchen hier in Schloss Bellevue in den letzten fünf Jahren begleitet haben.

Sie werden verstehen, dass ich an diesem, meinem letzten Neujahrsempfang in Schloss Bellevue, besonders herzlich Dank sagen möchte all den Institutionen, Organisationen und Personen, mit denen ich im vergangenen Jahr eng und sehr gerne zusammen gearbeitet habe.

Ich habe Sie alle, liebe Gäste, als engagierte und verantwortungsbewusste Menschen kennenlernen dürfen, die sich in ganz unterschiedlichen Bereichen für das Gemeinwohl einsetzen. Selbst wenn ich es gerne wollte, erlaubte unser Zeitplan es gar nicht, Sie alle namentlich zu nennen. Stellvertretend möchte ich drei Organisationen erwähnen, mit denen die jeweiligen Ehegattinnen und Partnerinnen des Bundespräsidenten seit langem eng zusammenarbeiten:

  • Beginnen möchte ich mit der bereits genannten Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, die mich tatkräftig und engagiert bei meinem Einsatz für mehr Chancengerechtigkeit für Jugendliche durch Bildung unterstützt hat. Durch die vielen Projekte der Stiftung, die ich in den letzten Jahren kennen gelernt habe, wurde mir immer wieder deutlich, dass sich auch hochgesteckte Ziele verwirklichen lassen: Kinder sollten ihre Talente so entfalten können, dass sie ein selbstbestimmtes, für sich und die Gesellschaft bereicherndes Leben führen.
  • Zu nennen ist auch die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, die vielen als Müttergenesungswerk bekannt ist. Seit 1950 steht diese Stiftung unter der Schirmherrschaft der jeweiligen First Lady. Kennzeichnend für das Müttergenesungswerk sind jedoch nicht nur Tradition und Geschichte. Vielmehr handelt es sich um eine moderne Institution, die jüngst auch Väter und pflegende Angehörige – und das ist in Deutschland wahrlich eine äußerst zukunftsträchtige Aufgabe – mit in ihr Konzept aufgenommen hat.
  • Und natürlich gehört das Deutsche Komitee für UNICEF mit in diese Aufzählung. Die international professionell agierende Hilfsorganisation ist leider heute notweniger denn je! Weltweit wachsen rund 250 Millionen Kinder in Kriegs- und Konfliktregionen auf und sind dringend auf Hilfe angewiesen. Ich bin UNICEF besonders dankbar für den Einsatz zugunsten der durch den Syrienkrieg betroffenen Kinder und bin froh, dass ich dieses Engagement in den letzten Jahren mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen konnte.

Allen – Ihnen, verehrte Partnerinnen und Partner der Mitglieder des Diplomatischen Korps und Ihnen, liebe Vertreterinnen und Vertreter aus dem gemeinnützigen Bereich – ist eines gemeinsam: In Ihre Tätigkeit bringen Sie eigene Überzeugungen, Prägungen und Werte ein und übernehmen damit persönliche Verantwortung. Dafür danke ich Ihnen. Es war mir eine Freude und Ehre, mit Ihnen zusammenzuarbeiten – und ich hoffe, wir konnten gemeinsam etwas bewegen. Ein Gedanke war und ist mir dabei immer wichtig: Häufig delegieren wir Verantwortung und berufen uns auf mangelnde Zuständigkeiten, anstatt die wertvolle Energie und Tatkraft von Ehren- und Hauptamtlichen zu nutzen. Wenn wir in unserer vielfältigen Gesellschaft eine Idee vorantreiben, Verbesserungen bewirken oder mehr für diejenigen erreichen wollen, die unserer Unterstützung bedürfen, dann müssen alle zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Auch dafür habe ich viele gute Beispiele kennengelernt.

In diesem Sinne bitte ich Sie, nachdem Herr Ashkar uns noch mit dem dritten Satz aus Beethovens Mondscheinsonate beschenkt hat, die Gelegenheit zum Dialog und zum Austausch zu nutzen. Es können daraus zukunftsträchtige Verbindungen erwachsen, die unserer Gesellschaft gut tun und Segensreiches bewirken können. Ich weiß von verschiedenen Verbindungen, die auf dem Neujahrsempfang ihren Anfang nahmen.

Also, kommen Sie miteinander ins Gespräch, bleiben Sie in Kontakt und setzen Sie sich weiterhin für das Wohl anderer ein.

Herzlichen Dank!