Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit

Schwerpunktthema: Bericht

4. Oktober 2012

Bundespräsident Joachim Gauck hat am
4. Oktober anlässlich des Tags der Deutschen Einheit 35 Bürgerinnen und Bürger für ihr außerordentliches Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Bundespräsident Gauck lud die 19 Frauen und 16 Männer aus allen Bundesländern ins Schloss Bellevue ein und dankte ihnen dafür, dass sie sich vorbildlich in unsere Gesellschaft einbringen.

Bundespräsident Joachim Gauck mit den Ordensträgern Christine und Matthias Storck

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 4. Oktober 2012 anlässlich des Tags der Deutschen Einheit 35 Bürgerinnen und Bürger für ihr außerordentliches Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Bundespräsident Gauck lud die 19 Frauen und 16 Männer aus allen Bundesländern ins Schloss Bellevue ein und dankte ihnen dafür, dass sie sich vorbildlich in unsere Gesellschaft einbringen. Sie sind im sozialen, gesellschaftspolitischen, künstlerischen und kulturellen Bereich aktiv oder engagieren sich in der Wissenschaft, in der Wirtschaft und im Umweltschutz.

Folgende Bürgerinnen und Bürger wurden ausgezeichnet:

Baden-Württemberg

Alla Braimeier, Stuttgart
Verdienstmedaille

Die aus Russland stammende Philologin engagiert sich seit ihrer Übersiedelung in die Bundesrepublik Deutschland ehrenamtlich für die Integration junger Menschen aus den ehemaligen GUS-Staaten. So unterstützt Alla Braimeier in ihrer Diözese Rottenburg-Stuttgart das „Dom Kulturi“, einen Jugendtreff für Spätaussiedler innerhalb des katholischen Verbandes „In Via“ für Mädchen- und Frauensozialarbeit. Daneben arbeitet sie ehrenamtlich beim Jugendmigrationsdienst Stuttgart mit. Dabei bereitet Alla Braimeier auf Schulabschlüsse vor, bietet außerschulische Sprachförderung an und kümmert sich auch um persönliche Belange der Jugendlichen, vor allem der Neuankömmlinge. Mit ihrem Engagement hat Alla Braimeier vielen jungen Menschen Mut gemacht, ihren eigenen Lebens- und Berufsweg zu gehen.

Prof. Richard Sapper, Stuttgart
Verdienstkreuz 1. Klasse

Richard Sapper gehört zu den bedeutendsten Vertretern des Industriedesigns. Sein besonderes Interesse gilt der Entwicklung technisch komplexer Geräte, wobei seine Devise ist, der Form einen Sinn zu geben. Er hat für die Automobilindustrie Entwürfe geschaffen, zahlreiche Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens gestaltet und u. a. das Design von Computern mitgeprägt. Viele seiner Entwürfe sind mit international bedeutenden Preisen ausgezeichnet worden. Renommierte Museen wie das New Yorker Museum of Modern Art haben sie in ihre Sammlungen aufgenommen. Von 1986 bis 1998 hatte Richard Sapper den Lehrstuhl für Industriedesign an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart inne. Seit mehr als 50 Jahren verschafft er mit seinem innovativen Werk und seiner Gabe, junge Menschen zu inspirieren, deutschem Design weltweit Anerkennung.

Bayern

Dr. Hannemor Keidel, München
Verdienstkreuz am Bande

Die Vizepräsidentin der Technischen Universität München hat sich über ihre lehrende und forschende Tätigkeit hinaus in der Wissenschaftsverwaltung besonders verdient gemacht. So ist sie seit 2007 im Vorstand des „Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Instituts ACQUIN“ tätig, das im Auftrag der „Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland“ Studiengänge fachlich begutachtet. Hannemor Keidel wirkt dabei an entscheidender Stelle mit, die Reputation deutscher Studiengänge im In- und Ausland zu sichern und zu stärken. Zudem ist sie Vorstandsvorsitzende des Bayerisch-Französischen Hochschulzentrums und Mitglied im Hochschulrat der Deutsch-Französischen Hochschule, einem Verbund akademischer Einrichtungen, der den Bildungs- und Wissenschaftsaustausch zwischen beiden Ländern fördert.

Wera Müller, Furth im Wald
Verdienstkreuz am Bande

Sie gilt in Furth im Wald als das „soziale Gewissen der Stadt“. Die Stadträtin und Sozialreferentin hat vor fast zwanzig Jahren eine Kontaktgruppe für behinderte und nichtbehinderte Menschen in ihrem Wohnort im Bayerischen Wald gegründet und ist seither unermüdlich Ideengeberin, Motor und gute Seele vieler Projekte, die dazu beitragen, dass vorhandene Vorurteile und Berührungsängste abgebaut werden. So rief sie eine Hip-Hop-Band ins Leben und initiierte die „unBehinderten Kulturtage“, ein Kunst- und Sozialprojekt im Landkreis Cham. Zudem organisiert Wera Müller regelmäßig Treffen von behinderten Menschen der Partnerstädte Furth im Wald und Domažlice in der Tschechischen Republik. Außerdem ist sie Gründungsmitglied und Vorsitzende des „Förderkreises Jana“, einem Verein zur Förderung eines bayerisch-tschechischen AIDS-Präventionsprojekts.

Berlin

Meret Becker
Verdienstkreuz am Bande

Meret Becker, die seit ihrer Kindheit auf der Bühne und vor der Kamera steht, gehört schon lange zu den renommiertesten Schauspielerinnen des deutschen Kinos. Zudem hat sie als Sängerin mit ihren selbst geschriebenen Chansons Karriere gemacht. Sowohl als Schauspielerin als auch in ihrer Musik weist sie sehr eindringlich auf gesellschaftliche und soziale Probleme hin. Besonders einprägsam ist dabei ihre Darstellung unkonventioneller, gefährdeter oder gescheiterter Existenzen, mit der sie auf Themen wie Vereinsamung oder die rasante Wandlung der Lebensverhältnisse in unserer Zeit aufmerksam macht. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit engagiert sich Meret Becker seit langem im sozialen Bereich. So ist sie Botschafterin von Amnesty International und hat jahrelang einen Kinderzirkus in Berlin-Kreuzberg gefördert.

Freya Klier
Verdienstkreuz am Bande

Die Autorin, Regisseurin und Bürgerrechtlerin war Mitbegründerin der DDR-Friedensbewegung. 1985 erhielt Freya Klier Berufsverbot, 1988 wurde sie festgenommen und ausgebürgert. Seither engagiert sie sich in besonderer Weise in der Aufarbeitung der DDR-Geschichte und der Aufklärung von Jugendlichen über die DDR. Bei Besuchen in Schulklassen vermittelt sie jungen Menschen die damalige Lebensrealität und berichtet als Zeitzeugin aus dem unmittelbaren Erleben einer Diktatur. Außerdem ist Freya Klier Gründungsmitglied des 1996 initiierten Vereins „Bürgerbüro“ und gehört seitdem dem Vorstand an. Der Verein unterstützt zum einen Menschen, die unter den Willkürakten des SED-Regimes bis heute leiden, und rückt zum anderen immer wieder die Leistung derer ins öffentliche Bewusstsein, die in der Zeit der DDR-Diktatur persönliche Opfer für die Freiheit und die Achtung der Menschenrechte erbracht haben.

Prof. Otto Lührs
Verdienstkreuz am Bande

„Wissenschaft erlebbar machen“ - von diesem Gedanken getragen hat Otto Lührs vor mehr als dreißig Jahren im Deutschen Technikmuseum Berlin das „Science Center Spectrum“ aufgebaut. Es ist die erste deutsche Museumseinrichtung mit interaktiven Experimentierstationen aus Naturwissenschaft und Technik. Aber nicht nur mit diesem außerschulischen Lernort ist sein Name untrennbar verbunden. Otto Lührs ist auch langjähriger Vorsitzender der Lehrerbildungsinitiative „Science on Stage“, einem Netzwerk von und für Lehrkräfte aller Schularten, die Naturwissenschaften und Technik unterrichten. Der Verein bietet Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit, sich europaweit auszutauschen und von good-practice-Unterrichtsbeispielen inspirieren zu lassen. Mit seiner außerordentlichen Leidenschaft und dem Willen, „die eigene Faszination weiterzugeben“, erfüllt der 2009 mit dem Georg-Kerschensteiner-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnete Physiker einen wichtigen gesellschaftlichen Bildungsauftrag.

Constantin Papanastasiou
Verdienstkreuz am Bande

Der renommierte Schauspieler und Inhaber des griechischen Restaurants „Terzo Mondo“ in Berlin setzt sich mit großer Energie für Künstlerinnen und Künstler und für Hilfsbedürftige ein. In seinem Restaurant fanden in den 70er- und 80er-Jahren griechische Gastarbeiter, Unterstützergruppen der Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt und zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, die die DDR verlassen mussten, erste Unterstützung und einen Ort der Gemeinschaft. Seit der Auflösung der Sowjetunion organisiert Constantin Papanastasiou Sammlungen für Hilfsgüter nach Georgien. Außerdem engagiert er sich in der griechisch-orthodoxen Gemeinde und stellt der georgisch-orthodoxen Gemeinde seine Räume für ihre Sonntagsandacht zur Verfügung.

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Parzinger
Großes Verdienstkreuz mit Stern

Hermann Parzinger ist seit dem Jahr 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, einer der größten Kultureinrichtungen weltweit. Zuvor war der Prähistoriker Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts. In seinen bedeutenden Ämtern versteht Hermann Parzinger es in besonderer Weise, sich weltweit für die Bewahrung des kulturellen Erbes der Menschheit einzusetzen, Forschungsaktivitäten zu stärken und Kunst, Kultur und Menschheitsgeschichte für eine breite Öffentlichkeit lebendig zu machen. Dabei ist er selbst produktiver und hochangesehener Archäologe mit spektakulären Funden geblieben und geht weiterhin seinen zentralen Forschungsschwerpunkten nach: der Entstehung reiternomadischer Lebens- und Kulturverhältnisse und der Herausbildung von Eliten in vor- und frühgeschichtlichen Gesellschaften. Hermann Parzinger ist zudem Mitglied zahlreicher Akademien. In diesem Jahr ist er als neues Mitglied in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen worden.

Evelyn Werther
Verdienstkreuz am Bande

Die Pastorin der International Christian Revival Church und ehemalige Krankenschwester ist Mitbegründerin der Beratungsstelle „Rat und Hilfe“ im Berliner Stadtteil Wedding. Die Beratungsstelle ist Anlaufpunkt in persönlichen und sozialen Notlagen jeder Art. Menschen nahezu aller Nationen suchen hier Beistand, vor allem bei aufenthaltsrechtlichen Fragen, familiären Problemen und Arbeitslosigkeit. Dabei arbeitet Evelyn Werther mit verschiedenen Einrichtungen wie anderen Sozialberatungsstellen, Behörden und Schulen zusammen. Die Beratungsstelle unterstützt die Sozialeinrichtungen im Bezirk erheblich und ist zudem weit über dessen Grenzen hinaus bekannt. Außerdem betreut Evelyn Werther seit vielen Jahren schwer kranke Menschen aus ihrer Kirchengemeinde.

Brandenburg

Paul-Rainer Killisch, Fürstenwalde/Spree
Verdienstkreuz am Bande

Paul-Rainer Killisch zog Anfang der 90er-Jahre aus seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, nach Fürstenwalde an der Spree, um sich dort für benachteiligte Jugendliche einzusetzen. Bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2010 war er Geschäftsführer des Vereins „Jugendhilfe und Sozialarbeit“, den er mit dem Ziel aufgebaut hat, die Arbeit mit Kindern und jungen Menschen aller Altersgruppen von 3 bis 27 Jahren „unter ein Dach zu bringen“. Dank seines großen Engagements ist der Verein heute ein bedeutender Träger der Kinder-, Jugend-, Familien- und Sozialarbeit in Brandenburg. Darüber hinaus engagiert sich Paul-Rainer Killisch seit vielen Jahren auch ehrenamtlich. So hat er u. a. das Netzwerk „Pro Lebensqualität - Bündnis für die Region Fürstenwalde“ initiiert, ein Zusammenschluss von Einrichtungen aus den Bereichen Bildung und Kultur. Außerdem ist er Koordinator der „Plattform gegen Rechts“.

Bremen

Mustafa Karabacak, Bremen
Verdienstkreuz am Bande

Der ehemalige Stahlarbeiter hat sich mit jahrzehntelangem Engagement um Integration und Verständigung verdient gemacht. Als im Jahr 1972 - nach Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes - alle ausländischen Arbeitnehmer die Möglichkeit erhielten, für den Betriebsrat zu kandidieren, war Mustafa Karabacak ein Mann der ersten Stunde. Er wurde in den Betriebsrat gewählt und war damit Sprecher für rund tausend türkische Arbeitnehmer. In den folgenden zwanzig Jahren trat er im Betriebsrat unermüdlich sowohl für die Interessen seiner Landsleute als auch für ein gutes Miteinander mit den deutschen Kollegen ein. Außerdem half er seinen Landsleuten bei privaten Belangen in ihrer neuen Heimat. Zugleich warb er unermüdlich dafür, Schule und Ausbildung als Chance zu begreifen. Bis heute wirkt Mustafa Karabacak darüber hinaus als Brückenbauer zwischen Christen und Muslimen. Viele Anstöße zu interreligiösen Begegnungen gehen auf ihn zurück.

Hamburg

Brigitte Lichtenauer Blumenfeld
Verdienstkreuz am Bande

Die Rechtsanwältin ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich tätig. Dabei hat sie sich in besonderem Maße für die deutsch-israelischen Beziehungen engagiert - auch im Andenken an ihren Mann Erik Blumenfeld, der als einziger Auschwitz-Überlebender Mitglied im Deutschen Bundestag war. Seit 1983 ist sie Vorstandsmitglied der „Jerusalem Foundation Deutschland“ und wirbt für Verständnis und Aussöhnung zwischen Juden und Palästinensern. Darüber hinaus ist Brigitte Lichtenauer Blumenfeld seit langem in ihrer Heimatstadt vielfältig im politischen, kulturellen und sozialen Bereich aktiv. So wirkte sie u. a. bis zum Mauerfall in der „Flüchtlings-Starthilfe“ mit, einem Verein in Hamburg, der Flüchtlinge und Übersiedler aus der DDR in ihrer Anfangszeit in der Bundesrepublik unterstützte. Seit zwanzig Jahren gehört sie dem Beirat der Hohmann-Stiftung an, die sich für benachteiligte Menschen einsetzt.

Hessen

Gretel Diehl, Taunusstein
Verdienstkreuz am Bande

Die Richterin engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich des Familienrechts. Seit 1998 berät Gretel Diehl deutschlandweit Jugendämter in Fragen des Familienrechts und führt Fortbildungsveranstaltungen durch. Dabei informiert sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter nicht nur über den neuesten Stand der Rechtsprechung, sondern unterstützt sie auch in schwierigen Einzelfällen darin, „für das Kind das Beste zu tun“. Zudem steht Gretel Diehl den Jugendämtern im Rahmen eines E-Mail-Forums als ständige Ansprechpartnerin zur Verfügung. Auch engagiert sie sich beim „Deutschen Institut für Jugendhilfe und Familienrecht“ und wirkt bei dessen Empfehlungen für die Jugendämter mit.

Dorothea Heidemann, Kassel
Verdienstkreuz am Bande

Dorothea Heidemann setzt sich seit über zwanzig Jahren ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche ein. Zunächst wirkte sie in ihrer Kirchengemeinde und in Schulen bei der Kinderbetreuung und der Jugendarbeit mit. Sie hat Kindergruppen geleitet, Hausaufgabenhilfe organisiert und unterrichtsbegleitende Materialien erstellt. Seit 1998 engagiert sich Dorothea Heidemann auch im „Kinderschutzbund“ in ihrem Ortsverband Kassel. Dabei widmet sie sich besonders dem weiteren Ausbau des Kinderschutzhauses, das Kindern in Notlagen eine Zuflucht bietet. Außerdem hat Dorothea Heidemann das Familiennetzwerk „Aktiv für Eltern und Kinder in Rothenditmold“ mitgegründet, das Unterstützungsangebote für Eltern und Kinder in dem Stadtteil abstimmt und weiterentwickelt.

Renate Matthei, Kassel
Verdienstkreuz am Bande

Die Gründerin des „Furore Verlags“, dem weltweit einzigen Musikverlag, der nur Musik von Frauen verlegt, engagiert sich seit vielen Jahren im kulturellen Bereich. Sie ist Vorstandsmitglied des internationalen Arbeitskreises „Frau und Musik“, dessen Archiv mit rund 20.000 Medieneinheiten über den weltweit größten Bestand an Noten, Literatur, Tonträgern und Bildmaterialien von Komponistinnen verfügt. Zudem ist Renate Matthei Mitgründerin und Vorstandsmitglied des „Kasseler Kultur Forums“, das Kulturschaffenden Gelegenheit bietet, sich einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Außerdem ist sie Mitbegründerin und Organisatorin des „Kasseler Kultursalons“, der es Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht, über ihre Arbeitsprozesse mit einem interessierten Publikum zu sprechen, und den Gästen Einblick in die Entstehung von Kunst- und Kulturprojekten gewährt.

Mecklenburg-Vorpommern

Egon Kühlbach, Greifswald
Verdienstkreuz am Bande

Egon Kühlbach setzt sich für die Aufklärung der Schicksale verschollener Personen im sowjetischen Internierungslager Fünfeichen ein. Das ehemalige deutsche Wehrmachts-Kriegsgefangenenlager war unter der sowjetischen Besatzungsmacht von 1945 bis 1948 spezielles Internierungslager des NKWD (Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten der UdSSR). Mehrere tausend Gefangene starben in dem Lager, darunter Egon Kühlbachs Vater. Unmittelbar nach der Entdeckung der Massengräber im Jahr 1990 erarbeitete Egon Kühlbach in Zusammenarbeit mit dem Museum Neubrandenburg Verzeichnisse über die ehemaligen Häftlinge des Lagers. Außerdem ist er Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen. Egon Kühlbach hat sich viele Jahre für die historische Aufklärung eines zu DDR-Zeiten tabuisierten Themas eingesetzt.

Niedersachsen

Helga von Seggern, Leer
Verdienstkreuz am Bande

Helga von Seggern engagiert sich seit mehr als vierzig Jahren ehrenamtlich in der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Besonders wichtig ist ihr dabei die Schwimm- und Rettungsausbildung von Kindern. 1975 hat sie in ihrem Ortsverband in Leer für Kinder im Vorschulalter einen beispielgebenden „Schwimmkindergarten“ gegründet, der neben der Schwimmausbildung den Kindern auch Wasserrettung beibringt. Darüber hinaus war Helga von Seggern langjähriges Mitglied des Schieds- und Ehrengerichts des DLRG-Bezirks Ostfriesland. Bis heute ist sie im Ausbilderteam tätig und zudem eine gefragte Referentin des Landesverbandes Niedersachsen. Außerdem engagiert sie sich im Kreis Leer im Sanitätsdienst des Deutschen Roten Kreuzes.

Nordrhein-Westfalen

Prof. Dr. Gottfried Honnefelder, Köln
Verdienstkreuz 1. Klasse

Sowohl als Verleger als auch mit seinem langen ehrenamtlichen Engagement hat Gottfried Honnefelder sich außerordentlich um die deutsche Literatur verdient gemacht. Seit 1996 wirkt er an der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels mit, einem der bedeutendsten Kulturpreise der Bundesrepublik. Auf seine Initiative wurde der Deutsche Buchpreis begründet, der über Ländergrenzen hinweg deutschsprachigen Autoren und dem Medium Buch gesteigerte Aufmerksamkeit verschafft hat. Seit 2006 ist er Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der Dachorganisation der deutschen Verlage und Buchhändler. Außerdem hat Gottfried Honnefelder dem traditonsreichen Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels zusätzlichen Schwung gegeben. An dem von Erich Kästner einst mitbegründeten Vorlesewettbewerb beteiligen sich jedes Jahr rund 700.000 Kinder.

Prof. Dr. Dr. h. c. Josef Isensee, Bonn
Verdienstkreuz 1. Klasse

Der emeritierte Hochschullehrer gilt als einer der herausragenden Staatsrechtler und Staatsphilosophen. Josef Isensee hat sich mit der gesamten Breite des öffentlichen Rechts befasst. Sein wissenschaftliches Werk spannt sich von den Grundrechten über staatsorganisationsrechtliche Fragen bis zu Spezialthemen des öffentlichen Rechts. Auch setzte er sich u. a. als Mitglied einer unabhängigen Sachverständigenkommission für eine Reform des Gemeinnützigkeits- und Spendenrechts ein und wirkte in Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht als Prozessbevollmächtigter. Josef Isensee hat zahlreiche maßgebende Werke zum Staatsrecht veröffentlicht. Mit seinem Namen verbunden ist vor allem das zehnbändige „Handbuch des Staatsrechts“, das er gemeinsam mit Paul Kirchhof herausgibt. Es bildet das gesamte Verfassungsrecht unseres Landes ab und genießt international sehr hohes Ansehen.

Dr. h. c. Fritz Pleitgen, Bergisch Gladbach
Großes Verdienstkreuz

Der Journalist, der über vier Jahrzehnte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mitgeprägt hat, engagiert sich seit langem weit über sein Aufgabenspektrum gemeinnützig: 1991 initiierte er die WDR-Hilfsaktion „Kinder von Perm“, mit deren Unterstützung in der russischen Stadt eine neue Kinderkrebsklinik gebaut werden konnte. Er ist Vorstandsvorsitzender des Lew Kopelew Forums, das sowohl die Erinnerung an Leben und Werk des russischen Dissidenten wach hält als auch für ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Deutschen und Russen und die Wahrung der Menschenrechte in Russland eintritt. Außerdem ist Fritz Pleitgen Kuratoriumsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“, einem Zusammenschluss deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen und Notsituationen im Ausland gemeinsam schnelle Hilfe leisten. Seit dem Jahr 2011 ist er überdies Präsident der Deutschen Krebshilfe.

Christine Storck und Pfarrer Matthias Storck, Herford
Verdienstkreuz am Bande

Wegen offener Äußerungen zu Freiheit und Gerechtigkeit wurden die Eheleute Storck in der DDR inhaftiert und nach 14 Monaten Haft durch die Bundesregierung freigekauft. Seit der Deutschen Einheit bemühen sich beide intensiv um die Verständigung zwischen Ost- und Westdeutschen. Im Jahr 1998 haben sie gemeinsam mit einem Freund die Initiative „Brückenschlag“ gegründet und viele Jahre ostdeutsche Bürgerrechtler zu Vorträgen - oftmals in Schulen - über ihre Erlebnisse eingeladen. In ganz Deutschland hält Matthias Storck, immer unterstützt von seiner Frau, Vorträge über die Zeit als politische Häftlinge und die Methoden der Stasi. Ganz besonders am Herzen liegt dem Ehepaar Storck die Schilderung des Erlebten gegenüber Jugendlichen, die diese Zeit nicht erlebt haben.

Rheinland-Pfalz

Ursula Bell-Köhler, Mainz
Verdienstkreuz am Bande

Die ehemalige Mitarbeiterin des Akademischen Auslandsamtes der Universität Mainz setzt sich seit mehr als vierzig Jahren für Austauschstudenten ein. Sowohl ihr Berufsleben als auch ihr umfangreiches ehrenamtliches Engagement war und ist von dem Gedanken der Völkerverständigung durch den Austausch junger Menschen geprägt. So leitet sie u. a. im Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs das Studentenaustauschprogramm. Auch wirkte Ursula Bell-Köhler intensiv beim Aufbau der Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Louisville mit, der größten Stadt im US-Bundesstaat Kentucky. Die Städtepartnerschaft wurde in der Zeit des Abzugs der amerikanischen Streitkräfte aus Mainz beschlossen und ist besonderer Ausdruck der fortdauernden deutsch-amerikanischen Freundschaft. Bis heute ist Ursula Bell-Köhler Vizepräsidentin des Freundschaftskreises dieser Städtepartnerschaft.

Fee Fleck, Mainz
Verdienstkreuz am Bande

Die Künstlerin verbindet in besonderer Weise künstlerisches und gesellschaftliches Engagement. Kennzeichnend für ihr Werk ist der soziale Blick, mit dem sie sich ihren Themen nähert. Dabei ist das Spektrum von Techniken und Ausdrucksformen sehr breit und reicht von Gemälden über spektakuläre Performances bis zu Installationen. Besonderes Gewicht hat in ihrem Werk die Auseinandersetzung mit Krieg und Verfolgung. Fee Fleck hat wie kaum eine andere Künstlerin „Kunst gegen das Vergessen“ geschaffen. Dazu zählen das Mahnmal „Die Grube“ in der Gedenkstätte KZ Osthofen, die Rauminstallation „Für die ermordeten Juden in Ingelheim“ und die Installation „Gegen den Krieg“. Darüber hinaus berät sie intensiv den „Kunst- und Kulturbeirat zur Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz“ und engagiert sich in der Gedenkstätte KZ Osthofen in der Erinnerungsarbeit.

Saarland

Ramon Gallelli, Großrosseln
Verdienstkreuz am Bande

Der ehemalige Bergmann engagiert sich seit Jahrzehnten für seine Heimatgemeinde. Seit mehr als vierzig Jahren ist Ramon Gallelli in vielfältiger Weise politisch aktiv und gilt als Anreger und Motor zahlreicher Projekte. Über 30 Jahre war er im Ortsrat des Gemeindebezirkes Dorf im Warndt tätig, von 2006 bis 2009 als Ortsvorsteher. Darüber hinaus gehörte er über zwei Jahrzehnte dem Vorstand der IG Bergbau an. Ebenfalls 30 Jahre lang war Ramon Gallelli in der heutigen Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See ehrenamtlich aktiv: zunächst als erster Stellvertreter des Knappschaftsältesten, dann selbst als Knappschaftsältester. Auch in das Vereinsleben seiner Heimatgemeinde bringt er sich seit Jahrzehnten ideenreich ein.

Sachsen

Harald Bretschneider, Dresden
Verdienstkreuz 1. Klasse

Harald Bretschneider hat sich durch sein außerordentliches Engagement um die kirchliche Friedens- und Jugendarbeit verdient gemacht. Als Jugendpfarrer in der DDR gehörte er zu den Initiatoren der Friedens- und Demokratiebewegung. Mit seinem Namen verbindet sich in besonderer Weise die in der DDR unterdrückte Kampagne „Schwerter zu Pflugscharen“, die im Rahmen der Friedensdekade der evangelischen Kirchen in der DDR entstanden war. Nach der Deutschen Einheit gründete er u. a. den Landesjugendring, einen Zusammenschluss von Verbänden der Jugendarbeit in freier Trägerschaft. Außerdem hat er die Gründung zahlreicher evangelischer Schulen initiiert und in der Zeit der EU-Osterweiterung die partnerschaftlichen Beziehungen zu den osteuropäischen Gemeinden intensiv gefördert. Bis heute ist Harald Bretschneider zudem Mitglied im Stiftungsrat der Bürgerstiftung Dresden.

Dr. Frauke Petry, Tautenhain
Verdienstmedaille

Ihren Berufsweg prägen ganz besondere Courage und Tatkraft im Bereich Forschung und Entwicklung. Die Chemikerin entwickelte - auf der Basis eines Patents ihrer Mutter - einen neuartigen ökologischen Kunststoff, der aufgrund seiner außergewöhnlichen Zusammensetzung aus nachwachsenden Rohstoffen und Wasser besonders umweltfreundlich ist. 2007 gründete Frauke Petry zum Vertrieb ihres Produkts ein Unternehmen in Leipzig. Mit dem Kunststoff werden vor allem große Reifen befüllt, er ist aber auch für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahrradreifen geeignet. Frauke Petry ist bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden, u. a. mit dem sächsischen Gründerinnenpreis. Darüber hinaus engagiert sie sich auch ehrenamtlich und bringt sich aktiv in ihrer Kirchengemeinde ein, deren Pfarrer ihr Ehemann ist.

Sachsen-Anhalt

Anna-Maria Meussling, Schönebeck
Verdienstkreuz 1. Klasse

Der außergewöhnlichen Tatkraft der ehemaligen freischaffenden Restauratorin ist es zu verdanken, dass zahlreiche Kirchenaltäre, Gemälde und Skulpturen vor dem Verfall gerettet wurden und nun zu besichtigen sind. Anna-Maria Meussling war an der Restaurierung von neun Kirchen in Sachsen-Anhalt direkt beteiligt, darunter der
St. Thomas-Kirche in Pretzien im Salzlandkreis. Darüber hinaus koordiniert sie seit vielen Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann den „Pretziener Musiksommer“, der mit Konzerten der klassischen, Kirchen- und Orgelmusik großen Zuspruch findet. Daneben initiiert Anna-Maria Meussling kulturelle Veranstaltungen am „Elberadweg“ auf der „Straße der Romanik“ durch Sachsen-Anhalt. Außerdem war sie viele Jahre Mitglied des Kreistages Schönebeck und des Gemeinderats.

Schleswig-Holstein

Dr. h. c. mult. Günter Kunert, Kaisborstel
Großes Verdienstkreuz mit Stern

Günter Kunert ist einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller unserer Zeit. Neben der Lyrik umfasst sein umfangreiches Werk auch Erzählungen, Essays, autobiographische Aufzeichnungen und vieles mehr. Außerdem ist er als Zeichner überaus produktiv. Mit seinem Werk hat sich Günter Kunert stets in gesellschaftliche Diskussionen eingemischt - in Ost und West. Als Kind erlebte er Ausgrenzung, Unterdrückung und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus und kämpfte fortan gegen eine Wiederkehr des Faschismus. Später kritisierte er in der DDR ohne Rücksicht auf Sanktionen und eigene Gefährdungen die repressive DDR-Realität. Sein Werk ist in besonderem Maße Ausdruck der Epoche des geteilten und wiedervereinigten Deutschlands und in der ganzen Welt hoch angesehen. „Schreiben ist bei mir wirklich identisch mit dem Leben“, sagte er zu Beginn seines neunten Lebensjahrzehnts. Günter Kunert ist einer der besten kulturellen Botschafter unseres Landes.

Esmat Sadegh Shirazi, Mölln
Verdienstmedaille

Esmat Sadegh Shirazi engagiert sich seit über einem Jahrzehnt ehrenamtlich für Flüchtlinge in ihrem Wohnort Mölln und im Kreis Herzogtum Lauenburg. Wo immer es nötig ist, begleitet und unterstützt sie Flüchtlinge und Asylbewerber und bewerberinnen und nimmt sich dabei zumeist ganzer Familien an. Ihr Ziel ist, ihnen die deutsche Kultur und Lebensweise verständlicher zu machen und sie zu ermuntern, sich aktiv in das gesellschaftliche und soziale Leben in Deutschland einzubringen. Esmat Sadegh Shirazi hat dazu zahlreiche Projekte initiiert. So bietet sie Sprachkurse an und organisiert interkulturelle Treffen. Außerdem stellt sie kostenfrei ihre Dolmetscherdienste zur Verfügung. Dank ihres Einsatzes werden auch die allgemeinen Beratungsangebote des Migrationsfachdienstes des Kreises Lauenburg vermehrt angenommen.

Thüringen

Dr. Kerstin Möhring, Schleusingerneundorf
Verdienstkreuz am Bande

Die Lehrerin für Deutsch und Kunst erforscht die jüdische Geschichte ihrer Heimat Schleusingen in Thüringen. Dabei hat sie sich im Besonderen dem Leben und Werk des jüdischen Arztes und Schriftstellers Dr. Benno Koppenhagen gewidmet. Über ihre Forschungsergebnisse informiert Kerstin Möhring in zahlreichen Veranstaltungen. Auch leitet sie ihre Erkenntnisse an die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem weiter und sorgt für deren Aufnahme in Veröffentlichungen. Darüber hinaus vermittelt sie in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen Exkursionen in die Erfurter Synagoge, Reisen nach Israel und engagiert sich in vielfältiger Weise für ein Miteinander von Juden und Nichtjuden. Außerdem ist sie im Bündnis gegen Rechtsextremismus aktiv.

Ulrich Scheidt, Erfurt
Verdienstkreuz am Bande

Der Biologe und Kustos des Naturkundemuseums Erfurt begann 1980, sich für den Naturschutz in der DDR zu engagieren. Dabei verstand Ulrich Scheidt Engagement für den Naturschutz auch als Einsatz für Demokratie. Bei der Besetzung der Zentrale der Staatssicherheit am 4. Dezember 1989 in Erfurt war er einer der führenden Köpfe. Nach der Wiedervereinigung hat sich Ulrich Scheidt maßgeblich beim Aufbau der Thüringer Naturschutzverbände beteiligt, vor allem beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Außerdem war er Mitglied im Naturschutzbeirat bei der Oberen Naturschutzbehörde im Thüringer Landesverwaltungsamt in Weimar und ist Vorsitzender des von ihm mitbegründeten Vereins „Amphibien- und Reptilienschutz Thüringen“. Bei allen seinen Aktivitäten ist es ihm ganz besonders wichtig, Kinder und Jugendliche an die Natur heranzuführen und für den Naturschutz zu begeistern.

Dr. Irmtraut Schmid, Weimar
Verdienstkreuz am Bande

Die Historikerin und ehemalige Archivarin hat sich mit ihren Forschungsarbeiten am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar verdient gemacht, dem ältesten Literaturarchiv Deutschlands. Ihrem Wirken sind u. a. Teile der Gesamtausgabe der Briefe an Goethe zu verdanken. Mit ihren Forschungen über Goethes amtliche Tätigkeit als Minister und Geheimer Rat erbrachte und ermöglichte sie außerdem neue Erkenntnisse über diese Seite im Leben und Werk des Dichters. Neben ihren Forschungsarbeiten hat sich Irmtraut Schmid seit 1989 beispielhaft in die Kommunalpolitik in Weimar eingebracht. 1990 wurde sie in die Stadtverordnetenversammlung gewählt und amtierte zunächst als stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin. Von 1994 bis 1999 war sie Sitzungsleiterin des Weimarer Stadtrats. Mit ihrem großen Engagement hat sie entscheidend die neue Kommunalordnung der Stadt geprägt.

Italien

Peter Stein, Amelia
Großes Verdienstkreuz mit Stern

Peter Stein gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Theaterregisseuren. Er hat dem zeitgenössischen Theater entscheidende Impulse gegeben. Mit seinem sprachbetonten und dabei die Werktreue wahrenden Stil hat er einen neuen Zugang zu den Klassikern geschaffen. Er hat sich sowohl den großen Dramen der Weltliteratur gewidmet - so von Aischylos, Kleist, Tschechow und vielen anderen - als auch den Werken bedeutender Autoren der Gegenwart wie Botho Strauß. Im Jahr 1970 übernahm Peter Stein die künstlerische Leitung der Berliner Schaubühne und machte sie zu einem der wichtigsten europäischen Theater mit Gastspiel-Erfolgen in der ganzen Welt. Von 1991 bis 1997 leitete er das Schauspiel bei den Salzburger Festspielen. Seine gefeierte Inszenierung von Goethes komplettem Faust auf der Expo 2000 in Hannover hat anhaltende künstlerische Wirkung. In diesem Jahr ist Peter Stein als neues Mitglied in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen worden.