Schriftliches Grußwort zur Verleihung des 10. Deutschen Menschenrechts-Filmpreises am 10. Dezember 2016 in Nürnberg

Schwerpunktthema: Pressemitteilung

10. Dezember 2016


Liebe Leserinnen und Leser,

dass der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis nun zum zehnten Mal vergeben wird, freut mich außerordentlich. Denn damit hat sich eine Ehrung etabliert, die ein Zeichen setzt gegen das Nicht-Sehen-Wollen; ein Zeichen gegen das, was in so vielen Ländern traurige Realität ist: die Verletzung menschenrechtlicher Grundfreiheiten.

Die Stimmen gegen Unrecht und Unterdrückung erhalten mit den Filmprojekten nicht nur einen Raum in der Kunst, sondern – weil sie in Kinosälen und Schulen zu sehen sind – auch im öffentlichen Bewusstsein. Für diese Art der Menschenrechtsbildung danke ich allen, die den Menschenrechts-Filmpreis tragen und beflügeln: denjenigen, die den Wettbewerb veranstalten; den Künstlern, die mit mutigen, oft unter gefährlichen Bedingungen entstehenden Beiträgen teilnehmen; den Partnern, die für die Finanzierung sorgen; und nicht zuletzt den vielen Unterstützern, die immer wieder nach Wegen suchen, damit die Filme ein breites Publikum finden.

Möge diese Arbeit weiterhin erfolgreich sein. Denn Menschenrechtsbildung bleibt eine Daueraufgabe. Nur eine aufgeklärte, demokratische Gesellschaft versteht ihre Verpflichtung, vor allem: Ergreift ihre Möglichkeiten, um zur Beendigung von Menschrechtsverstößen beizutragen. Kein Jugendlicher sollte die Schule verlassen, ohne zu wissen, warum die Menschenwürde in Artikel 1 unseres Grundgesetzes verankert ist. Und kein Vater, keine Mutter sollte Sätze sagen, wie: Was geht uns das an?. Wir alle sind verantwortlich, wenn es um die Menschenrechte geht. Diese Botschaft lässt sich oft nicht allein durch Fakten vermitteln. Sie erfordert Stilmittel, die auch das Gemüt erreichen. Der Film hat diese Mittel.

Mein Dank für zehn Wettbewerbsjahrgänge ist mit der Bitte verbunden: Machen Sie weiter!