Besuch in fünf Orten der Friedlichen Revolutionen

Schwerpunktthema: Bericht

17. November 2014

Der Bundespräsident erinnerte gemeinsam mit den Staatspräsidenten Ungarns, Polens, Tschechiens und der Slowakei an Schlüsselereignisse und -orte der Friedlichen Revolutionen vor 25 Jahren. Am 16. November kamen sie zu einer Gedenkveranstaltung in der slowakischen Hauptstadt Bratislava und am 17. November in der tschechischen Hauptstadt Prag zusammen. In Prag gedachten sie der Samtenen Revolution von 1989 in der damaligen Tschechoslowakei. Das erste Treffen der Staatspräsidenten fand am 4. Juni in Warschau statt.

Bundespräsident Joachim Gauck gedenkt gemeinsam mit den Präsidenten Polens, Tschechiens und der Slowakei an die Kerzendemonstration von 1988 anlässlich '25 Jahre Samtene Revolution' in Bratislava

Bundespräsident Joachim Gauck erinnerte gemeinsam mit den Staatspräsidenten Ungarns, Polens, Tschechiens und der Slowakei an Schlüsselereignisse und -orte der Friedlichen Revolutionen vor 25 Jahren.

Das erste Treffen der Präsidenten fand am 4. Juni in Warschau statt. Der Staatspräsident der Republik Polen, Bronisław Komorowski, hatte zu einer Feier anlässlich des 25. Jahrestages der ersten halbfreien Wahlen im bis dahin kommunistisch beherrschten Polen eingeladen.

Am 16. Juni fand ein Treffen der Staatsoberhäupter auf Einladung von Ungarns Staatspräsident János Áder zur Erinnerung an die vor 25 Jahren erfolgte Umbettung des 1958 von den Kommunisten hingerichteten Ministerpräsidenten Imre Nagy in Budapest statt. Die Umbettung fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt und markiert den Beginn der Wiedererrichtung der Republik Ungarn.

Im Herbst erinnerte Bundespräsident Gauck am 9. Oktober gemeinsam mit den anderen Staatspräsidenten in Leipzig an die große Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989. Sie machte Menschen an unzähligen Orten in der DDR Mut, die SED-Diktatur friedlich zu überwinden. Ohne den Mut der Vielen und deren Eintreten für Freiheit und Menschenwürde sind der Fall der Berliner Mauer und schließlich die Deutsche Einheit nicht denkbar.

Den Abschluss der Gedenkreihe bildete ein Besuch der Präsidenten in der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik. Am 16. November war der slowakische Staatspräsident Gastgeber einer Erinnerungsveranstaltung in Bratislava. Am 17. November hatte der Präsident der Tschechischen Republik, Miloš Zeman, die anderen Staatspräsidenten nach Prag eingeladen, um an die Samtene Revolution zu erinnern, die zur Beendigung der kommunistischen Diktatur in der damaligen Tschechoslowakei führte.

Die Besuche der fünf Präsidenten zeigen, dass die Friedlichen Revolutionen des Jahres 1989 Teil einer gemeinsamen mittel- und osteuropäischen Freiheitsgeschichte sind, die mit den Widerständen gegen die totalitäre Unterdrückung in den frühen 1950er Jahren begann und 1989/90 durch den Mut vieler Bürgerinnen und Bürger in der Überwindung der kommunistischen Diktaturen ihren Höhepunkt fand.