Ordensverleihung zum Tag des Ehrenamtes

Schwerpunktthema: Bericht

5. Dezember 2014

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 5. Dezember zum Tag des Ehrenamtes 26 Bürgerinnen und Bürgern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Die 14 Frauen und zwölf Männer im Alter zwischen 28 und 76 Jahren kommen aus allen Bundesländern. Der Bundespräsident zeichnete sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement aus. Sie setzen sich für soziale, kulturelle, kirchliche und gesellschaftspolitische Belange ein, für Integration, Bildung und Sport.

Bundespräsident Joachim Gauck verleiht Elsa Pavel den Verdienstorden für ehrenamtliches Engagement im Großen Saal in Schloss Bellevue

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 5. Dezember zum Tag des Ehrenamtes 26 Bürgerinnen und Bürgern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Die 14 Frauen und zwölf Männer im Alter zwischen 28 und 76 Jahren kommen aus allen Bundesländern. Der Bundespräsident zeichnete sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement aus. Sie setzen sich für soziale, kulturelle, kirchliche und gesellschaftspolitische Belange ein, für Integration, Bildung und Sport.

Folgende Bürgerinnen und Bürger wurden ausgezeichnet:

Baden-Württemberg

Dr. Christian Hodeige, Freiburg im Breisgau

Verdienstkreuz am Bande

Selbst ehemaliger Schüler eines United World College (UWC) setzt sich Christian Hodeige seit 1986 für diese globale Bildungsbewegung ein. Die Colleges bieten Schülern verschiedener Nationalitäten unabhängig von ihren finanziellen Mitteln die Möglichkeit, gemeinsam zu leben und zu lernen. Ziel ist es, Toleranz zu fördern und zur Völkerverständigung beizutragen. Christian Hodeige führte viele Jahre als Vorsitzender das Deutsche Komitee UWC, danach die Deutsche Stiftung UWC als Vorstandsvorsitzender, heute ist er Mitglied im Stiftungsrat. Ihm ist mit zu verdanken, dass die Stiftung jährlich ca. 25 Stipendien vergeben kann. Ferner setzte er sich für die Gründung des ersten UWC in Deutschland ein, das UWC Robert Bosch College Freiburg. Daneben engagiert er sich im Vorstand des Jugendhilfswerks Freiburg, als Vorsitzender des Kuratoriums Augustinermuseum Freiburg und für das Jazzhaus Freiburg.

Herbert Tabler, Heilbronn

Verdienstkreuz am Bande

Herbert Tabler ist seit über 50 Jahren dem Sport zugewandt. Schon als 15-Jähriger brachte er sich als Übungsleiter im Kinderturnen der Turngemeinde Böckingen 1890 e.V. (TG Böckingen) ein. Auch im Turngau Heilbronn und im Schwäbischen Turnerbund (STB) hatte er zahlreiche Ämter inne. Er trug mit dazu bei, dass in den 1970er-Jahren Heilbronn zum Landesstützpunkt Kunstturnen des STB ausgebaut wurde. Zahlreiche nationale und internationale Kunstturnwettkämpfe wurden von ihm organisiert. Als langjähriger Vorsitzender der TG Böckingen und Leiter der Turn-Talentschule setzt er sich besonders für Kinder und Jugendliche ein. Daneben gehört Herbert Tabler seit über drei Jahrzehnten dem Gemeinderat der Stadt Heilbronn an und bringt seine Erfahrungen u. a. im Sport- und Kulturausschuss ein. Des Weiteren engagiert er sich für den Stadt- und Landkreis Heilbronn im Vorstand des Forums Ehrenamt.

Bayern

Inci Ahmad, Unterhaching

Verdienstmedaille

Inci Ahmad setzt sich in ihrer Heimatgemeinde Unterhaching für ein gutes Zusammenleben der Verschiedenen ein. Als Mitglied des Gemeinderates seit 2002 bringt sie sich in zahlreichen Ausschüssen ein und unterstützt als Sozialreferentin Menschen mit Migrationshintergrund bei der Bewältigung auftretender Schwierigkeiten. Darüber hinaus gründete sie 2009 das Forum-Begegnung der Kulturen. Bürgerinnen und Bürger aus vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, Kulturen und Religionen arbeiten dort zur Zeit erfolgreich zusammen. Zahlreiche Projekte wurden initiiert und Netzwerke geschaffen, z. B. für die Sprachförderung in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule. Daneben engagiert sich Inci Ahmad im Verein Zwergerl & Partner, einer Begegnungsstätte für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern, in der auch Rat und Hilfe angeboten wird.

Juri Heiser, Augsburg

Verdienstmedaille

Bereits wenige Jahre nach seiner Übersiedlung 1991 aus der ehemaligen Sowjetunion in die Bundesrepublik Deutschland begann das vorbildliche Engagement von Juri Heiser in der Orts- und Kreisgruppe Augsburg der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. Als deren Vorsitzender von 2004 bis Januar 2014 lag ihm besonders die berufliche und gesellschaftliche Integration am Herzen. Unterstützung findet die Arbeit der Landsmannschaft durch einen Förderverein, dem Juri Heiser vorsitzt. Hervorzuheben ist insbesondere das sehr erfolgreiche Projekt Bilde deine Zukunft für Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund. Des Weiteren setzt sich Juri Heiser auf verschiedenen Ebenen des Bundes der Vertriebenen ein. Daneben gehört er dem Integrationsbeirat der Stadt Augsburg an und engagiert sich als Sprecher des Schul- und Jugendausschusses. Zudem fördert er den Dialog zwischen Beirat und Stadtrat, dessen Mitglied er seit 2011 ist.

Martina Mirus, Würzburg

Verdienstkreuz am Bande

Martina Mirus engagiert sich seit vier Jahrzehnten ehrenamtlich im Malteser Hilfsdienst (MHD) in der Diözese Würzburg. Zunächst setzte sie sich im Sanitäts- und Rettungsdienst ein. 1989 wurde sie zur Diözesanoberin berufen, seit 1999 wirkt sie als stellvertretende Leiterin des Würzburger MHD. Besonders liegt ihr die Hospizarbeit am Herzen. 2003 wurde sie zur Hospizverantwortlichen in der Diözese bestellt. Daneben engagiert sie sich seit 2008 als Vertreterin der Helferschaft im Malteser Bundespräsidium. Erwähnenswert ist außerdem ihr langjähriger Einsatz als kommissarische Zugführerin im Katastrophenschutz des MHD. Ferner bringt Martina Mirus ihre Erfahrungen in der Hospizarbeit in den Beirat der Palliativakademie Juliusspital ein. Außerdem engagiert sie sich für die Belange der Einen-Welt und sie ist Koordinatorin der Stadtteilinitiative STEG, die sich für eine bessere Lebensqualität älterer Menschen einsetzt.

Berlin

Wolfgang Barthen

Verdienstkreuz am Bande

Sein Einsatz für Menschen in Not und für die Schwachen in der Gesellschaft ist vorbildlich. Bereits während seines Studiums in den 1960er-Jahren engagierte sich Wolfgang Barthen ehrenamtlich in der Telefonseelsorge. Vorsitzender der Telefonseelsorge Berlin ist er seit 2001. Im Rahmen seines Ehrenamtes steht er Menschen mit Sorgen und Konflikten auch beratend zur Seite. Darüber hinaus setzt er sich als Pate des Circus Sonnenstich, der Menschen mit Down-Syndrom Entfaltungsmöglichkeiten bietet, dafür ein, dass dessen Programme aufgeführt werden. Des Weiteren engagiert er sich als ehrenamtlicher Vorsitzender des Gustav-Adolf-Werks der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, einem Hilfswerk für evangelische Christen in Diasporasituationen in Europa, Nahost, Zentralasien und Südamerika. Auch ist er Motor einer aktiven Gemeindepartnerschaft zu evangelisch-lutherischen Gemeinden im Kaukasus.

Dr. h.c. Volker Faigle

Verdienstkreuz am Bande

Das herausragende ehrenamtliche Engagement von Volker Faigle hat viele Facetten: Als Mitglied des Vorstands der Deutschen Afrika Stiftung setzt er sich für die Förderung der deutsch-afrikanischen Beziehungen ein. Ferner ist er Präsident der Jury für den Deutschen Afrika-Preis, mit dem afrikanische Persönlichkeiten geehrt werden, die sich in besonderer Weise z. B. für Menschenrechte einsetzen. Daneben engagiert er sich seit 2009 als ehrenamtlicher Sudan- und Südsudan-Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. In Berlin nimmt er seit mehreren Jahren als Mitglied des Domkirchenkollegiums eine leitende Aufgabe am Berliner Dom wahr, der größten Kirche der Hauptstadt, die auch ein Besuchermagnet für tausende von Gästen aus dem In- und Ausland ist. Seit November 2013 sitzt er dem Domkirchenkollegium vor. Darüber hinaus engagiert er sich bundesweit für den Denkmalschutz.

Brandenburg

Evelin Kierschk, Luckenwalde

Verdienstkreuz am Bande

Evelin Kierschk setzt sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich im Kreistag des Landkreises Teltow-Fläming und als Stadtverordnete in Luckenwalde für das Wohl ihrer Mitmenschen ein. Besonders gilt ihr Einsatz den Interessen der Seniorinnen und Senioren, etwa als Senioren- und Behindertenbeauftragte der Stadt. Zugleich hat sie seit vielen Jahren den Vorsitz im Luckenwalder Senioren- und Behindertenbeirat inne. Neben der Organisation des Hauses Sonnenschein, einer Anlauf- und Begegnungsstätte für über 20 Selbsthilfegruppen, leitet sie die Arbeitsgruppe Barrierefreiheit zugunsten von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Um eine generationsübergreifende Arbeit zu ermöglichen, initiierte sie eine Patenschaft mit einer Grundschule. Daneben unterstützt Evelin Kierschk regelmäßig Menschen mit Migrationshintergrund durch Förderunterricht in Deutsch und ist als Übungsleiterin im Behindertensport der Luckenwalder Sportfüchse tätig.

Bremen

Laila Noor

Verdienstkreuz am Bande

Die deutsch-afghanische Modedesignerin engagiert sich beispielhaft für die Belange von Mädchen und Frauen in Afghanistan. 2002 gründete Laila Noor mit weiteren Frauen den Verein Independent Afghan Women Association (IAWA), deren Vorsitzende sie ist. Ziel ist es, die Bildungs- und damit die Lebenssituation afghanischer Mädchen und Frauen zu verbessern. So ist es etwa ihrem Engagement zu verdanken, dass mehrere Schulen mit uneingeschränktem Zugang für Mädchen finanziert und gebaut werden konnten. Diese Schulen bieten auch Frauen die Gelegenheit, sich zu alphabetisieren. Ferner gibt es Bildungsprojekte für Witwen und für Mädchen und Frauen mit Behinderung. Laila Noor nutzt ihre Bekanntheit, um das Hilfsprojekt, für das sie selbst häufig vor Ort ist, einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen. Darüber hinaus vermittelt sie in Deutschland die Kultur Afghanistans.

Hamburg

Achim von Quistorp

Verdienstkreuz am Bande

Achim von Quistorp bringt sich beispielhaft in die Gemeinschaft der Johanniter ein. Schon 1983 trat er der Johanniter-Unfall-Hilfe bei und war als Rettungssanitäter aktiv. In den Jahren seines beruflichen Aufenthaltes in den USA hielt er sein Engagement für die Johanniter aufrecht und wurde als Ehrenritter in den Johanniterorden aufgenommen. 2002 übernahm er die Leitung der Johanniter Subkommende in Hamburg Blankenese, 2010 wurde er zum Regierenden Kommendator der Hamburgischen Johanniter gewählt. Als solcher leitet er die landsmannschaftliche Untergliederung und gehört ferner dem Aufsichtsrat des Ordens an. Wichtig ist ihm die ökumenische Zusammenarbeit. Des Weiteren gelang ihm als Vorsitzenden des Vereins Evangelische Schule Blankenese, eine solche 2009 zu gründen. Den Schulträger unterstützt er bis heute.

Hessen

Elsa Pavel, Bad Homburg vor der Höhe

Verdienstkreuz am Bande

Elsa Pavel engagiert sich mit Hingabe für die Kultur. Seit 1981, der Wiedereröffnung des Konzerthauses der Frankfurter Alten Oper, bringt sie sich in den Verein Frankfurter Bachkonzerte ein und ist mittlerweile in dessen Vorstand tätig. Sie wirkt an der Programmgestaltung der Konzerte mit und betreut die Künstler. Elsa Pavel gilt als Motor, gute Seele und Fachfrau des Vereins und schafft es immer wieder, Privatpersonen und Firmen zur finanziellen Unterstützung der Konzerte zu gewinnen. Ferner war sie zwischen 1986 und 1996 an der Durchführung der "Publikumskonzerte" beteiligt, bei denen Amateure einen Konzertabend gaben. Darüber hinaus setzt sie sich als Mitbegründerin der Sektion Oper und Mitglied des Kuratoriums im Frankfurter Patronatsverein für die Städtischen Bühnen ein. Daneben unterstützt Elsa Pavel die jährliche Organisation der Frankfurter Operngala.

Mecklenburg-Vorpommern

Wolfgang Itter, Wismar

Verdienstkreuz am Bande

Wolfgang Itter hat mit seinem außerordentlichen Engagement zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum beigetragen. Selbst in seiner Sehfähigkeit eingeschränkt, brachte er sein Wissen als Diplom-Ingenieur bis 2003 in Berlin als Interessenvertreter von blinden und stark sehbehinderten Menschen etwa für den barrierefreien Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ein. Anschließend wurde er im Blinden- und Sehbehinderten-Verein Mecklenburg-Vorpommern auf Landesebene und in Gebietsgruppen aktiv. In Rostock setzte er sich ab 2005 im Beirat für behinderte und chronisch kranke Menschen ein. Als Ansprechpartner der Deutschen Bahn konnte er z. B. zur Ausstattung von Bahnhöfen mit Blindenleitstreifen beitragen. Seit seinem Umzug nach Wismar arbeitet er im Behindertenbeirat des Landkreises Nordwestmecklenburg mit. Außerdem ist Wolfgang Itter seit 2006 sachkundiger Bürger im Integrationsförderrat des Landes.

Niedersachsen

Harro Bossen, Achim

Verdienstkreuz am Bande

Harro Bossen engagiert sich beispielhaft für die Belange von an Mukoviszidose/Cystische Fibrose (CF) erkrankten Menschen und ihren Angehörigen. In der Familie selbst mit dieser bis heute nicht heilbaren Erbkrankheit konfrontiert, gehörte er zu den Gründern der CF-Selbsthilfe Bremen, deren erster Vorsitzender er seit 1989 ist. Daneben engagiert er sich seit 1987 für den Bundesverband und hatte von 1991 bis 2003 den Vorsitz inne. Harro Bossen steht den Betroffenen beratend zur Seite und gewinnt außerdem kompetente Kooperationspartner für die stationäre und ambulante Versorgung der Patientinnen und Patienten. Dank seiner Initiative konnte die Kinderklinik des Klinikums Links der Weser zu einem bedeutenden Mukoviszidosezentrum im norddeutschen Raum entwickelt werden. Insbesondere der Aufbau ambulanter Versorgungsstrukturen zur Steigerung der Lebensqualität der Betroffenen ist ihm ein Anliegen.

Annette Loer, Hannover

Verdienstkreuz am Bande

Annette Loer engagiert sich herausragend für Frauen und Mädchen, die Opfer sexueller Gewalt wurden. 1988 gründete sie den Verein Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen Hannover mit und prägt seither im Vorstand maßgeblich die Arbeit des Vereins. Dieser bietet Opfern von Missbrauch, Vergewaltigung und sexueller Belästigung kostenlos und auf Wunsch anonym Hilfen und langfristige therapeutische Begleitung an. Auch Angehörige können Rat und Beistand erhalten. Annette Loer steht insbesondere bei rechtlichen Fragen beratend zur Seite. Es ist ihr wichtig, die Stellung der Opfer in Strafverfahren zu verbessern. Zudem organisiert sie Veranstaltungen zur Aufklärung über sexuelle Gewalt und zur Enttabuisierung des Themas. Daneben betätigt sie sich im Beirat der Stiftung Opferhilfe Niedersachsen. Darüber hinaus bringt sich die Richterin als Beisitzerin im Vorstand des Betreuungsgerichtstages zu Fragen des Betreuungsrechts ein.

Uta Mittler, Bovenden

Verdienstkreuz am Bande

Uta Mittler hat sich besondere Verdienste um die Förderung hochbegabter junger Musikerinnen und Musiker erworben. Schon 1963 engagierte sie sich als Jurymitglied des 1. Wettbewerbs Jugend musiziert in Nordrhein-Westfalen. In Niedersachsen ist sie seit 1991 u. a. für den Landesmusikrat eine wichtige Ansprechpartnerin auf dem Gebiet der musikalischen Jugendförderung. Ferner engagierte sie sich in Niedersachsen viele Jahre im Deutschen Tonkünstlerverband und warb z. B. für die Idee des Klassenmusizierens. Besonders hervorzuheben ist die von ihr initiierte und mitgegründete StiftungJugend musiziertNiedersachsen. Als ehrenamtliche Geschäftsführerin setzt sich Uta Mittler dafür ein, dass die niedersächsischen Talente, die den Landes- und Bundeswettbewerb Jugend musiziert mit Erfolg abgeschlossen haben, finanziell unterstützt werden und weitere Förderung erhalten. Auch können sie an einem von ihr konzipierten Meisterkurs epoche f mit dem Ensemble Modern teilnehmen.

Nordrhein-Westfalen

Petra Adomeitis und Stephan Adomeitis, Willich

Verdienstkreuz am Bande

Kinder mit und ohne Behinderung stehen im Mittelpunkt des herausragenden Engagements von Petra und Stephan Adomeitis. Um Kindern mit Handicap die Möglichkeit einer sportlichen Betätigung zu geben, schufen sie Anfang der 2000er-Jahre beim TV Schiefbahn 1899 e.V. in Willich unter dem Namen Barrierefreier-Integrativer Sport eine Sportgruppe. Aus der Betreuung von anfangs sechs Kindern ist inzwischen ein Sportangebot für etwa 130 behinderte und nichtbehinderte Kinder ab drei Jahren mit und ohne Migrationshintergrund entstanden. Petra und Stephan Adomeitis engagieren sich als Übungsleiter und ließen sich zur gezielten Förderung der Kinder auf verschiedene Krankheitsbilder schulen. Ferner werben sie Spenden ein, damit Kinder aus sozial schwachen Familien beitragsfrei teilnehmen können. Darüber hinaus stehen sie den Kindern und ihren Eltern jederzeit bei Problemen aller Art als Ansprechpartner zur Verfügung.

Sarah Prenger, Münster

Verdienstmedaille

Die Studentin engagiert sich seit 2003 herausragend in der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ). Seit 2010 ist Sarah Prenger ehrenamtliche Bundesvorsitzende der CAJ Deutschland und seit 2012 Vorsitzende des europäischen Dachverbandes. Als Bundesvorsitzende legt sie den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Verbesserung der Lebenssituation benachteiligter junger Menschen. Besonders hervorzuheben ist ihre preisgekrönte Initiative für das Projekt So keres? - Was machst du?. Als Leiterin einer Gruppe junger Menschen beleuchtete sie gemeinsam mit jungen Roma deren Lebenssituation in Deutschland. Mit der von ihnen dazu erstellten Broschüre regen sie an, sich mit Migration und dem Umgang mit ethnischen Minderheiten auseinanderzusetzen. Ferner vernetzte sie die Arbeitsgruppe z. B. mit dem Sinti- und Roma-Forum NRW. Auf europäischer Ebene widmet sie sich dem Thema Jugendarbeitslosigkeit.

Rheinland-Pfalz

Monika Sauer, Koblenz

Verdienstkreuz am Bande

Ihr beispielhafter ehrenamtlicher Einsatz dient dem Sport und der Integration ausländischer Mitbürger. Seit 1991 ist Monika Sauer Vorsitzende der Coblenzer Turngesellschaft 1880 e.V. und Leiterin der Leichtathletik-Gemeinschaft Koblenz-Rhens. Hervorzuheben ist auch ihr jahrzehntelanges Engagement für den Breitensport in verschiedenen Sportverbänden, etwa als Vizepräsidentin des Sportbundes Rheinland. Darüber hinaus wirkt sie seit 1994 im Rat der Stadt Koblenz. Um den Toleranzgedanken und die Integration zu fördern, bietet sie Kurse für muslimische Frauen und Mädchen in ihrem Sportverein an und engagiert sich im Beirat für Integration der Stadt, den sie mitgründete. 1982 übernahm sie die Patenschaft für die Deutsch-Türkische Begegnungsstätte Merhaba. Außerdem ist sie 2. Vorsitzende des Vereins I schugga diwes – ein schöner Tag, der sich für die Integration von Sinti und Roma einsetzt.

Roswitha Schulte, Breitscheid

Verdienstkreuz am Bande

Roswitha Schulte bringt sich außerordentlich in das Gemeinwesen ein. Seit 1979 wirkt sie im Gemeinderat von Breitscheid und ist seit 1993 ehrenamtliche Ortsbürgermeisterin. Ferner wurde sie 1994 in den Verbandsgemeinderat Waldbreitbach gewählt und übt seit 2009 das Amt der 1. Beigeordneten aus. Daneben gehörte sie bis 2009 zehn Jahre lang dem Kreistag des Landkreises Neuwied an. Dort engagiert sie sich noch heute als Mitglied im Kulturausschuss. Im sozialen Bereich setzt sich Roswitha Schulte im Deutschen Roten Kreuz ein und übernimmt seit 1997 als Vorsitzende des Ortsvereins Verantwortung. Ferner leitete sie elf Jahre lang den Sozialverband VdK-Ortsverband Waldbreitbach. Heute engagiert sie sich als Beisitzerin. Hervorzuheben ist auch ihr langjähriger Einsatz für die Hausaufgabenbetreuung der Grundschule vor Ort. Seit der Einführung der Ganztagsbetreuung kümmert sie sich außerdem um das Essen für die Kinder.

Saarland

Roland Boettcher, St. Ingbert

Verdienstkreuz am Bande

Roland Boettcher engagiert sich seit Jahrzehnten gleich in mehreren Sportarten. Ob im Bereich des Skisports z. B. im Deutschen Skiverband bzw. im Saarländischen Bergsteiger- und Skiläuferbund (SBSB) sowie als Leiter der Verbandsskischule des SBSB oder als Vorsitzender des einzigen Windsurfclubs im Saarland, den er maßgeblich vorangebracht hat: Stets lag ihm die Förderung der Jugend am Herzen. Daneben macht er sich als Vorsitzender der Saarbrücker Rudergesellschaft Undine und durch seinen Einsatz am Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland um den Rudersport verdient. Darüber hinaus stellt er seine beruflichen Erfahrungen im Bereich des Bergbaus dem Senior Experten Service zur Verfügung. So wirkte er u. a. an Projekten in Vietnam und der Mongolei mit. Weiteres Engagement, etwa als Vorsitzender des Knappenvereins 1868 Rohrbach, rundet seine Verdienste ab.

Sachsen

Gisela Grüneisen, Taucha

Verdienstkreuz am Bande

Die Mutter von vier Kindern setzt sich vielfältig für Bildung ein. Von 2004 bis 2010 war Gisela Grüneisen Vorsitzende des Sächsischen Landeselternrates und brachte dort ihre langjährigen Erfahrungen in der Elternmitwirkung ein. Offen für alle Entwicklungen im sächsischen Schulwesen, behielt sie stets die Perspektive der Eltern im Blick. So rief sie z. B. 2006 die Elternmitwirkungsmoderatoren ins Leben. Darüber hinaus engagiert sie sich im Deutschen Schulstipendium der Roland Berger Stiftung als ehrenamtliche Mentorin und ist im Herausgeberbeirat des Berufswahlmagazins planet-beruf.de der Bundesagentur für Arbeit tätig. Als Regionalkoordinatorin des Senior Experten Service in Leipzig setzt sie sich daneben besonders für die Initiative VerA ein, die Jugendliche bei Schwierigkeiten in der Berufsausbildung Hilfe anbietet. Ferner engagiert sie sich im Vorstand des Deutschen Kinderschutzbundes Landesverband Sachsen.

Sachsen-Anhalt

Wilhelm Faßhauer, Halle (Saale)

Verdienstkreuz am Bande

Wilhelm Faßhauer engagiert sich außerordentlich für Menschen, die an Multiple Sklerose erkrankt sind. Bereits Ende der 1980er-Jahre begann sein Einsatz als Mitgründer von Betreuungsgruppen in Halle (Saale) und Halle-Neustadt. Weiterhin gehörte er zu den Gründern des Zentralverbandes der DDR der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) und später des DMSG Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Als erster Geschäftsführer des Landesverbandes baute er diesen auf und prägte ihn maßgeblich. Seit 1993 hat er den ehrenamtlichen Vorsitz inne. Er vertritt den Verband nach außen und leitet die regelmäßig stattfindenden Gruppenleiterseminare. Federführend erarbeitet er die Mitgliederzeitung Dabeisein. Zudem engagiert er sich im erweiterten Vorstand des Bundesverbandes der DMSG. Darüber hinaus war er viele Jahre als Stadtrat und als ehrenamtlicher Richter tätig.

Schleswig-Holstein

Kathrin Funk, Plön

Verdienstmedaille

Die Studentin setzt sich für die Interessen junger Menschen und den Erhalt des ländlichen Raumes ein. Bereits 2005 übernahm Kathrin Funk Verantwortung als stellvertretende Vorsitzende der Kreislandjugend Plön, bevor sie von 2007 bis 2010 die Aufgaben der Vorsitzenden des Landjugendverbandes Schleswig-Holstein übernahm. Als solche brachte sie sich in die Erstellung von Positionspapieren in agrar- und jugendpolitischen Bereichen ein und war in das bundesweite Großprojekt Wir fürs Land eingebunden. Im Bund der Deutschen Landjugend (BDL) entwickelte sie ab 2011 als stellvertretende Vorsitzende die jugendpolitischen Projekte Ich. Du. Wir. Fürs Land und Ich steh' fürs Land. Im April 2014 wurde sie zur BDL-Vorsitzenden gewählt. Beharrlich verschafft sie auch auf europäischer Ebene den Themen rund um den ländlichen Raum Gehör. Daneben erwarb sich Kathrin Funk Verdienste als Vorstandsmitglied im Landesjugendring Schleswig-Holstein.

Dr. Jürgen Rohweder, Stein

Verdienstkreuz am Bande

Jürgen Rohweder engagiert sich ehrenamtlich für maritime Belange. Seit 1994 ist er Vorsitzender des Canal-Vereins, dessen Zweck die Erforschung und Verbreitung von Kenntnissen der schleswig-holsteinischen Kanäle und Wasserstraßen ist. Es ist sein Verdienst, dass die Sanierung und touristische Inwertsetzung der Eiderkanal-Schleuse Kluvensiek in Bovenau entwickelt und vorangetrieben wurde und er hat erreicht, dass die historische Schleusenanlage als Kulturdenkmal erhalten werden konnte. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Nautischen Vereins zu Kiel. Besonders setzt er sich für die Förderung der beruflichen Ausbildung des seemännischen und technischen Personals in der Seeschifffahrt ein. Daneben setzt sich Jürgen Rohweder seit zehn Jahren als Stiftungsratsmitglied der Bildungsstiftung Schleswig-Holstein, einem Zusammenschluss von Vertretern aus Wirtschaft, Universität und Schulen, für die Förderung einer zukunftsorientierten Bildung ein.

Thüringen

Sybille Kaiser, Bad Klosterlausnitz

Verdienstkreuz am Bande

Das Handeln der Unternehmerin ist von sozialer Verantwortung geprägt. Sybille Kaiser setzt sich nicht nur für die Ausbildung Jugendlicher im eigenen Betrieb ein, sondern gibt auch jungen Erwachsenen ohne anerkannten Berufsabschluss eine Chance. Ferner engagiert sie sich seit 2012 als Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen zu Gera für die Ostthüringer Wirtschaft. Darüber hinaus ist sie seit 1999 ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende des Vereins Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Saale-Holzland-Kreis und setzt sich für deren gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ein. Außerdem engagiert sie sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Selbstverwaltung der gesetzlichen Rentenversicherung, z. B. als Mitglied im Widerspruchsausschuss und als Vorstandsmitglied der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland.