Reise nach Breslau

Schwerpunktthema: Bericht

14. November 2011

Bundespräsident Christian Wulff ist am
15. November nach Polen gereist, um das 200-jährige Bestehen der Staatlichen Universität Breslau zu würdigen. In seiner Ansprache beim Festakt rief er dazu auf, in Verantwortung vor der Geschichte die Zukunft in Europa friedlich zu gestalten.

Bundespräsident Christian Wulff bei seiner Rede an der Universität Breslau

Bundespräsident Christian Wulff ist am 15. November 2011 nach Polen gereist, um das 200-jährige Bestehen der Staatlichen Universität Breslau zu würdigen. Bei einem Festakt in der Universität hielt der Bundespräsident am Vormittag eine Ansprache: "In Verantwortung vor der Geschichte wollen wir Europäer Zukunft friedlich gestalten. Ein Beispiel dafür ist die enge Kooperation, die zwischen den Universitäten von Breslau und Lemberg sowie deutschen Hochschulen besteht."

Am Morgen hatte der Bundespräsident mit dem polnischen Staatspräsidenten Bronsiław Komorowski Blumen an einem Denkmal niedergelegt, um der polnischen Professoren aus Lemberg zu gedenken, die wie die Gelehrten aus Krakau Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden. Die Stadt Lemberg gehört seit 1945 zur Ukraine. Viele polnische Professoren und Studenten aus Lemberg sind nach 1945 nach Breslau gegangen.

Am Nachmittag traf der Bundespräsident Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheit in Breslau. Bundespräsident Wulff: „Die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa sind eine erfolgreiche Brücke in den Beziehungen Deutschlands zu seinen östlichen Nachbarn. Sie kennen beide Gesellschaften und Sprachen und sind in der Lage, die Beziehungen zwischen den jeweiligen Ländern zu vertiefen.“

Zum Abschluss der Reise kamen Bundespräsident Wulff, Polens Staatspräsident Komrowski und der ukrainische Präsidenten Wiktor Janukowytsch zu einem Gespräch zusammen.

20 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag

Bundespräsident Wulff und Polens Präsident Komorowski haben sich zuletzt am 21. September 2011 zur Eröffnung der Ausstellung "Tür an Tür. Polen - Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte" in Berlin getroffen. Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau ist Teil zahlreicher Veranstaltungen im Jubiläumsjahr des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages.

Im Juni 2011 hielt der polnische Staatspräsident auf Einladung des Bundespräsidenten die „Berliner Rede“ anlässlich des 20. Jahrestages des Abschlusses des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages. Die engen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen standen ebenso im Mittelpunkt eines Kurzbesuchs von Bundespräsident Christian Wulff in Krakau am 8. und 9. September 2011.