Festveranstaltung "65 Jahre Bundespressekonferenz"

Schwerpunktthema: Rede

Berlin, , 14. Oktober 2014

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 14. Oktober bei der Veranstaltung "65 Jahre Bundespressekonferenz" eine Rede gehalten: "Die Bundespressekonferenz hat sich eine Schlüsselposition im demokratischen Diskurs erobert – und erhalten. Sie ist eine der institutionellen Grundlagen dafür, dass die Hauptstadtpresse ihre Rolle als Teil der vierten Gewalt effizient ausüben kann. Sie ist gelebte Pressefreiheit."

Bundespräsident Joachim Gauck hält eine Ansprache vor Journalisten im Haus der Bundespressekonferenz

Aus gutem Grund gibt es bei fast jeder Rede einen Dank für die Einladung. Und den spreche ich hier besonders gerne aus – nicht, weil ich mich, als wir zusammen hier hereinkamen, an einen sehr merkwürdigen Tag im Jahr 2010 erinnerte, als ich hier Platz nehmen durfte, sondern weil ich sehr, sehr gute Gründe habe, Ihnen, lieber Herr Dr. Mainz, zuzustimmen, nachdem Sie eben gesagt haben: Gäbe es uns nicht, man müsste uns erfinden!

Offenbar haben Sie sich so gut bemerkbar gemacht, dass es Ihnen gelungen ist, innerhalb von fünf Jahren gleich zwei Bundespräsidenten hierher zu holen, um zum Jubiläum zu gratulieren. Mein Vorgänger Horst Köhler war hier und hat den versammelten Mitgliedern zum 60. Jubiläum ziemlich ins Gewissen geredet, war recht pointiert. Wenn man das nachlesen würde, dann könnte man feststellen, dass etliche Teile der Köhlerschen Analyse auch heute gelegentlich wieder vortragen werden könnten. Aber das alles ist Ihnen bewusst, das weiß ich. Außerdem weiß ich, dass Medienmenschen das Alte nicht so gerne hören, ihr Geschäft sind die News. Und deshalb möchte ich heute über ein Phänomen sprechen, das uns schon länger begleitet, noch länger begleiten wird und immer mehr Bedeutung gewinnt für den Journalismus, ja, für die ganze Gesellschaft: Ich möchte nachdenken über die Beschleunigung der Informationsvermittlung und ihre Folgen.

Doch zuvor ein Wort über Ihre Arbeit, über Ihre Arbeit hier in der Bundespressekonferenz, einer Institution – ja, das ist sie wirklich! –, die auch 65 Jahre nach ihrer Gründung weiterhin einmalig ist auf der Welt. Das hat mich wirklich gewundert, als ich mir das in der Vorbereitung vor Augen führte. Andernorts äußern sich, wie wir schon gehört haben, die Regierungsvertreter meist nur dann, wenn sie es für richtig halten – zu den Themen, die sie formulieren, an den Orten, die sie für geeignet halten, und vor einem Teilnehmerkreis, den sie festlegen. Bei uns in Deutschland geschieht das alles anders: vielfach nicht von Regierungsseite, sondern durch eine regelmäßige Pressekonferenz, die von Journalisten, von einem eingetragenen Verein, also gewissermaßen zivilgesellschaftlich organisiert ist. Presserecht als Bürgerrecht.

Die Bundespressekonferenz besitzt etwas ganz Wesentliches: Organisationsmacht. Wer Termine und Themen setzt, der nimmt Einfluss. Die Bundespressekonferenz hat sich eine Schlüsselposition im demokratischen Diskurs erobert – und erhalten. Sie ist eine der institutionellen Grundlagen dafür, dass die Hauptstadtpresse ihre Rolle als Teil der vierten Gewalt effizient ausüben kann. Sie ist gelebte Pressefreiheit. Sie ist auch einer der Garanten dafür, dass die Bevölkerung am Prozess von Information und Willensbildung teilnehmen kann.

Zugleich aber mutet die Hauptstadtpresse – also auch die Mitglieder der Bundespressekonferenz – der Bevölkerung einiges zu. Manchmal beschleicht mich der Eindruck, eine Nachricht wird nur deshalb publiziert, weil sie dran ist, nicht weil etwas drin ist. Weil etwas los sein muss, nicht weil etwas los ist. Weil man unbedingt der Erste sein will. Die drei Quadratkilometer rund um Ihr Gebäude am Schiffbauerdamm sind gegen das, was manche Medienhype nennen, keineswegs immun. Im schlimmsten Fall nach dem Motto: Hauptsache, der Ticker läuft! Das Tempo, mit dem dann Themen durch die Arena gejagt, Nachrichten produziert und dementiert, Standpunkte verbreitet und relativiert werden, ist einfach atemberaubend. Dass vorbei ist, was einst – vielleicht euphemistisch – Bonner Beschaulichkeit hieß, wissen wir schon lange. Aber ich fürchte, die Taktzahl ist inzwischen so hoch, dass größere Teile der Bevölkerung in Deutschland den Berliner Betrieb noch stärker als etwas empfinden, das mit der eigenen Lebenswirklichkeit nur wenig zu tun hat. Wenn ich bei Besuchen im Land mit Menschen ins Gespräch komme, wird mir diese Diskrepanz besonders deutlich.

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Hauptstadtjournalisten den Debatten in der Fläche meistens ein Stück voraus sind. Aber es wird bedenklich, wenn beides fast losgelöst voneinander stattfindet, wenn unterschiedliche Geschwindigkeiten die Gefahr nicht erst erzeugen, wohl aber erhöhen, dass der nationale Diskurs – und genau den prägt ja die Bundespressekonferenz mit –, dass dieser nationale Diskurs sich zunehmend aufspaltet in eine Elitendebatte und eine Bürgerdebatte.

Als Urgrund allen Übels wird dann oft die Beschleunigung, die immerfort zunimmt, identifiziert, die Geschwindigkeit, mit der Informationen heutzutage verarbeitet und kommuniziert werden. Diese Beschleunigung ist natürlich kein deutsches Spezifikum. Und sie ist kein Spezifikum des Zusammenwirkens von Journalismus und Politik. Sie ist Konsequenz einer globalen technologischen Entwicklung, deren Kern derzeit die explosive Entwicklung des Internets ist. Ich sage derzeit, weil bekanntlich auch frühere Epochen Technologiesprünge kannten und darauf mit Kulturkritik reagierten – regelmäßig. Das begann schon ganz früh. Schon Platon lehnte die Schriftkultur ab. Er hatte Gründe dafür. Er fürchtete, dass das Aufschreiben die Menschen denkfaul, vergesslich und urteilsschwach machen würde. Die Erfahrung der Beschleunigung ist gerade der industriellen Moderne ein ständiger Wegbegleiter, ebenso wie die Klage über deren Nebenwirkungen. Denken wir nur an die Erfindung der elektronischen Schreibmaschine und des Personal Computers. Sie erzeugten die Angst, der gute Stil und der ganze Denkprozess seien in Gefahr.

Über manche der Horrorvisionen schmunzeln wir heute. Aber viele schmunzeln keineswegs, wenn sie die Warnungen vor dem sogenannten Turbojournalismus des Internetzeitalters hören. Als der französische Theoretiker Paul Virilio vor fast 20 Jahren die Tyrannei der Echtzeit beschrieb, fanden sich viele Skeptiker bei ihm wieder und tun es heute noch. Und einen großen Teil dieser Kritik vernehmen wir bis heute und artikulieren sie bis heute: etwa über die Verarmung der Inhalte im digitalen Zeitalter, das nur Ja und Nein, Daumen hoch oder Daumen runter, im besten Falle die schnelle Schlagzeile kenne. Und wir hören weiterhin die Sorge vom Ende der niveauvollen Berichterstattung.

Auf der anderen Seite des Meinungsspektrums stehen aber jene, die im Internet deutlich mehr Chancen als Risiken sehen, auch für den Journalismus und besonders die Hauptstadtberichterstattung. Sie loben, dass im Netz jeder Gehör finden kann, dass die Schwelle zum Publizieren sinkt, dass Bürger sich beteiligen oder so auch Journalisten kontrollieren können. Sie sehen im World Wide Web einen Demokratisierungsmotor, eine neue Plattform für eine aufgeklärte Gesellschaft, so eng vernetzt und so gut informiert wie nie zuvor.

Der Hauptstadtjournalismus kennt nun beide Seiten dieser Debatte. Er leidet unter der Beschleunigung – und er lebt zugleich von ihr. Mancher sieht sich existentiell bedroht, anderen eröffnet sich ein neues Geschäftsfeld. In der Onlinewelt steht auf Knopfdruck ein viel größerer Fundus an Quellen zur Verfügung, als wir es von klassischen Bibliotheken und Archiven gewohnt waren. Nie konnten Journalisten sich schneller und tiefschürfender informieren. Nie mussten sie aber auch Informationen schneller verarbeiten. Nie mussten sie in kürzerer Zeit die Glaubwürdigkeit ihrer so schnell erreichbaren Quellen prüfen und sich dann auch schnell ein eigenes Urteil bilden.

Wenn es um Berichterstattung und harte Fakten geht, um kurze Meldungen, dann lässt sich diese Aufgabe nach meiner Beobachtung besser bewältigen, als wenn es um Analysen und Bewertungen geht, die ja auch ihren Platz haben müssen. Denn wer interpretieren und kommentieren will, der braucht nicht nur eine solide recherchierte Grundlage, sondern auch Gelegenheit zum Nachdenken. Qualität braucht Zeit. Sonst ist die Gefahr groß, dass nur das nächstliegende Klischee wiederholt und vorschnell der Stab gebrochen wird über Menschen wie über Ideen. So entsteht das Gerücht, die Vorverurteilung, der Skandal, der bei genauerer Betrachtung vielleicht gar keiner ist. So geraten Behauptungen in die Welt, die nur schwer rückholbar sind, und Urteile über Menschen, die haften bleiben, häufig eben auch Fehlurteile. Und wir wissen doch nach zahlreichen selbstkritischen Wortmeldungen im deutschen Journalismus, gerade im zurückliegenden Jahr, dass wir eigentlich nicht nur über abstrakte Gefahren sprechen, sondern über ganz konkrete Sachverhalte.

Innerhalb der besagten drei Quadratkilometer Berlins gilt irgendwie alles als eilig, auch das, was der Entschleunigung, der intensiven Betrachtung und einer doppelten Prüfung bedarf. Genau darin liegt das Problem: Es ist der Umgang mit der Beschleunigung, nicht einmal die Beschleunigung selbst.

Qualitätsjournalismus, wie wir alle ihn wünschen müssen, ist ein Journalismus, der Versuchungen erkennt und ihnen widersteht. Es darf nicht zur Regel werden, dass Themen, die eigentlich einen langen Atem brauchen, schnell wieder von der Agenda verschwinden. Stattdessen sind diejenigen Leser, Hörer und Zuschauer zu unterstützen, die fragen: Was ist eigentlich aus dem Regierungsvorhaben vom Jahresbeginn geworden? Was aus der Person, die vor kurzem noch im Mittelpunkt des Skandals stand? Und was aus dem Kriegs- oder Krisengebiet, über das vergangene Woche noch so ausführlich berichtet wurde? Welche Angst wurde durch den Brandbeschleuniger Hysterie zu einem Massenphänomen – und welche ernsthafte Bedrohung wurde verniedlicht oder vielleicht gar nicht wahrgenommen?

Es wäre wohlfeil, heute Abend bei Ihnen allein die Verantwortung für dieses Phänomen abzuladen. Auch Schloss Bellevue liegt inmitten der beschriebenen drei Quadratkilometer, ebenso der Bundestag und die meisten Regierungsgebäude. Es sind nämlich nicht nur Journalisten, die jeden Tag der neuesten Schlagzeile nachjagen. Auch viele Politiker trachten nach medialer Dauerpräsenz. Und es mag auch unter uns Politikern solche geben, denen die hohe Drehzahl des Medienbetriebs gefällt, weil sie es scheinbar erlaubt, komplexe Vorhaben so vereinfachend darzustellen, dass die erwartete kritische Debatte harmlos bleibt oder vielleicht ganz und gar ausfällt.

Auch wenn die Medien nicht für alles Verantwortung tragen, was uns an der Beschleunigung des politischen Betriebs missfällt, so glaube ich doch, dass Sie, liebe Mitglieder und Partner der Bundespressekonferenz, etwas tun können. Gerade aus Ihrem Kreis können Anstöße kommen, um die etablierten Standards des Journalismus in die Welt der modernen Medien zu übersetzen.

Tissy Bruns, die leider viel zu früh verstorben ist und deshalb dieses Jubiläum nicht mit uns begehen kann, sie hat schon 2007 in diese Richtung nachgedacht. Damals war sie Vorsitzende der Bundespressekonferenz. Ihr Buch trug den wenig schmeichelhaften Titel: Republik der Wichtigtuer. Ein Bericht aus Berlin. Fertige Lösungen gab es damals so wenig wie heute. Aber Frau Bruns hat sich auf den Weg gemacht, und das zählt. Sie hat andere angeregt, auch das zählt. Und mit viel Respekt lese ich heute manch kluge Betrachtung über die Medienmoderne, die von Autoren aus Ihrem Kreis verfasst worden sind.

Zweifellos befindet sich unsere Gesellschaft in einem Anpassungsprozess, die Medien als Pfadfinder der Informationsgesellschaft vorneweg. Wir alle müssen umgehen lernen mit der beständigen Zunahme verfügbarer Informationen und ihrer beschleunigten Verbreitung. Wir müssen umgehen lernen mit der wachsenden Verfügbarkeit von Information zu jedem Ort und zu jeder Zeit. Und wir müssen unter veränderten Bedingungen neu lernen, auf die Seriosität unserer Informationen und Quellen zu achten. Darin liegt eine besondere Verpflichtung für den Online-Journalismus und zugleich auch eine große Chance. Wenn die Fundstelle im Internet den Namen einer etablierten Zeitung oder eines renommierten Senders trägt, kann das in der Tat ein Qualitätssiegel sein. Zudem kennt die virtuelle Welt ihre eigenen Mechanismen, um Fakten zu prüfen und damit Vertrauen zu stiften.

Nicht zuletzt müssen wir unterscheiden lernen zwischen schneller Information und schnellem Urteil. Was schon für die Information gilt, gilt natürlich umso mehr für den Kommentar. Ein durchdachter Kommentar kann nie so schnell fertig sein wie eine Live-Schaltung, weil es eben um mehr geht als das aktuelle Geschehen, um mehr als die Oberflächenstruktur der Ereignisse. Intellektuelle Leistung kennt Grenzen der Beschleunigung, und sie lässt sich auch nicht einfach an Maschinen delegieren.

Das ist eigentlich ein Glück, denn es sind genau diese Menschen – Journalisten! –, die trotz aller Anpassung an moderne Gegebenheiten dafür sorgen, dass grundlegende Werte eben nicht erodieren. Und genau deshalb existiert bis heute, was eigentlich seit Jahrzehnten totgesagt wird: Qualitätsjournalismus. Ich finde ihn jeden Morgen in verschiedenen Blättern, ich höre ihn im Radio, ich sehe ihn am Bildschirm. Deshalb kann und will ich mich den Kulturpessimisten nicht anschließen, die im Medienbetrieb ausschließlich eine Abwärtsspirale sehen, die nur noch Hype, Skandalisierung oder Verflachung beobachten, die nur noch Nabelschau oder Deformation entdecken können.

Schauen wir uns doch um: Es gibt weiterhin und in erheblichem Umfang das, was mein Amtsvorgänger Horst Köhler Aufklärung und Haltung genannt hat. Es gibt die aufklärerische Nachricht, die detailreiche Investigation, die große Analyse, das tiefgründige Erklärstück, auch den mutigen Einwurf, der sich gegen den Mainstream stellt. Es gibt die ausführliche Reportage, und es gibt das Feature, in dem das Nischenthema seine Chance erhält. Und es gibt – wie bereits erwähnt – sogar die kritische Reflexion des Journalismus über sich selbst.

Der deutsche Journalismus hat also mehr Grund, selbstbewusst zu sein, als die Debatten um ihn es manchmal vermuten lassen. Der Journalismus hat etwas zu sagen, er hat etwas zu erzählen.

Als ich im vergangenen Herbst beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, beim großen Zeitungskongress zu Gast war, da war viel vom Zeitungssterben die Rede. Aber eben auch genauso viel von der Hoffnung auf eine neue Phase des Informationszeitalters, in der es gelingen wird, Informationen auf neue Weise gewinnbringend zu verbreiten. Gewinnbringend deshalb, weil es auch künftig Nachfrage geben wird. Das Bedürfnis nach Fakten und solider Information, nach Erklärung und Einordnung von Geschehnissen in große Zusammenhänge, nach vertrauenswürdigen Quellen – all das wird doch bleiben. Dieses Bedürfnis haben doch die allermeisten Menschen, die Medien konsumieren. Auch die junge Generation hat es, sie bedient sich eben oftmals nur der neuen Medien. Diejenigen, die heute lernen, sind im Durchschnitt bestimmt nicht weniger klug oder anspruchsvoll als die Generation der Gründer der Bundespressekonferenz. Aber die Art der Wissensaneignung, die Halbwertszeit von Interessen, die Dauer und die Amplituden von Debatten, all das hat sich verändert.

Das bedeutet für Medien – ob in Berlin oder anderswo – nicht den Untergang. Es bedeutet allerdings eine nachdrückliche und vielleicht von manchem auch nicht gern gesehene Einladung zum Wandel. Und für das, was an manchen Schulen Medienerziehung genannt wird, bedeutet es vielleicht auch den Merksatz:

Sei skeptisch, wenn um 11.07 Uhr über einen neuen Vorwurf gegen einen Politiker berichtet wird und um 11.08 Uhr der erste Kommentar dazu folgt.

Viele Fragen, die uns heute beschäftigen, sind uns im Prinzip vertraut, übrigens seit langem. Es ist nicht so, dass wir den Zielkonflikt zwischen Tempo und Seriosität nicht schon lange kennen würden. Berichterstattung war bereits 1949, als die Bundespressekonferenz gegründet wurde, ein hektisches, fehleranfälliges Geschäft. Zur Vermeidung von Fehlleistungen wurden die Pressekodizes erfunden. Die brauchen wir natürlich auch künftig – für die alten, aber auch besonders für die neuen Medien. Sorgfalt, Transparenz und Verantwortung sind und bleiben die Kernprinzipien eines seriösen Journalismus. Und ich wiederhole gern, was ich bei anderer Gelegenheit gesagt habe: Prekäre Arbeit ist keine stabile Basis für verlässliche Inhalte. Wer an dem spart, was eben nur Menschen und nicht Maschinen in einen journalistischen Prozess einbringen können, der spart an der falschen Stelle.

Ich setze darauf, dass die Bundespressekonferenz ihre wichtige Rolle weiterhin spielt, dass sie sich nicht, weder kollektiv noch individuell, dem Alarmismus hingibt, sondern dass sie der Ungewissheit über die Zukunft mit den eigenen Stärken begegnen wird. Es sind ja nachweislich nicht die stillsten, nicht die zögerlichsten Köpfe, die in dieser Bundespressekonferenz zusammenkommen. Wer wäre prädestiniert, journalistische Standards zu verteidigen und fortzuentwickeln, wenn nicht Sie?

Erlauben Sie mir deshalb, zum 65. Jubiläum meinen Glückwunsch mit einem Dank für Ihre Arbeit zu verbinden. Ich verfolge Ihre Arbeit mit großer Wertschätzung. Und ich habe eine Bitte: Machen Sie von den Möglichkeiten dieser Institution auch künftig reichen Gebrauch!