Staatsbesuch in Frankreich

Schwerpunktthema: Bericht

5. September 2013

Bundespräsident Joachim Gauck ist vom 3. bis 5. September zu einem Staatsbesuch in die Französische Republik gereist. Stationen der Reise waren Paris, Oradour-sur-Glane und die europäische Kulturhauptstadt Marseille. In Oradour-sur-Glane gedachte der Bundespräsident gemeinsam mit Präsident Hollande der Opfer eines Massakers, das eine SS-Panzerdivision 1944 dort verübt hatte.


Bundespräsident Joachim Gauck ist vom 3. bis 5. September zu einem Staatsbesuch in der Französischen Republik gewesen. Stationen der Reise waren Paris, Oradour-sur-Glane und die europäische Kulturhauptstadt Marseille.

In Paris standen am 3. September Gespräche mit Präsident François Hollande und Premierminister Jean-Marc Ayrault im Mittelpunkt. Vor dem festlichen Abendessen hielten beide Präsidenten Ansprachen.

Am 4. September reiste der Bundespräsident gemeinsam mit Präsident Hollande nach Oradour-sur-Glane. In dem Ort in der mittelfranzösischen Region Limousin gedachte der Bundespräsident der Opfer eines Massakers, das eine SS-Panzerdivision 1944 dort verübt hatte und bei dem das gesamte Dorf zerstört wurde. Der Bundespräsident, der als erstes deutsches Staatsoberhaupt den Ort besuchte, traf mit Zeitzeugen zusammen und hielt vor dem Erinnerungszentrum eine Rede.

Abschließende Besuchsstation war am 5. September Marseille. Dort traf er im Rathaus mit dem Bürgermeister von Marseille, Jean-Claude Gaudin, zusammen. Anschließend diskutierte der Bundespräsident mit Jugendlichen und würdigte die Arbeit des deutsch-französischen Jugendwerkes, das in den 50 Jahren seines Bestehens acht Millionen Austausche ermöglicht hat.

Der Staatsbesuch zeigte im 50. Jahr der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags die Vielfalt und Intensität der bilateralen Beziehungen auf.

1996 unternahm Bundespräsident Roman Herzog den bisher letzten Staatsbesuch in Frankreich. Im Jahr 2000 stattete der damalige französische Staatspräsident Jacques Chirac Deutschland einen Staatsbesuch ab. Bundespräsident Gauck und Präsident Hollande trafen bisher dreimal zusammen: im Juli 2012 in Paris, im Januar 2013 in Berlin und im Mai 2013 in Leipzig.

Das Programm des Staatsbesuchs in der Französischen Republik in der Übersicht:

Dienstag, 3. September 2013

  • Paris, Hôtel des Invalides
    Begrüßung mit militärischen Ehren
  • Paris, Palais de l’Élysée
    Gespräch mit dem Präsidenten der Französischen Republik, Herrn François Hollande
    anschließend gemeinsame Begegnung mit der Presse
  • Paris, Hôtel Matignon
    Gespräch mit dem Premierminister der Französischen Republik, Herrn Jean-Marc Ayrault
  • Paris, Palais de l’Élysée
    Ansprache des Bundespräsidenten beim festlichen Abendessen, gegeben von Präsident Hollande und Frau Valérie Trierweiler


Mittwoch, 4. September 2013

  • Paris, Arc des Triomphe
    Kranzniederlegung am Grabmal des unbekannten Soldaten
  • Paris, Hôtel de Ville
    Gespräch mit dem Bürgermeister von Paris, Herrn Bertrand Delanoë
    anschließend Ansprache des Bundespräsidenten
  • Gemeinsamer Abflug mit Präsident Hollande und Frau Trierweiler aus Paris
  • Besuch der Mahn- und Gedenkstätte Oradour-sur-Glane mit Besichtigung der Kirche, des Dorfes der Märtyrer und Kranzniederlegung am Denkmal
  • Erinnerungszentrum Oradour-sur-Glane
    Ansprache des Bundespräsidenten
  • Erinnerungszentrum Oradour-sur-Glane
    Gespräch mit Vertretern der Nationalen Vereinigung der Familien der Märtyrer von Oradour-sur-Glane
  • Paris, Palais Beauharnais, Residenz der Botschafterin
    Empfang, gegeben vom Bundespräsidenten und von Frau Schadt


Donnerstag, 5. September 2013

  • Marseille, Hôtel de Ville
    Gespräch mit dem Bürgermeister von Marseille, Herrn Jean-Claude Gaudin
  • Marseille, Villa Méditerranée
    Begrüßung durch den Präsidenten des Regionalrats der Region Provence-Alpes-Côte d‘Azur, Herrn Michel Vauzelle
    anschließend Diskussion mit Jugendlichen
  • Marseille, Präfektur von Bouches-du-Rhone
    Mittagessen, gegeben von Staatsministerin Marie-Arlette Carlotti
  • Besuch des Musée des civilisations de l´Europe et de la Méditerranée
    anschließend Gesprächsrunde mit französischen Persönlichkeiten