Bundespräsident kondoliert zum Tod von Ernst-Wolfgang Böckenförde

Schwerpunktthema: Pressemitteilung

26. Februar 2019


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Witwe von Ernst-Wolfgang Böckenförde kondoliert. Der Bundespräsident schreibt:

Mit Ernst-Wolfgang Böckenförde verlieren wir eine hochgeachtete Persönlichkeit, die Demokratie, Rechtsstaat und Kultur in unserem Land zum Guten geprägt hat.

Wie nur wenige andere Staatsrechtler hatte Ihr Mann als Wissenschaftler, Verfassungsrichter und politischer Mensch den öffentlichen Diskurs in der Bundesrepublik mit Grundsätzlichem befruchtet. Ob es um das Verhältnis von Politik und Religion oder Staat und Kirche ging, die Freiheit des Individuums, die Begrenzung staatlicher Macht, die Ausgestaltung von Rechts- und Sozialstaat: Immer waren seine Beiträge für die öffentliche Diskussion wertvoll und maßgeblich.

Der Würde des Menschen durch einen freiheitlich-demokratischen und sozialen Rechtsstaat Geltung zu verschaffen, war Ihrem Mann immer ein Herzensanliegen.

Wie prägend das Wirken von Ernst-Wolfgang Böckenförde für unser Gemeinwesen auch heute noch ist, kann man leicht daran ermessen, dass das 'Böckenförde-Diktum' zu den meist zitierten Sätzen zählt, wenn das Verhältnis von Staat und Gesellschaft diskutiert wird.

Seine Haltung der Zugewandtheit zu den Menschen und zu der Gesellschaft, die diese Menschen errichtet haben, wird uns immer Vorbild bleiben.

Wir werden Ihren Mann nicht vergessen. Er hat sich um unser Land und unsere Demokratie verdient gemacht.