6. Forum Bellevue: Alles Glaubenssache? Über das Verhältnis von Religion und Demokratie

Schwerpunktthema: Bericht

26. Februar 2019

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 26. Februar zur sechsten Veranstaltung in der Reihe "Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie" ins Schloss Bellevue eingeladen. Mit seinen Gästen Evelyn Finger, Hans Joas und Mouhanad Khorchide widmete sich der Bundespräsident dem Thema "Alles Glaubenssache?" und diskutierte mit ihnen über das Verhältnis von Kirche und Staat, den Einfluss von Religion auf Politik, die Bedeutung des Glaubens für politische Akteure und die Rolle der Religionen für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie mit dem Titel "Alles Glaubenssache? – Ein Gespräch über das Verhältnis von Religion und Demokratie" im Großen Saal von Schloss Bellevue

Bundespräsident Steinmeier hat – in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung – am 26. Februar zu einer weiteren Veranstaltung in der Reihe Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie ins Schloss Bellevue eingeladen. Die sechste Veranstaltung in der Reihe widmete sich Fragen nach dem Verhältnis von Kirche und Staat, dem Einfluss von Religion auf Politik, der Bedeutung des Glaubens für politische Akteure und der Rolle der Religionen für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft.

Heute stellt sich in religiös pluralen Einwanderungsgesellschaften wie Deutschland die Frage nach dem Verhältnis von Religion, Freiheit und Demokratie mit neuer Brisanz: Wie passt die schwindende Bedeutung von Religion für große Teile der Bevölkerung zu ihrer wachsenden gesellschaftlichen und politischen Bedeutung weltweit? Wie verhindern wir, dass sich Angehörige einzelner Glaubensrichtungen radikalisieren, gesellschaftlich abschotten, gar eine mit den Grundwerten unvereinbare Auslegung ihres Glaubens durchzusetzen versuchen? Wo enden Glaubensfreiheit und Selbstorganisationsrecht der Religionsgemeinschaften? Wie gehen wir mit Einflussnahme von außen um?

In westlichen Demokratien wird wieder verstärkt über die Rolle religiöser Symbole im öffentlichen Raum diskutiert. Können Glaube und Religion, seien sie beispielsweise jüdisch, christlich oder muslimisch, zum Zusammenhalt einer liberalen Gesellschaft beitragen? Wieviel Religion(en) braucht und verträgt die Demokratie? Wie begegnen Religionsgemeinschaften einander und wie treten sie Nichtgläubigen gegenüber – und welche Rolle hat der Staat dabei?

Über diese und weitere Fragen sprach der Bundespräsident gemeinsam mit Evelyn Finger (Ressortleiterin Glauben und Zweifeln der Wochenzeitung DIE ZEIT), Hans Joas (Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und Professor of Sociology and Social Thought an der University of Chicago) und Mouhanad Khorchide (Leiter des Zentrums für Islamische Theologie Münster und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster).