Grußwort von Bundespräsident Horst Köhler beim Benefizkonzert des Bundespräsidenten mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Schwerpunktthema: Rede

Bremen, , 2. April 2008

Bundespräsident Horst Köhler am Rednerpult, im Hintergrund das Orchester und der Chor

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Musik, ich begrüße Sie herzlich zum Benefizkonzert des Bundespräsidenten.

Diese Konzertreihe gibt es nun schon seit zwanzig Jahren. Richard von Weizsäcker hat die schöne Tradition 1988 ins Leben gerufen. Auf meinen Wunsch finden die Konzerte nicht mehr in Berlin allein, sondern reihum in allen Bundesländern statt. Und Bremen und die Glocke, dieses wunderschöne Konzerthaus, sind wahrlich eine Reise wert.

Meine Frau und ich freuen uns immer aufs Neue auf das Benefizkonzert des Bundespräsidenten. Denn jedes dieser Konzerte ist ein Gewinn - und das in mindestens dreierlei Hinsicht:

Zunächst einmal - und da bin ich durchaus nicht ganz selbstlos - ist es ein Gewinn für uns persönlich: Es ist eine wunderbare Gelegenheit, die föderale Vielfalt des kulturellen Lebens und insbesondere die reiche Orchesterlandschaft in Deutschland noch besser kennen zu lernen.

Und dann ist das Benefizkonzert - denke ich - natürlich auch ein Gewinn für Sie alle hier im Saal: Es verspricht eine hervorragende Interpretation des Doppelkonzertes für Violine und Violoncello von Johannes Brahms und der 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Vor allem aber ist das Benefizkonzert ein Gewinn für diejenigen, denen der Erlös zufließt. Herr Bürgermeister Böhrnsen und ich werden uns die Einnahmen dieses Abends brüderlich teilen - natürlich nicht, um sie zu behalten, sondern um sie weiterzugeben.

Herr Bürgermeister Böhrnsen wird bestimmt gleich selber schildern, wem er seinen Anteil zukommen lässt. Ich möchte mit meinem Anteil die Arbeit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste unterstützen. "Frieden durch Versöhnung" - das ist das Leitwort dieser Organisation, die seit 1958, seit einem halben Jahrhundert also, junge Menschen in die Länder schickt, die in besonderem Maße unter der Herrschaft der Nationalsozialisten zu leiden hatten.

Diese freiwilligen Helfer
- arbeiten zum Beispiel in Gedenkstätten.
- Sie unterstützen und begleiten Überlebende der Shoah und deren Nachkommen.
- Sie kümmern sich um alte und behinderte Menschen, um sozial Benachteiligte und Flüchtlinge und
- sie engagieren sich in Initiativen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Die Helfer von Aktion Sühnezeichen leisten also konkrete Unterstützung. Ihre Arbeit ist darüber hinaus ein Beitrag zur Völkerverständigung und ist Dienst an einer friedvollen, den Menschenrechten verpflichteten Zukunft.

Ich bin froh darüber, dass es immer wieder junge Menschen gibt, die sich bei der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste engagieren und sich dieser wichtigen Aufgabe annehmen. Und ich danke Ihnen von Herzen, verehrte Gäste, dass Sie diese gute Sache mit dem Kauf Ihrer Konzertkarte unterstützt haben.

Mein Dank gilt auch allen, die diesen Konzertabend gestalten:
- den Mitgliedern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi,
- den Solisten Tanja und Christian Tetzlaff
- und natürlich auch den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Bremen-Ost.

Ich finde, die Schülerinnen und Schüler haben uns eben das Deutschlandlied wunderbar vorgetragen und uns damit einen kleinen Eindruck gegeben von ihrer so besonderen Zusammenarbeit mit der Kammerphilharmonie Bremen. Ich kann nur sagen: Bravo! Danke schön! Und: Weiter so!

Meine Damen und Herren, nochmals: Ich danke Ihnen, dass Sie heute hier sind. Ich freue mich auf einen Abend mit hervorragenden musikalischen Darbietungen und guten Gesprächen nachher beim Empfang. Herzlichen Dank!

(Zur Bildergalerie)