Grußbotschaft des Bundespräsidenten zum Fest des Fastenbrechens 2019

Schwerpunktthema: Pressemitteilung

3. Juni 2019


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an die Muslime in Deutschland eine Grußbotschaft zum Fest des Fastenbrechens gesandt:

Zum diesjährigen Ende des Ramadan grüße ich Sie, die Bürgerinnen und Bürger muslimischen Glaubens in Deutschland, sehr herzlich. Sie feiern nun das Fest des Fastenbrechens im Kreis der Familie, mit Freunden und Nachbarn, und es ist ein besonders schönes, fröhliches Fest. Nach einem Monat des Fastens, des Gebets und der inneren Einkehr verbindet es die Menschen miteinander: Menschen unterschiedlicher muslimischer Glaubensrichtungen, aber auch Menschen aus verschiedenen Religionen, Muslime, Christen und Juden. Wir alle teilen den Glauben an einen barmherzigen Gott.

Ich freue mich, dass Ramadan und Fastenbrechen mittlerweile selbstverständlich zu unserem Zusammenleben in Deutschland gehören. Und ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie über alle Glaubensunterschiede hinweg auch Ihre Nachbarn zu diesem gemeinschaftlichen Fest einladen. Das ist ein ganz wichtiges Signal für das friedliche Zusammenleben, für Toleranz und Respekt in unserem Land – gerade in Zeiten, in denen Kräfte erstarken, die unsere Werte, unsere Toleranz, unsere Regeln des Zusammenlebens in Frage stellen und so die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben.

Ich versichere Ihnen: Wir dulden keinen Hass, keine Ausgrenzung, keinen Generalverdacht gegen muslimische Zuwanderer oder gar 'die Muslime'. Dafür setze ich mich ein. Das Grundgesetz garantiert Religionsfreiheit und es schreibt fest, dass niemand wegen seines Glaubens diskriminiert oder ausgegrenzt werden darf, egal, was er glaubt und ob er überhaupt glaubt, ob er ein Kreuz, ein Kopftuch oder eine Kippa trägt.

Lassen Sie uns feiern und uns im gelebten Glauben mit Respekt, mit Neugier und Freude begegnen.

Ich wünsche Ihnen allen ein friedliches und gesegnetes Fest!