Verleihung des Deutschen Zukunftspreises 2011

Schwerpunktthema: Bericht

14. Dezember 2011

Bundespräsident Christian Wulff hat am 14. Dezember in Berlin den Deutschen Zukunftspreis 2011 verliehen. Die diesjährigen Preisträger aus Dresden wurden für ihre Idee ausgezeichnet, aus organische Halbleitern Licht und Ernergie zu gewinnen.

Bundespräsident Christian Wulff mit dem Gewinnerteam sowie der Bundesminsiterin für Bildung und Forschung, Annette Schavan (2.v.l.), und Moderatorin Maybrit Illner

Bundespräsident Christian Wulff hat am 14. Dezember 2011 in Berlin die Entwickler des Projektes „Organische Elektronik – mehr Licht und Energie aus hauchdünnen Molekülschichten“ mit dem Deutschen Zukunftspreis 2011 ausgezeichnet. Den Wissenschaftlern Prof. Dr. rer. nat. Karl Leo (Sprecher; Technische Universität / Fraunhofer-Institut IPMS, Dresden), Dr. rer. nat. Jan Blochwitz-Nimoth (Novaled AG, Dresden) und Dr. rer. nat. Martin Pfeiffer (Heliatek GmbH, Dresden) ist es gelungen, organische Halbleiter für den Einsatz in verschiedensten Produkten fit zu machen. Damit schufen sie die Basis für innovative Anwendungen von Displays, Beleuchtung und Fotovoltaik, die bislang undenkbar waren. Neben dem Gewinnerteam zeichnete der Bundespräsident zwei weitere Forscherteams mit einer Urkunde aus, die ebenfalls für die Endrunde nominiert waren. Der Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation ist mit 250.000 Euro dotiert und würdigt sowohl die Entwicklung des Verfahrens als auch dessen erfolgreiche Umsetzung in den Markt.

Bundespräsident Christian Wulff: „Die Nominierten für den Deutschen Zukunftspreis stehen für einen Erfindungsreichtum, der dazu beiträgt, das Leben der Menschen zu verbessern. Sie stehen für den Fortschritt, der uns Menschen dient.“

Erstmals nahmen auch Preisträgerinnen und Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ an der Verleihung teil. Die Jugendlichen forschen in den gleichen Themenfeldern wie die Nominierten des Zukunftspreises. Bundespräsident Christian Wulff: „Mit dem Deutschen Zukunftspreis sollen auch Mädchen und Jungen motiviert werden, sich für Technik- und Wissenschaftsberufe zu interessieren. Sie sind unsere Forscher und Erfinder von morgen, die wir brauchen, um uns den Herausforderungen einer Gesellschaft mit knapperen Ressourcen zu stellen.“ Die „Jugend forscht“-Patin der diesjährigen Gewinner des Deutschen Zukunftspreises ist Sabrina Hempel (Sprecherin der Jugendteams aus Franfurt am Main).

In die Endrunde des Deutschen Zukunftspreises 2011 kamen ebenfalls:

Dr.-Ing. Uwe Franke (Sprecher), Dr. rer. nat. Stefan Gehrig und Dr.-Ing. Clemens Rabe von der Daimler AG aus Stuttgart mit ihrem Projekt „6D-Vision - Gefahren schneller erkennen als der Mensch“. Sie haben eine Technologie entwickelt, die neue Möglichkeiten zur Unterstützung der Autofahrer in intelligenten Fahrerassistenzsystemen ermöglicht. Ziel ist es, die Zahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr weiter drastisch zu senken. „Jugend forscht“-Pate ist Lucas Wildermuth (Sprecher der Jugendteams aus Kleinbottwar, Baden-Württemberg).

Hansjörg Lerchenmüller (Sprecher; Soitec Solar GmbH, Freiburg), Dr. rer. nat. Andreas W. Bett (Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg) und Dr. rer. nat. Klaus-Dieter Rasch (AZUR SPACE Solar Power GmbH, Heilbronn) mit ihrem Projekt „Geballtes Sonnenlicht – effizient genutzt“. Die Nominierten konnten die Energiegewinnung aus Sonnenlicht durch Solarzellen deutlich effizienter und billiger – und damit konkurrenzfähig zu anderen Stromerzeugungstechnologien – machen. Sie kombinierten dazu drei winzige, übereinander gestapelte Solarzellen aus unterschiedlichen Materialien miteinander und schufen darauf aufbauend marktfähige Fotovoltaik-Module. „Jugend forscht“-Pate ist Alexej Ballhausen (Sprecher der Jugendteams aus Berlin).

Der Deutsche Zukunftspreis wurde in diesem Jahr zum 15. Mal vergeben. Er unterscheidet sich von anderen Wissenschaftspreisen dadurch, dass er neben der wissenschaftlichen Leistung die Marktfähigkeit von Innovationen und die damit verbundene Schaffung von Arbeitsplätzen bewertet. Der Deutsche Zukunftspreis bringt der Öffentlichkeit die in Deutschland vorhandenen wissenschaftlichen und technischen Innovationspotenziale ins Bewusstsein. Er wird ermöglicht durch die großzügige Förderung eines Konsortiums deutscher Stiftungen und Unternehmen. Diese sehen in der Unterstützung der Zielsetzungen des Deutschen Zukunftspreises auch einen wichtigen Beitrag für ein technik- und innovationsfreundliches Klima in Deutschland.