Ordensverleihung zum Tag des Ehrenamtes

Schwerpunktthema: Bericht

2. Dezember 2013

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 2. Dezember zum Tag des Ehrenamtes 26 Bürgerinnen und Bürgern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Die 14 Frauen und 12 Männer im Alter zwischen 32 und 79 Jahren kommen aus allen Bundesländern. Der Bundespräsident zeichnete sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement aus.

Bundespräsident Joachim Gauck verleiht zum Tag des Ehrenamtes den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Dr. Irmgard Buske

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 2. Dezember 2013 zum Tag des Ehrenamtes 26 Bürgerinnen und Bürgern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Die 14 Frauen und 12 Männer im Alter zwischen 32 und 79 Jahren kommen aus allen Bundesländern. Der Bundespräsident zeichnete sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement aus. Sie setzen sich für soziale, kulturelle, kirchliche und kommunalpolitische Belange ein, für Sport, Naturschutz, Bildung, Integration und die europäische Einigung.

Folgende Bürgerinnen und Bürger werden ausgezeichnet:

Baden-Württemberg

Kurt Benda, Waldshut-Tiengen

Verdienstkreuz am Bande

Der ehemalige Realschulrektor engagiert sich in der Kommunalpolitik und für die Heimat- und Denkmalpflege. Seit 1980 gehört Kurt Benda dem Gemeinderat der Stadt Waldshut-Tiengen an, seit 1989 wirkt er ehrenamtlich als Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Er setzt sich für Bürgerbeteiligungsprojekte und für die Sanierung der historischen Altstädte von Waldshut und Tiengen ein – auch außerhalb des Gemeinderates. So ist Kurt Benda in Tiengen Initiator und Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung des Storchenturms und Vorsitzender des Vereins zur Renovation der alten Ölmühle. In der wieder funktionsfähigen Mühle bietet er Führungen an. Darüber hinaus engagiert sich Kurt Benda in der Bürger- und Narrenzunft 1503 Tiengen, dessen Ehrenzunftmeister er ist. Diese ist Ausrichter des Schwyzertages, eines der größten Heimatfeste am Hochrhein. Außerdem leitet er u. a. das Klettgau-Museum.

Berlin

Gisela Röver

Verdienstkreuz am Bande

Die ehemalige Lehrerin setzt sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für mittel- und obdachlose Mädchen und Jungen und deren Integration ein. Gisela Röver unterstützt das ausschließlich durch Spenden finanzierte Theaterprojekt der Kontakt- und Beratungsstelle, einer Einrichtung des Berliner Notdienstes Kinderschutz. Mit Hilfe dieses Projektes für Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren, die auf der Straße angesprochen werden, wird ihnen die Möglichkeit gegeben, ihr Talent auf der Bühne zu zeigen. Die Jugendlichen erhalten an den Probetagen Lebensmittel und einen Schlafplatz. Gisela Röver wirkt am Regiebuch mit, organisiert die Aufführungen und fördert einzelne Jugendliche. Auch organisiert sie Benefizkonzerte, um Spenden einzuwerben. Fast allen Jugendlichen konnte dank des erlebten Erfolges zu mehr Selbstbewusstsein verholfen werden, so dass sie das Leben auf der Straße hinter sich ließen.

Bayern

Veronika Kobert, Pegnitz

Verdienstmedaille

Das herausragende ehrenamtliche Engagement von Veronika Kobert dient der Jugend- und Integrationsarbeit. Seit 2001 setzt sie sich im Jugendverband Deutsche Jugend in Europa für ein geeintes, demokratisches Europa ein. Insbesondere durch kulturelle Projekte unterstützt sie die Integration junger Zuwanderer. Ferner war sie 2001 Mitbegründerin des Verbandes der russischsprachigen Jugend in Deutschland – JunOst e.V. Seither wirkt sie im Bundesvorstand, seit 2003 ist sie stellvertretende Vorsitzende. Veronika Kobert hat u. a. eine Vielzahl von Projekten, Festivals und Jugendbegegnungen konzipiert und durchgeführt. In München bringt sie sich z. B. maßgeblich in das seit 2004 alljährlich stattfindende internationale Theater- und Musikfestival „JULA“ ein. Auch war sie am interkulturellen Tanzwettbewerb „Bunt tanzt gut“ beteiligt. Darüber hinaus kümmert sie sich in besonderer Weise seit 2004 in Übergangswohnheimen um jugendliche Neuzuwanderer.

Nina Ruge, München

Verdienstkreuz am Bande

Die Fernsehmoderatorin und Journalistin setzt sich in vielen Organisationen für soziale Belange ein. Seit 1995 engagiert sich Nina Ruge für das Kinderhilfswerk UNICEF, seit 2012 als deutsche UNICEF-Botschafterin. Es ist ihr ein Herzensanliegen, Krisen, von denen Kinder weltweit betroffen sind, in Deutschland sichtbar zu machen. Immer wieder führt sie Projektreisen, jüngst nach Kambodscha, durch, um sich selbst vor Ort ein Bild von den Lebensbedingungen zu machen, anschließend über die Arbeit von UNICEF zu berichten und Unterstützer zu gewinnen. Darüber hinaus setzt sich Nina Ruge mit Überzeugung für die Kampagnen zur Darmkrebsvorsorge der Felix Burda Stiftung ein. Daneben ist sie seit zehn Jahren als Schirmherrin aktiv im Einsatz für das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung in Bayern. Ziel ist es, die gesellschaftlichen und individuellen Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen und Diskriminierungen abzubauen.

Beate Schaffelhuber, Bayerbach b. Ergoldsbach

Verdienstkreuz am Bande

Beate Schaffelhuber setzt sich für Menschen mit Behinderung ein. Während des Heranwachsens ihrer Tochter Anna, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, konnte sie immer wieder Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung spüren. Sie schaffte Rollstühle an und vermittelt seither mit ihrem Rollstuhlprojekt und Parcours interessierten Gruppen praktische Selbsterfahrung über das Leben mit dem Rollstuhl. So trägt sie dazu bei, Nichtbetroffene auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung im Alltag hinzuweisen. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Arbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus. Seit 2000 ist Beate Schaffelhuber Leiterin der Selbsthilfegruppe für Landshut und Umgebung, seit 2009 daneben 2. Vorsitzende des Landesverbandes Bayern. Auch ist sie im Verein Power trotz Handicap und als stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative Bahn einfach menschlicher tätig.

Brandenburg

Dr. Irmgard Buske, Kleinmachnow

Verdienstmedaille

Die Zahnärztin engagiert sich in beispielhafter Weise ehrenamtlich für die Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. (FSH). Seit 1992 ist Irmgard Buske Leiterin der Gruppe Teltow des FSH Landesverbandes Berlin/Brandenburg. Ihre eigenen Erfahrungen nutzt sie, um Neuerkrankte und deren Angehörige nach dem Schock der Diagnose aufzufangen, zu informieren und zu begleiten. Von 2003 bis 2011 hatte Irmgard Buske nach vielen Jahren in der Stellvertretung den Vorsitz des Landesverbandes inne. Von Anfang an war es ihr ein Anliegen, den Erkrankten den Zugang zur bestmöglichen medizinischen Behandlung und Nachsorge zu ebnen. Außerdem stand sie bei der Gründung neuer Gruppen in Brandenburg beratend zur Seite. Auch nach ihrem Ausscheiden als Landesvorsitzende engagiert sich Irmgard Buske weiterhin unermüdlich, z. B. als Ansprechpartnerin für Neuerkrankte im Urbankrankenhaus in Berlin.

Bernd Haberstroh, Glienicke/Nordbahn

Verdienstkreuz am Bande

Seit mehr als zwei Jahrzehnten engagiert sich Bernd Haberstroh im Bereich des Sports. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz für die Anti-Gewalt-Kampagnen des Berliner Fußball-Verbandes e.V. (BFV). Tausende von Trikots ließ er kostenlos mit dem „Gewalt halt“-Emblem bedrucken, damit Vereinsmannschaften sich deutlich sichtbar von Gewalt distanzieren können. Auch U-Bahn-Wagen der Berliner Verkehrsbetriebe ließ er entsprechend grafisch gestalten. Außerdem rief er zusammen mit dem BFV-Vizepräsidenten die Aktion Fairplay-Geste des Monats ins Leben. Diesen Wettbewerb zur Förderung fairen Verhaltens auf den Sportanlagen unterstützt Bernd Haberstroh durch Sachpreise und auch finanziell. Darüber hinaus ist er für den BFV ein verlässlicher Partner, wenn es um die Betreuung und Wiedereingliederung straffällig gewordener Jugendlicher mit Hilfe des Sports geht.

Bremen

Gisela Kolaschnik

Verdienstkreuz am Bande

Gisela Kolaschnik engagiert sich im Ehrenamt herausragend für die Belange von alleinerziehenden Müttern und Vätern. Selbst alleinerziehende Mutter von vier Kindern, gründete sie 1975 den heutigen Verband alleinerziehender Mütter und Väter Landesverband Bremen e.V. Mit einfachen Mitteln – aus ihrem Wohnzimmer heraus – initiierte sie einen Zusammenschluss mit anderen Betroffenen, um sich gegenseitig zu unterstützen. In den folgenden Jahren investierte Gisela Kolaschnik u. a. als 1. Vorsitzende viel Kraft, um die Situation von Alleinerziehenden zu verbessern, z. B. bei der Kinderbetreuung und bei der Sicherung des Unterhalts ihrer Kinder durch den „Unterhaltsvorschuss“. Bis heute unterstützt sie den Verband z. B. durch das Sammeln von Spenden. Darüber hinaus engagierte sie sich viele Jahre in der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen und bei der Arbeiterwohlfahrt Bremen.

Hamburg

Michael Moewius, Hamburg

Verdienstmedaille

Michael Moewius engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten im Ehrenamt. So leitet er seit 1991 Hockeykurse an einer Ganztagsschule. Darüber hinaus gehört er seit mehreren Jahren dem Malteser Hilfsdienst e.V. an und verantwortet in Hamburg als Koordinator den Aufbau des Malteser Schulsanitätsdienstes. Mit seinem Einsatz trägt er dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler zu Ersthelfern ausgebildet werden und ihnen Selbstvertrauen zum Handeln im Ernstfall vermittelt wird. Außerdem betreut er Ferienfreizeiten der Stadt Itzehoe, die sich auch an Kinder aus finanziell benachteiligten Familien richten. Herausragend ist dabei seine Fähigkeit, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Kindern aufzubauen und die anderen Betreuer zu unterstützen. Daneben engagierte sich Michael Moewius bis 2007 bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, u. a. als Wachleiter und Ausbilder.

Hessen

Brigitte Harth, Pfungstadt

Verdienstkreuz am Bande

Brigitte Harth bringt sich auf vielfältige Weise in das Gemeinwesen ein. Seit 1993 gehört sie dem Kreistag des Landkreises Darmstadt-Dieburg an und hat in dieser Zeit u. a. den Bereich der Jugend- und Sozialpolitik mitgestaltet. Ferner ist sie seit 2006 Vorsitzende ihrer Fraktion im Kreistag. Des Weiteren engagiert sich Brigitte Harth für soziale Belange. Sie ist Vorsitzende des Vereins DemenzForum Darmstadt. Mit großem Engagement begleitet sie Modellprojekte, z. B. das Projekt „AStrA – Aktion Stressabbau“. Ziel ist es, Familienangehörige, die einen Menschen mit Demenz begleiten, zu unterstützen und zu entlasten. Seit 2012 ist Brigitte Harth daneben Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Hessen e.V. Darüber hinaus gelang es ihr in den 1990er-Jahren als Vorsitzende der Kindergruppe Tausendfüßler e.V., die Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Dr. Christa Perabo, Marburg

Verdienstkreuz am Bande

Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Christa Perabo in der Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg. Seit 1997 leitet sie als Vorsitzende den Ausschuss für Soziales, Jugend und Frauen und gestaltet dabei wesentlich die Politikbereiche mit, die die soziale und politische Teilhabe umfassen. Um das bürgerschaftliche Engagement vor Ort zu stärken, gründete sie im Jahr 2002 gemeinsam mit anderen die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf und begleitet die Agentur ehrenamtlich im Vorstand. Außerdem ist Christa Perabo seit 2007 als ehrenamtliche Mitarbeiterin der LandesEhrenamtsagentur Hessen und als Beisitzerin im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. tätig. Im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement engagiert sie sich seit 2008 als Sprecherin der Arbeitsgruppe Freiwilligendienste für alle zivilgesellschaftlichen Belange.

Prälat i.R. Rudolf Schmidt, Hofgeismar

Verdienstkreuz am Bande

Das Engagement von Rudolf Schmidt dient vor allem der Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen. Seit 1978 setzt er sich dafür ehrenamtlich in vielen Funktionen ein. So war er z. B. mehrere Jahre Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V. Außerdem engagiert er sich seit fast zwei Jahrzehnten für Selbstbestimmung im Alter und mehr Lebensqualität im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) - von 2005 bis 2013 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender, jetzt im Aufsichtsrat - sowie als Vorstandsvorsitzender der KDA-Stiftung ProAlter. Darüber hinaus wirkt er in der Stiftung Kurhessisches Diakonissenhaus Kassel. Von 1998 bis 2010 war er Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Vorsitzender des Kuratoriums, seither ist er Aufsichtsratsvorsitzender. In dieser Zeit hat er u. a. maßgeblich zur Entstehung des Marie-Behre-Altenhilfezentrums in Baunatal-Guntershausen, das zur Stiftung gehört, beigetragen.

Mecklenburg-Vorpommern

Prof. Dr. Hans-Dietrich Gronau, Elmenhorst/Lichtenhagen

Verdienstkreuz am Bande

Der Professor für Mathematik setzt sich seit über vier Jahrzehnten ehrenamtlich für die mathematische Bildung ein. Als Schüler selbst Preisträger einer internationalen Mathematik-Olympiade, engagierte sich Hans-Dietrich Gronau zunächst in der DDR und anschließend in der Bundesrepublik für die Mathematik-Olympiaden. 16 Jahre lang war er 1. Vorsitzender des 1994 auf seine Initiative entstandenen Vereins Mathematik-Olympiaden. Dank seines Einsatzes konnten sich die Wettbewerbe im gesamten Bundesgebiet etablieren. Seit 1991 ist er Kuratoriumsmitglied des Bundeswettbewerbs Mathematik. Außerdem bringt sich Hans-Dietrich Gronau bei den Internationalen Mathematik-Olympiaden (IMO) ein. Er engagiert sich als Trainer, war bereits 19 Mal Delegationsleiter und genießt als Mitglied des Advisory Board hohes Ansehen. Darüber hinaus trug er maßgeblich zum Gelingen der 50. IMO in Bremen 2009 bei.

Niedersachsen

Ewald Fries, Harsum

Verdienstkreuz am Bande

Ewald Fries setzt sich herausragend für gehörlose Menschen ein. Im Gehörlosen Sportverein Hildesheim engagiert er sich seit 1959 in verschiedenen Gremien und Ämtern. Außerdem steht er dem Gehörlosen-Sportverband Niedersachsen seit 1982 vor. Ewald Fries hat u. a. mit dazu beigetragen, dass viele ehrenamtlich Tätige in den Vereinen ausgebildet wurden. Daneben wirkt er seit Jahren im Deutschen Gehörlosen-Sportverband, seit 2007 als Vorsitzender des Schiedsgerichts. Darüber hinaus engagiert er sich für die Förderung der Gehörlosen im Allgemeinen Gehörlosen-Verein von 1898 Hildesheim sowie im Gehörlosenverband Niedersachsen, dessen Geschäfte er 20 Jahre lang ehrenamtlich führte. Ihm ist es mit zu verdanken, dass die Gebärdensprache bundesweit als eigene Sprache anerkannt ist. Auch geht die Gründung der Landeszentrale Beratungs- und Koordinierungsstelle für Gehörlose in Niedersachsen auf seinen Einsatz zurück.

Wolfgang Schenk, Osnabrück

Verdienstmedaille

Wolfgang Schenk bringt sich uneigennützig in das Gemeinwesen ein. 2001 wurde er Stifter der Bürgerstiftung Osnabrück, war sechs Jahre im Vorstand tätig und engagiert sich jetzt im Stiftungsrat. Darüber hinaus betreibt Wolfgang Schenk seit 2004 unter dem Namen „Beraten und Helfen Beratergemeinschaft“ ein Büro für kostenlose Wirtschaftsberatungen, das sich an Bedürftige richtet. Er berät Menschen z. B. bei Privatinsolvenzen. Darüber hinaus initiierte er 2006 als ehrenamtlicher Senior Experte das Pilotprojekt „Ausbildung gemeinsam gestalten“, bei dem Senior Experten junge Menschen, insbesondere mit Migrationshintergrund, in der Ausbildung begleiten. Beim Projektführer, dem Initiativkreis Region Osnabrück e.V., wirkte er bis 2012 als geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Das entsprechende bundesweite Projekt „VerA“ unterstützt er seit 2010 als Regionalkoordinator.

Nordrhein-Westfalen

Reiner Berghoff, Waltrop

Verdienstkreuz am Bande

Reiner Berghoff hat zum Zusammenwachsen von Ost und West beigetragen. In der Katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius Dortmund, in der er seit seiner Jugend aktiv ist, setzt er sich besonders für die Partnerschaftsarbeit ein. Von 1976 bis 1990 pflegte und intensivierte er Kontakte zu Kirchengemeinden in der DDR. Unter hohem persönlichem Risiko brachte Reiner Berghoff bei mehr als 40 Fahrten mit seinem privaten Pkw Hilfspakete über die Grenze. Zusätzlich stellte er jährlich bis zu 40 Postpakete zusammen, die er z. T. privat finanzierte. Dank seines Einsatzes entstanden Freundschaften und es wurde der „Ostkreis“ gegründet, der die Partnerschaften fördert. Seit dem Mauerfall organisiert Reiner Berghoff sowohl Bildungs- und Studienfahrten in die östlichen Bundesländer als auch Gegenbesuche. Darüber hinaus setzt er sich für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ein.

Magdalena Münstermann, Everswinkel

Verdienstmedaille

Die Unternehmerin, deren Handeln von sozialer Verantwortung geprägt ist, setzt sich für eine praktische Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft und damit für mehr Chancengerechtigkeit ein. 2008 initiierte Magdalena Münstermann mit sieben weiteren Unternehmen das Telgter Modell, um Schülerinnen und Schülern vertiefende Einblicke in verschiedene Berufszweige zu geben und ihnen damit die spätere Berufswahl zu erleichtern. Dank ihres Engagements nehmen mittlerweile 100 Unternehmen, die örtlichen weiterführenden Schulen und Grundschulen an dem Telgter Netzwerk teil. Das inzwischen mehrfach prämierte Modell wurde Vorbild für den Aufbau weiterer Netzwerke im Land Nordrhein-Westfalen. Des Weiteren engagiert sich Magdalena Münstermann u. a. im Regionalausschuss Warendorf der IHK Nord Westfalen und im Arbeitskreis Wirtschaft des BürgerTeams Alverskirchen, das sie mitgründete.

Rheinland-Pfalz

Gertrud Schanne-Raab, Zweibrücken

Verdienstkreuz am Bande

Gertrud Schanne-Raab engagiert sich herausragend im kommunal- und landespolitischen sowie im sozialen Bereich. Ihre Ehrenämter sind so zahlreich, dass nur einige genannt werden können. Für die Schwachen in unserer Gesellschaft setzte sie sich viele Jahre im Deutschen Kinderschutzbund ein. Im Vorstand der Aktion Bombay e.V. engagierte sie sich für die Förderung junger indischer Frauen. Darüber hinaus ist Gertrud Schanne-Raab Vorsitzende des Zweibrücker Vereins Partnerschaft Dritte Welt. Als Leiterin des Weltladens Zweibrücken trägt sie dazu bei, den fairen Handel zu stärken und den Menschen in den Entwicklungsländern zu einem besseren Leben zu verhelfen. Außerdem wirkt sie im Arbeitskreis Integration des Kriminalpräventionsrates der Stadt, um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu fördern. Für Toleranz und Vielfalt tritt sie auch im Bündnis Buntes Zweibrücken ein.

Saarland

Yvonne Rech, Saarbrücken

Verdienstmedaille

Die Germanistin engagiert sich in herausragender Weise für die Europäische Kinder- und Jugendbuchmesse Saarbrücken e.V. Im Jahr 2000 war Yvonne Rech Mitbegründerin der Buchmesse unter dem Motto „Bücher bauen Brücken“, um ein europaweites Literatur- und Kulturnetz zu schaffen. Unterstützt von den Partnern Belgien, Luxemburg und Lothringen fand die Buchmesse in diesem Jahr bereits zum 13. Mal mit großem Erfolg statt. Bis 2012 unter der künstlerischen Leitung von Yvonne Rech, seither unter ihrer ehrenamtlichen Geschäftsführung, wird den Besuchern ein vielfältiges Programm rund um das Buch geboten. Verlage präsentieren sich, Autoren und Illustratoren lesen, zeichnen und diskutieren mit dem Publikum. Je ein Ehrengastland – 2013 war dies Irland – präsentiert das dortige literarische Schaffen. Mit ihrem Engagement leistet Yvonne Rech einen besonderen Beitrag zu einem gelebten Europa.

Christian Wirth, Saarlouis

Verdienstmedaille

Christian Wirth engagiert sich ehrenamtlich in der Gemeinschaft der Malteser. Seit 1983 gehört er dem Malteser Hilfsdienst Saarlouis e.V. an. Seither übt er verschiedene Führungsfunktionen aus, derzeit ist er Stadtbeauftragter. Hervorzuheben ist sein Engagement in der Jugendarbeit. 1985 schuf er durch die Gründung einer Malteser Jugendgruppe eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten. Außerdem bringt sich Christian Wirth herausragend in die Ukrainehilfe des Vereins ein und begleitet die Hilfstransporte auch persönlich. Für den Katastrophenschutz wirkte er im Stab der Hauptverwaltungsbeamten des Landkreises Saarlouis mit und hat maßgeblich die Katastrophenschutzeinheit der Malteser im Landkreis integriert. Darüber hinaus engagiert er sich seit vielen Jahren in der örtlichen Kirchengemeinde und im Caritas Vorstand Saar-Hochwald.

Sachsen

Dagmar Grundmann, Leipzig

Verdienstmedaille

Dagmar Grundmann war 1997 Mitbegründerin der Selbsthilfegruppe (SHG) für Menschen mit erlittenen Hirnschäden durch Schlaganfall oder durch Unfall. Als Selbstbetroffene weiß sie, wie wichtig es ist, Schlaganfallpatienten und deren Angehörige in ihrer seelischen Not zu unterstützen und ihnen Mut zuzusprechen. Sie pflegt daher einen intensiven Austausch mit der Tagesklinik für kognitive Neurologie der Universitätsklinik Leipzig, um dort erste Hilfestellungen anzubieten. Als Leiterin der SHG organisiert sie einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch, informiert die Öffentlichkeit über Schlaganfallrisiken, vernetzt die SHG mit anderen Gruppen und knüpft Kontakte zu potentiellen Förderern der Selbsthilfearbeit. So ist die SHG z. B. Mitglied der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Außerdem ist es Dagmar Grundmann zu verdanken, dass es für die Schlaganfallbetroffenen eine Rehabilitationssportgruppe gibt.

Sachsen-Anhalt

Achim Walther, Hötensleben

Verdienstkreuz am Bande

Achim Walther hat sich nach der friedlichen Revolution für den Erhalt der ehemaligen Grenzsicherungsanlagen des DDR-Regimes in Hötensleben als Zeugnis jüngster deutscher Geschichte eingesetzt. Gemeinsam mit dem Bürgermeister der Gemeinde gründete er 1993 den Grenzdenkmalverein Hötensleben e.V. Als Vereinsvorsitzender kümmert er sich um die Pflege des auf einer Länge von rund 350 Metern erhaltenen ehemaligen Todesstreifens. Als Zeitzeuge gibt Achim Walther bei Führungen, in Vorträgen und in zwei Büchern sein Wissen über die Grenzsicherungsanlagen und das Leben damit weiter. Er beteiligt sich außerdem intensiv an der Aufarbeitung der Geschichte und dem Gedenken an die Opfer. Daneben veranstaltet der Verein seit 1998 jährlich ein internationales Jugendworkcamp und initiierte die Spendenaktion „Bäume überwinden Mauern“.

Anna Wolf, Halle (Saale)

Verdienstkreuz am Bande

Die Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache setzt sich beispielhaft in der Flüchtlings- und Integrationsarbeit ein. 1992 war Anna Wolf Mitgründerin des Vereins Hilfe für Flüchtlinge und Aussiedler, der sich u. a. für eine Verbesserung der Lebenssituation in Gemeinschaftsunterkünften einsetzt. In der Gemeinschaftsunterkunft in Wörmlitz unterrichtete sie Zuwanderer ehrenamtlich in der deutschen Sprache. Später erteilte sie auch in weiteren Städten Deutschunterricht. Außerdem unterstützt Anna Wolf die Jugendwerkstatt Bauhof Halle in den Franckeschen Stiftungen bei der Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten. Daneben betreute sie bis 2006 zwölf Jahre lang in der Justizvollzugsanstalt in Volkstedt Ausländerinnen und Ausländer in der Abschiebehaft. Auch war Anna Wolf bis 2009 Leiterin der Fachgruppe Deutsch des Netzwerkes für Migration und Integration der Stadt Halle. Seither leitet sie das Integrationsprojekt „Phonetik für Ausländer aus dem asiatischen Raum“.

Schleswig-Holstein

Gabriele Hannemann, Lübeck

Verdienstkreuz am Bande

Gabriele Hannemann setzt sich seit über zwei Jahrzehnten ehrenamtlich für Holocaust-Überlebende ein. Als Vorsitzende des von ihr 1995 gegründeten Vereins Yad Ruth unterstützt sie inzwischen nicht nur bedürftige jüdische Überlebende in Israel, sondern auch in Lettland, Litauen, Äthiopien und der Republik Moldau etwa mit finanziellen Hilfen, Lebensmitteln oder einer Suppenküche. Regelmäßig reist sie in diese Länder, um sich vom Einsatz der Spenden zu überzeugen. Auch sucht sie den persönlichen Kontakt zu den Überlebenden. Außerdem leistet Gabriele Hannemann besonders in Schulen wichtige Aufklärungsarbeit. Sie hält Vorträge und organisiert Besuche von Konzentrationslagern und Zeitzeugengespräche. Des Weiteren ist Yad Ruth e.V. Kooperationspartner des Jugendbildungsprojekts OPEN MIND – Kinder mit dem gelben Stern von Miteinander leben e.V. Gabriele Hannemann ist es ein Anliegen, bei jungen Menschen Widerstand gegen Antisemitismus und Rassismus zu wecken.

Thies Thießen, Husum-Schobüll

Verdienstmedaille

Der Diplom-Ingenieur setzt sich vorbildlich für den Naturschutz ein. 2002 wurde Thies Thießen zum Vorsitzenden des Vereins für Naturschutz und Landschaftspflege Mittleres Nordfriesland gewählt. Der Verein, der sieben Naturschutzgebiete betreut, wurde in den vier Jahren seines Vorsitzes nachhaltig gestärkt. Außerdem leitet er seit 2002 das Naturschutzzentrum Mittleres Nordfriesland in Bredstedt e.V., das dank seines großen Engagements weiterentwickelt werden konnte. Mit viel Liebe zum Detail wird die Flora und Fauna Nordfrieslands gezeigt. Besonderen Wert legt er auf die Jugendarbeit und die außerschulische Umweltbildung. Zudem engagierte sich Thies Thießen fast drei Jahrzehnte in der Kommunalpolitik. Bis zur Eingemeindung der Gemeinde Schobüll in die Stadt Husum 2007 wirkte er neun Jahre als stellvertretender Bürgermeister. Auch gehörte er fünf Jahre dem Amtsausschuss des Amtes Hattstedt an.

Thüringen

Bernd Krannich, Sömmerda

Verdienstkreuz am Bande

Seit fünf Jahrzehnten widmet sich Bernd Krannich vorbildlich der Leichtathletik in Sömmerda. 1963 trat er der BSG Motor Sömmerda bei und ergriff mit anderen die Initiative zur Gründung einer Abteilung Leichtathletik. Ein Jahr später übernahm er deren Leitung, zusätzlich zu seiner Übungsleitertätigkeit im Kinder- und Jugendbereich. Bernd Krannich ist es maßgeblich zu verdanken, dass sich der Deutsche Verband für Leichtathletik 1966 zur Einrichtung eines Trainingszentrums in Sömmerda entschied. Von Beginn an lag ihm dort als Trainer die Förderung talentierter Nachwuchssportler am Herzen. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Abteilungsleiter intensivierte er sein Engagement im Kinder- und Jugendbereich. In den Jahren 1989/1990 gab er Orientierungshilfe, organisierte erste Wettkämpfe z. B. in Bayern und sorgte dafür, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien am Sport teilnehmen können. Bis heute ist er in verschiedenen Funktionen im SV Sömmerda e.V. aktiv.