Ordensverleihung zum Tag des Ehrenamtes

Schwerpunktthema: Bericht

4. Dezember 2015

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 4. Dezember zum Tag des Ehrenamtes 26 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der Bundespräsident würdigte sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe, im kommunalpolitischen, sozialen und kirchlichen Bereich sowie in der Gedenkarbeit oder in der Demokratiebewegung in der DDR.

Bundespräsident Joachim Gauck zeichnet Helga Rodenbeck anlässlich des Tages des Ehrenamtes für ihr Engagement in der Flüchtlingshilfe mit dem Verdienstkreuz am Bande aus

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 4. Dezember zum Tag des Ehrenamtes 26 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die 16 Frauen und 10 Männer im Alter zwischen 30 und 71 Jahren kommen aus allen Bundesländern. Der Bundespräsident würdigte sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe, im kommunalpolitischen, sozialen und kirchlichen Bereich sowie im Zivil- und Katastrophenschutz. Sie setzen sich ein für Bildung und Integration, für Kultur und Sport. Andere engagieren sich in der Gedenkarbeit oder haben sich in der Demokratiebewegung in der DDR verdient gemacht.

Folgende Bürgerinnen und Bürger werden ausgezeichnet:

Baden-Württemberg

Recep Aydın, Kornwestheim
Verdienstmedaille

Recep Aydın engagiert sich seit 1990 in der Stadt Kornwestheim für ein gutes Miteinander aller. Als Vorstandsmitglied im Türkischen Kulturzentrum e.V. von 1994 bis 2000 öffnete er den Verein für die Bevölkerung und setzte sich für den interreligiösen Dialog ein. Von 2001 bis 2007 hatte er den Vorsitz des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Kornwestheim inne, des Trägervereins der dortigen Ayasofya Moschee. Seither repräsentiert er den Verein als Sprecher und ist Ansprechpartner für alle Vereinsangelegenheiten. Auch hier war es ihm ein Anliegen, dass die Moschee zu einem offenen Haus wurde. Außerdem ist Recep Aydın seit Jahren im Ausländerbeirat tätig. Daneben beteiligte er sich maßgeblich im Stadtteil Weststadt an der Umsetzung von Projekten zur Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von Jugendlichen und Frauen. Ferner engagiert er sich in der Jugendarbeit und bei der Caritas als Kulturdolmetscher bei Problemen z. B. in den Schulen.

Erika Megerle, Rosenberg
Verdienstmedaille

Erika Megerle engagiert sich vorbildlich im sozialen Bereich. 1997 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des ambulanten Hospizdienstes Ellwangen, den sie seither tatkräftig unterstützt, z. B. durch die Übernahme zahlreicher Nachtwachen. Sie versteht es, die Ängste der schwer kranken Menschen zu lindern und unterstützt die Angehörigen mit Rat und Tat. Darüber hinaus arbeitet Erika Megerle in der Notfallseelsorge – im Ellwanger Raum gehört sie zu den aktivsten Notfallseelsorgerinnen. Im Bedarfsfall kümmert sie sich auch um die privaten Angelegenheiten der Betroffenen, wobei sie auch eigene Finanzmittel einsetzt. Daneben engagiert sie sich ehrenamtlich in der Nachbarschaftshilfe bei der Katholischen Sozialstation Ellwangen und unterstützt seit 2002 die Aktionsgruppe Herbstsonne bei der Betreuung von Menschen mit Demenz. Zusätzlich betreut sie im privaten Bereich stundenweise Menschen mit Demenz, um die Angehörigen zu entlasten.

Bayern

Ursula Pöpperl, Schweinfurt
Verdienstmedaille

Ursula Pöpperl engagiert sich seit vielen Jahren für das Wohl ihrer Mitmenschen. 1991 gründete sie das Frauenfrühstück der Kolpingfamilie Schweinfurt, das sie bis 2002 leitete. Den über 120 Teilnehmerinnen bot sie ein vielseitiges Programm und stand ihnen auch bei der Bewältigung von Problemen zur Seite. 2002 eröffnete die Palliativstation des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt, die Patienten mit einer fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Erkrankung Betreuung und Begleitung bietet. Bereits bei der Planung und Umsetzung der Station setzte sich Ursula Pöpperl im eigens gegründeten Förderverein in besonderer Weise ein, zunächst als 2. Vorsitzende, seit 2005 als Vorsitzende. Unermüdlich gewinnt sie zahlreiche Mitglieder, organisiert u. a. Benefizveranstaltungen und ist auf der Suche nach großzügigen Sponsoren. So konnte z. B. die sogenannte Brückenpflege als Bindeglied zwischen stationärer und ambulanter Palliativmedizin finanziert werden.

Dr. Elfriede Schießleder, Wurmannsquick
Verdienstkreuz am Bande

Elfriede Schießleder bringt sich seit Jahrzehnten im Ehrenamt ein, insbesondere beim Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB). Auf verschiedenen Verbandsebenen engagiert sie sich vor allem für frauen- und sozialpolitische Themen. Seit 2004 wirkt sie auf Bundesebene als Vizepräsidentin des KDFB und ist daneben seit 2010 Vorsitzende des Bayerischen Landesverbandes. In dieser Funktion machte sie sich für das Netzwerk Familienpaten in Bayern stark, in dessen Fachbeirat sie seit der Gründung aktiv ist. Besonders hervorzuheben ist ihr Einsatz für die gesellschaftliche Anerkennung ehrenamtlichen Engagements. 2006 begann sie, einen Ehrenamtsnachweis für Ehrenamtliche im sozialen Bereich in Bayern zu fordern, der dank ihrer Initiative seit 2009 vergeben wird. Außerdem engagiert sie sich in Bayern u. a. beim Runden Tisch Bürgerschaftliches Engagement und im Präsidium des Landeskomitees der Katholiken als stellvertretende Vorsitzende.

Berlin

Sigrid Falkenstein
Verdienstkreuz am Bande

Sigrid Falkenstein hat sich für ein würdiges Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Morde eingesetzt. Als sie erfuhr, dass ihre Tante Anna Lehnkering Opfer der Aktion T4 wurde, benannt nach der Adresse der Planung der Verbrechen, der Tiergartenstraße 4 in Berlin, veröffentlichte sie die Lebensgeschichte Annas, die als angeblich lebensunwert ermordet wurde. So wurde sie Ansprechpartnerin für die Angehörigen anderer Opfer. Zudem begann sie, sich für ein Erinnern an die Massentötungen einzusetzen. 2007 war sie Mitinitiatorin eines Runden Tisches, an dem sich Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Interessenverbänden und Gedenkstätten zusammenfanden. 2011 beschloss der Deutsche Bundestag, allen Opfern der Euthanasie-Morde einen Gedenk- und Informationsort zu geben. Inzwischen hat das Thema Euthanasie auch dank ihres Einsatzes seit vielen Jahren eine breite Öffentlichkeit erreicht.

Michael Heinisch
Verdienstkreuz am Bande

Michael Heinisch hat sich Verdienste um die Friedliche Revolution und in der Jugendarbeit erworben. Bereits Anfang der 1980er Jahre engagierte er sich in der Friedensarbeit der Kirche. In seinem Bestreben nach Demokratie wandte er sich gegen die Zensur der Presse und gegen Wahlmanipulationen. Daneben setzte er sich in Berlin-Lichtenberg ehrenamtlich für sogenannte schwierige Jugendliche ein, um gemeinsam mit ihnen eine Zukunftsperspektive für sie zu finden. 1990 gründete er den Verein Sozialdiakonische Jugendarbeit (SozDia), sanierte mit den Jugendlichen eine Bauruine und verhalf ihnen zu Wohnraum und Arbeit. In den Folgejahren baute er die Vereinsaktivitäten um zahlreiche Angebote aus. 2014 wurde aus dem Verein die SozDia Stiftung Berlin – Gemeinsam Leben Gestalten, deren Vorstandsvorsitzender er ist. Ferner engagierte sich Michael Heinisch in der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Lichtenberg und war bis Mitte 2013 Vorsitzender seiner Fraktion.

Barbara Schöneberger
Verdienstkreuz am Bande

Als Botschafterin des internationalen Kinderhilfswerks terre des hommes setzt sich Barbara Schöneberger seit 2004 ehrenamtlich für dessen Ziele ein, notleidenden Kindern zu helfen und für ihre Rechte einzutreten. So wirbt sie u. a. für die jährliche Schüleraktion Straßenkind für einen Tag und moderiert Veranstaltungen. Ferner sammelt sie gezielt Spenden für Projekte und erspielte auch große Summen bei Prominenten-TV-Rate- und Spielsendungen. Um sich persönlich über die Projektarbeit zu informieren, reiste sie z. B. nach Indien und Thailand, um anschließend aus eigener Anschauung darüber berichten zu können. Darüber hinaus unterstützt Barbara Schöneberger seit vielen Jahren die gemeinnützige Deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS LIFE und das Patientenprogramm look good feel better für an Krebs erkrankte Frauen. Als ehrenamtliche Moderatorin führt sie zudem seit 2006 jährlich durch die DKMS LIFE Charity-Gala.

Brandenburg

Bettina Bauer, Potsdam
Verdienstmedaille

Seit der Gründung der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Potsdam 1997, zu deren Aufbau sie wesentlich beigetragen hat, bringt sich Bettina Bauer ehrenamtlich in die Arbeit der Johanniter ein. Neben der Begleitung von an Multiple Sklerose erkrankten Menschen im Rahmen des Besuchsdienstes wirkt sie seit über fünfzehn Jahren im Vorstand als Schatzmeisterin. Darüber hinaus engagiert sich Bettina Bauer in Gremien der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Im Jahr 2001 wurde sie in den Gemeindekirchenrat der evangelischen Hoffbauer-Gemeinde Potsdam-Hermannswerder gewählt, seit 2007 hat sie den Vorsitz inne. Ferner wirkte sie in der Kreissynode und zehn Jahre lang im Kreiskirchenrat Potsdam, der den Kirchenkreis, bestehend aus derzeit 22 evangelischen Kirchengemeinden, leitet. Unermüdlich hat sie sich für ein Zusammenwachsen der ganz unterschiedlichen Teile der Landeskirche aus Ost und West eingesetzt.

Bremen

Gudrun Noack
Verdienstkreuz am Bande

Gudrun Noack hat sich insbesondere im Rahmen der evangelischen Kirchenarbeit verdient gemacht. Seit vielen Jahren engagiert sie sich auf verschiedenen Ebenen für die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen – den Weltgebetstag – und wirkt als Brückenbauerin zwischen Religionen und Kulturen. Außerdem setzt sie sich seit der Gründung 2004 im Verein Evangelische Frauenarbeit in Bremen ein. Bis 2014 gehörte sie dem Vorstand an, seit 2010 vertritt sie den Verein im Dachverband Evangelische Frauen in Deutschland. Des Weiteren widmet sie sich als Mitglied im Kirchentag der Bremischen Evangelischen Kirche dem Bereich Frauenarbeit. Bei den Deutschen Evangelischen Kirchentagen unterstützt sie ferner die Erinnerungsarbeit der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm e.V. in Hamburg, die sich gegen das Vergessen der Schicksale der zwanzig jüdischen Kinder einsetzt, die dort in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.

Hamburg

Cosma Shiva Hagen
Verdienstmedaille

Die Schauspielerin setzte sich zunächst von 2003 an mehrere Jahre in der UNO-Flüchtlingshilfe ein. Sie hatte großen Anteil am Erfolg eines Spendenmarathons. Zudem war Cosma Shiva Hagen Botschafterin einer Kampagne für den Wiederaufbau Afghanistans. Seit 2007 unterstützt sie Fairtrade z. B. als Baumwollpatin. Ferner fanden in der von ihr lange Zeit geleiteten Hamburger Kunstkneipe Sichtbar von ihr mitinitiierte Benefizveranstaltungen statt, deren Erlöse für soziale Zwecke verwendet wurden. Außerdem ist sie Botschafterin von Go Ahead!, einer Bildungseinrichtung von jungen Menschen für Gleichaltrige im südlichen Afrika. Des Weiteren unterstützt sie seit 2008 die Schutzengelkampagne des Mukoviszidose-Vereins, dem sie eng verbunden ist. Daneben wirkt sie zugunsten von EN-PAZ, der Jugendplattform der Stiftung Friedensbildung, mit ihren Planspielen an Schulen und macht sich bei PETA für den Schutz von Tieren stark.

Heiko Mählmann
Verdienstkreuz am Bande

Heiko Mählmann setzt sich seit seinem elften Lebensjahr in diversen Ämtern für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ein. Seit 1981 ist er in der Rettungsschwimmerausbildung tätig, und er engagiert sich bundesweit als Ausbilder im Bereich Erste Hilfe. Daneben trägt er nach vielen Jahren als Vizepräsident seit 2011 Verantwortung als Präsident der DLRG Hamburg, die er auf Bundesebene im Ständigen Arbeitskreis für Katastrophenschutz vertritt. Dank seines Einsatzes ist die DLRG Hamburg als Einsatzstelle des Bundesfreiwilligendienstes anerkannt und realisiert soziale Projekte, z. B. Schwimmkurse für junge Flüchtlinge. Auch ist es ihm wichtig, dass Hamburger Kinder sichere Schwimmer sind. So wurde unter seiner Mitwirkung das Projekt Ab ins Wasser – aber sicher! gegründet. Außerdem brachte er als Mitgründer sein Wissen in die Arbeitsgemeinschaft Hamburger Wasserrettung und in die Petasus-Stiftung – Freiwilliges Engagement im Bevölkerungsschutz ein.

Helga Rodenbeck
Verdienstkreuz am Bande

Schon in jungen Jahren hat sich Helga Rodenbeck für hilfsbedürftige Menschen engagiert. Seit 1992 setzt sie sich ehrenamtlich für Flüchtlinge ein. Im Zusammenhang mit der beabsichtigten Unterbringung von Flüchtlingen in Hamburg Blankenese gründete sie gemeinsam mit dem dortigen Pastor den Runden Tisch Blankenese – Hilfe für Flüchtlinge, um sich für deren gesellschaftliche Akzeptanz einzusetzen. Über den Runden Tisch ist es Helga Rodenbeck zudem gelungen, ein breites Hilfs- und Unterstützungsangebot Ehrenamtlicher zu etablieren, das eng mit Beratungsstellen und Netzwerken verzahnt ist. Helga Rodenbeck ist die treibende Kraft, die Aktivitäten wie Kinderbetreuung, Deutschkurse, Unterstützung bei Behördengängen und die Ausgabe von Bekleidung koordiniert. Auch werden Sachspenden organisiert. Die Entwicklung einer Willkommenskultur vor Ort für Flüchtlinge und Asylbewerber ist wesentlich ihrem Einsatz zu verdanken.

Hessen

Angelika Rieber, Oberursel (Taunus)
Verdienstkreuz am Bande

Angelika Rieber setzt sich seit mehr als drei Jahrzehnten gegen das Vergessen der Schicksale der jüdischen Bevölkerung in Oberursel (Taunus) und Frankfurt am Main ein. Hierzu erforscht sie das Leben und die Verfolgung jüdischer Menschen in ihrer Heimatregion. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins Initiative Opferdenkmal, dessen Gründung auf dem Wirken der Arbeitsgemeinschaft Nie wieder 1933 basiert, in der sie ebenso aktiv ist. Mit großem Einsatz knüpft sie Kontakte zu überlebenden Opfern des Nationalsozialismus. Sie hält Vorträge über das Schicksal einzelner Opfer, vermittelt Zeitzeugen an Schulen, auch im Rahmen des von ihr aufgebauten Projektes Jüdisches Leben in Frankfurt, und bietet Stadtführungen zur jüdischen Geschichte Oberursels an. Ferner arbeitet sie u. a. im Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus mit und unterstützt die Partnerschaft zwischen dem Hochtaunuskreis und dem israelischen Distrikt Gilboa.

Mecklenburg-Vorpommern

Stephanie Rudolph, Torgelow
Verdienstmedaille

Das ehrenamtliche Engagement von Stephanie Rudolph für das Jugendrotkreuz (JRK), den Jugendverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), begann 1998 als Schulsanitäterin. Seit 2006 ist sie Mitglied der Landesleitung des JRK Mecklenburg-Vorpommern, von 2009 bis 2012 brachte sie sich als Landesleiterin ein. Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene wirkt sie bei der jugendpolitischen Gremienarbeit mit. Zudem ist Stephanie Rudolph seit 2008 regelmäßig als Ausbilderin bei Jugendleiterschulungen des DRK und als Betreuerin bei Ferienfreizeiten aktiv. Ferner engagiert sie sich als Gruppenleiterin beim DRK-Kreisverband Uecker-Randow seit zehn Jahren im Bereich der Jugendarbeit. Sie trägt erheblich zu einer guten außerschulischen Jugendarbeit bei. Dank ihres Einsatzes konnten neue Projekte umgesetzt werden, z. B. die Jugendrotkreuzkampagne Klimawandel, bei der durch Jugendgruppen in Mecklenburg-Vorpommern 200 Eichen gepflanzt wurden.

Niedersachsen

Günther Hinterberg, Braunschweig
Verdienstmedaille

Günther Hinterberg gründete 2004 den Verein AntiRost Braunschweig, dessen Vorsitzender er ist. Der Verein gibt Menschen die Möglichkeit, nach Beendigung des Berufslebens ihre Kenntnisse, besonders aus dem Handwerk und der Industrie, weiterzunutzen, u. a. beim Projekt Senioren helfen Senioren. Auch soll Erfahrungswissen an Gleichaltrige, Jugendliche und Kinder weitergegeben werden. Günther Hinterberg bringt sich insbesondere bei generationenübergreifenden Aktionen ein, etwa in Schulen, und unterstützt viele internationale Hilfsprojekte. Ferner engagiert er sich für die Stadtteilkulturarbeit in Braunschweig und setzt sich in den Vereinsräumen für den Dialog mit jungen Menschen im Rahmen der städtischen Veranstaltungsreihe KULTUR vor ORT ein, um das Verständnis zwischen den Generationen zu stärken. Außerdem pflegt er Kontakte zu örtlichen Organisationen und zu Einrichtungen aus der Umgebung, woraus sich ständig neue Projekte entwickeln.

Paul Schneegans, Duderstadt
Verdienstkreuz am Bande

Das Erinnern an die deutsche Geschichte im ehemaligen Grenzgebiet Eichsfeld ist das gemeinsame Anliegen von Horst Dornieden und Paul Schneegans. Nach fünf Jahren intensiven Einsatzes konnte 1995 im ehemaligen Zollgebäude der Grenzübergangsstelle Worbis/Duderstadt das Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V. eröffnet werden, dessen Vereinsvorsitzender Horst Dornieden und dessen Geschäftsführer Paul Schneegans ist. Dem ehrenamtlichen Engagement beider ist zu verdanken, dass sich das Grenzlandmuseum zu einer der bedeutendsten nationalen Mahn- und Erinnerungsstätten an die innerdeutsche Teilung entwickelt hat. Mit Projekten wie der Einrichtung eines Grenzlandweges zu den damaligen Grenzsperranlagen und mit der Eröffnung einer Bildungsstätte zur Vertiefung der Museumsinhalte setzten sie sich gegen das Vergessen ein. Darüber hinaus haben sich beide auch in weiteren Ehrenämtern Verdienste um das Gemeinwohl erworben.

Nordrhein-Westfalen

Dr. Daniela Lesmeister, Kleve
Verdienstkreuz am Bande

Daniela Lesmeister hat sich Verdienste im Katastrophenschutz erworben. Zunächst engagierte sie sich beim Technischen Hilfswerk als Helferin und Rettungshundeführerin und nahm 2001 erstmals an einem Einsatz in Indien teil. 2003 gründete sie die Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany (International Search and Rescue), die mittlerweile weltweit unter dem Schirm der Vereinten Nationen Katastrophenhilfe leistet. Als ehrenamtliche Präsidentin organisiert und koordiniert sie die Einsätze meist von Deutschland aus. Schon sechs Stunden nach einer Hilfsanforderung ist das Team aus fast ausschließlich ehrenamtlichen Rettungsspezialisten einsatzbereit und kann durch ein medizinisches Team verstärkt werden. So half I.S.A.R. Germany z. B. bei Erdbeben, jüngst in Nepal, und bei Flutkatastrophen. In Liberia wurden Isolierstationen für an Ebola Erkrankte aufgebaut. Alle Hilfsmaßnahmen werden durch Spenden finanziert, um die Daniela Lesmeister ebenfalls wirbt.

Jürgen Wattenberg, Lemgo
Verdienstkreuz am Bande

Das Wohl der Menschen in Litauen liegt Jürgen Wattenberg seit vielen Jahren besonders am Herzen. Seit 1992 unterstützt er durch Hilfstransporte Alten- und Kinderheime und Krankenhäuser in Kaunas, der litauischen Partnerstadt des Kreises Lippe. 1997 gründete er den Verein Kinder in Not, Lippe, dessen 1. Vorsitzender er ist. Seither akquiriert er Hilfsgüter und organisiert die Transporte – jährlich werden etwa 60 Tonnen mit mehreren LKWs transportiert, mehr als 30 Hilfsgütertransporte wurden inzwischen durchgeführt. Auch unterstützt Jürgen Wattenberg in Detmold die Aktion Kinder geben Kindern, bei der lippische Kinder gebrauchtes Spielzeug für Kinder in Litauen spenden, denen es nicht so gut geht. Mit seinem Team verlädt er die Spenden, bringt sie in ein Zwischenlager und prüft sie auf Funktionstüchtigkeit. Zudem wirbt er Sponsoren an und begleitet persönlich jeden der Transporte, bei denen die Fahrer und Helfer etwa zehn Tage unterwegs sind.

Rheinland-Pfalz

Stephan Garçon, Bitburg
Verdienstkreuz am Bande

Stephan Garçon, der sich seit seiner Jugend in Ehrenämter einbringt, engagiert sich seit 1989 als Mitglied im Bitburger Stadtrat. Von 2004 bis 2014 hatte er den Vorsitz seiner Fraktion inne. Außerdem engagiert er sich seit 1983 ehrenamtlich in der archäologischen Denkmalpflege und nimmt z. B. an Grabungen in der Region Bitburg teil. Ferner forschte Stephan Garçon zusammen mit dem Stadtarchivar nach Opfern des NS-Regimes in Bitburg. So konnten die Einzelschicksale von 33 Zwangsarbeitern und 129 sowjetischen Kriegsgefangenen geklärt werden. Er initiierte zusammen mit dem Bürgermeister den Arbeitskreis Gedenken zur Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus in der Stadt und setzte sich für die Errichtung eines Mahnmals für alle Opfer des Faschismus sowie einer Gedenktafel am Ort der zerstörten Synagoge ein. Auch unterhält er Kontakte zur jüdischen Gemeinde in Luxemburg. Daneben engagiert er sich u. a. vielfältig im kulturellen Bereich.

Saarland

Helmut Donnevert, Friedrichsthal
Verdienstkreuz am Bande

Helmut Donnevert engagiert sich beispielhaft im Ehrenamt. So hat er sich bis 2014 jahrzehntelang als Mitglied des Stadtrates von Friedrichsthal, als Beigeordneter und Vertreter des Bürgermeisters für die Belange seiner Mitmenschen eingesetzt. In der heutigen Regionalversammlung Saarbrücken wirkt er darüber hinaus seit 1994, wobei ihm die Bereiche Bildung und Kultur besonders am Herzen liegen. So ist er auch schul- und bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Des Weiteren setzt er sich seit 1976 als Leiter der Volkshochschule Friedrichsthal im Bereich der Erwachsenenbildung ein. Nach der Friedlichen Revolution organisierte er einen intensiven Austausch mit der Partnergemeinde Friedrichsthal in Brandenburg. Außerdem gehört Helmut Donnevert u. a. seit Gründung 1990 dem Beirat der Stiftung Rechtsschutzsaal – des ältesten deutschen Gewerkschaftsgebäudes – und der Jury des Kulturpreises für Kunst des Regionalverbandes Saarbrücken an.

Sachsen

Klaus-Michael Rohrwacher, Leipzig
Verdienstkreuz am Bande

Der Steinmetzmeister hat sich in herausragender Weise ehrenamtlich für die Sanierung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig eingesetzt. Klaus-Michael Rohrwacher engagiert sich als 1. Vorsitzender des Fördervereins Völkerschlachtdenkmal, der 1998 mit dem Ziel gegründet wurde, den fortschreitenden Verfall des Denkmals aufzuhalten und es ebenso wie die Außenanlagen instand zu setzen. Mit Tatkraft, Ideenreichtum und der Fähigkeit zu begeistern ist es ihm gelungen, viele Unterstützer hierfür zu gewinnen. Neben seinem Einsatz für die bauliche Seite warb Klaus-Michael Rohrwacher mit seinem Verein Spenden in beachtlicher Höhe ein. Mit seinem unermüdlichen Engagement hat er einen bedeutenden Beitrag dazu geleistet, das große europäische Denkmal zur Erinnerung an die Völkerschlacht im Oktober 1813 als Mahnmal für Frieden, Freiheit und Völkerverständigung zu erhalten.

Sachsen-Anhalt

Marlis Schünemann, Haldensleben
Verdienstkreuz am Bande

Marlis Schünemann bringt sich im kommunalpolitischen und sozialen Bereich ein. Seit 1994 engagiert sie sich als Mitglied des Stadtrates von Haldensleben in verschiedenen Ausschüssen und leitete u. a. den Schul-, Kultur- und Sportausschuss. 2001 war sie Mitgründerin des Vereins Jugendmühle Althaldensleben. Sie beteiligte sich persönlich an der Renovierung der für die Jugendeinrichtung vorgesehenen Wassermühle und engagiert sich seither nachhaltig für den Verein. Daneben wirkt sie als Mitglied des Kreistages Börde im Jugendhilfeausschuss und ist stellvertretende Vorsitzende im Kultur- und Sozialausschuss. Auch ist ihr mit zu verdanken, dass im Landkreis das Projekt Willkommen im Leben gegründet wurde, das jungen Eltern Unterstützung in der neuen Lebenssituation gibt. Ferner engagiert sie sich für die Kinder als die Schwächsten in der Gesellschaft, zunächst im Vorstand des Vereins Kinderschutzbund Ohrekreis, seit 2011 als Vorsitzende des Kinderschutzbundes Börde.

Schleswig-Holstein

Maren Knittel, Heikendorf
Verdienstkreuz am Bande

Maren Knittel engagiert sich seit über drei Jahrzehnten mit großer Hingabe für den Turnsport auf Vereins- und Verbandsebene. Vor Ort im Heikendorfer Sportverein leitet sie wöchentlich eine Frauengruppe. Ferner engagiert sie sich mit ihrem Wissen als Oberturnwartin und Fachübungsleiterin Geräteturnen in der Ausbildung im Schleswig-Holsteinischen Turnverband (SHTV) und setzt ihre fundierten Kenntnisse auch im Vorstand des SHTV als Vizepräsidentin Bildung und Sportartenentwicklung ein. Darüber hinaus organisiert sie das bundesweit beachtete TurnCamp in Trappenkamp für Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland und ist Ansprechpartnerin für den Wettkampf Jugend trainiert für Olympia in Schleswig-Holstein. Beispielhaft ist zudem ihr Wirken in Gremien des Deutschen Turner-Bundes und als Ausschussvorsitzende für Rechts-, Sozial- und Steuerfragen im Landessportverband.

Thüringen

Horst Dornieden, Teistungen
Verdienstkreuz am Bande

Das Erinnern an die deutsche Geschichte im ehemaligen Grenzgebiet Eichsfeld ist das gemeinsame Anliegen von Horst Dornieden und Paul Schneegans. Nach fünf Jahren intensiven Einsatzes konnte 1995 im ehemaligen Zollgebäude der Grenzübergangsstelle Worbis/Duderstadt das Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V. eröffnet werden, dessen Vereinsvorsitzender Horst Dornieden und dessen Geschäftsführer Paul Schneegans ist. Dem ehrenamtlichen Engagement beider ist zu verdanken, dass sich das Grenzlandmuseum zu einer der bedeutendsten nationalen Mahn- und Erinnerungsstätten an die innerdeutsche Teilung entwickelt hat. Mit Projekten wie der Einrichtung eines Grenzlandweges zu den damaligen Grenzsperranlagen und mit der Eröffnung einer Bildungsstätte zur Vertiefung der Museumsinhalte setzten sie sich gegen das Vergessen ein. Darüber hinaus haben sich beide auch in weiteren Ehrenämtern Verdienste um das Gemeinwohl erworben.

Gabriele Reichstein, Gotha
Verdienstkreuz am Bande

Gabriele Reichstein setzt sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich ein. Als Vorsitzende des Vereins zur Förderung der stationären Einrichtungen der Sunshinehouse gGmbH trägt sie seit 1999 dazu bei, dass sich die jungen Menschen, die in den Kinder- und Jugendheimen dieser Organisation leben, zu selbstbestimmten Persönlichkeiten entwickeln können. Außerdem unterstützt sie seit 1991 als Mitgründerin des Vereins L’amitié – Multikulturelles Zentrum, Stadt- und Landkreis Gotha die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Auch engagiert sie sich als Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Thüringen Philharmonie Gotha e.V. für den Erhalt des ältesten Orchesters im Freistaat. Daneben ist Gabriele Reichstein seit 1990 Mitglied des Kreistages Gotha und war 15 Jahre lang bis 2014 Vorsitzende ihrer Fraktion. Viele Jahre war sie im Gemeinderat Tabarz aktiv, seit 2014 ist sie in Gotha als Stadtratsmitglied und ehrenamtliche Beigeordnete tätig.

Christina Vater, Mühlhausen
Verdienstkreuz am Bande

Christina Vater setzt sich seit ihrem 19. Lebensjahr für ihre Mitmenschen und deren Rechte ein. Schon in der DDR hielt sie ab 1976 ihr Haus in der Kirchgemeinde Viernau offen für Menschen, die Schutz brauchten. Bis heute steht sie über Vereinsgrenzen hinweg Menschen in Notlagen als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Seit der Gründung des Vereins Miteinander e.V. – Netzwerk für Demokratie und Toleranz im Unstrut-Hainich-Kreis 2007, den sie mit aufgebaut hat, engagiert sie sich besonders bei Aktionen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Sie bereitet dazu jährlich über 30 Veranstaltungen vor, die sie im Rahmen der Interkulturellen Woche durchführt. Auch die Initiative "Lade deinen Nachbarn ein" der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen trug dank ihres Einsatzes dazu bei, Rassismus und Gewalt zu überwinden. Daneben setzt sich Christina Vater in der Thomas-Müntzer-Gesellschaft und im Vorstand der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft ein.