Zum Tod von Shimon Peres

Schwerpunktthema: Bericht

28. September 2016

Der Bundespräsident hat am 28. September zum Tod des Friedensnobelpreisträgers und ehemaligen Präsidenten des Staates Israel, Shimon Peres, kondoliert. In dem Kondolenzschreiben heißt es: "Wir Deutschen werden besonders seine Bereitschaft zur Versöhnung im Gedächtnis behalten. Trotz der Gräueltaten, die Deutsche an seiner Familie und seinem Volk während des Holocausts verübten, reichte Shimon Peres uns die Hand. Für diese Haltung sind wir ihm von Herzen dankbar."

Bundespräsident Joachim Gauck unterschreibt eine Kondolenz (Archivbild)

Bundespräsident Joachim Gauck hat dem Präsidenten des Staates Israel, Reuven Rivlin, zum Tod des Friedensnobelpreisträgers und ehemaligen Präsidenten des Staates Israel, Shimon Peres, ein Kondolenzschreiben gesandt. Darin heißt es:

Zum Tod des früheren Präsidenten Shimon Peres möchte ich Ihnen und dem israelischen Volk, auch im Namen meiner Landsleute, mein tief empfundenes Beileid aussprechen.

Shimon Peres hat Israel geprägt wie kaum ein anderer Politiker. Er hat seinem Land in unterschiedlichen Funktionen gedient - mit festen Grundsätzen, wenn es um die Sicherheit Israels ging, und einem starken Willen, den Friedensprozess mit den Palästinensern voranzubringen. Mit dem Friedensnobelpreis erhielt sein unermüdlicher Einsatz für Frieden und Verständigung höchste Würdigung. Seine Amtszeit als Präsident war der krönende Abschluss seines politischen Wirkens im Dienste des Staates Israel.

Wir Deutschen werden besonders seine Bereitschaft zur Versöhnung im Gedächtnis behalten. Trotz der Gräueltaten, die Deutsche an seiner Familie und seinem Volk während des Holocausts verübten, reichte Shimon Peres uns die Hand. Für diese Haltung sind wir ihm von Herzen dankbar. Seine Rede vor dem Deutschen Bundestag am 27. Januar 2010, in der er die Einzigartigkeit der Freundschaft zwischen Deutschland und Israel betonte, werden wir nicht vergessen.

Gern denke ich zurück an den herzlichen Empfang, den mir Shimon Peres bei meinem Staatsbesuch in Israel im Jahr 2012 bereitete. Wir haben damals über die Bedeutung der Begegnung junger Menschen gesprochen, für die deutsch-israelischen Beziehungen, aber auch für den Nahostfriedensprozess. Shimon Peres lag ein solcher Austausch besonders am Herzen. Sein Leben im Dienst von Frieden und Versöhnung kann jungen Menschen ein Vorbild sein.

Mit Shimon Peres hat Israel einen großen Staatsmann und Deutschland einen treuen Freund verloren. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.