Grußwort von Bundespräsident Johannes Rau beim Kongress "Qualität im Bildungswesen" der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Schwerpunktthema: Rede

Berlin, , 13. Dezember 2002

Frau Vorsitzende!

Frau Bundesministerin!

Meine Damen und Herren!

I.

Hinter uns liegt ein Jahr, in dem Bildungspolitik Schlagzeilen gemacht hat wie lange vorher nicht mehr. Die Chiffre dafür - wir haben es schon gehört - heißt PISA, ein PISA, das nicht in der Toskana liegt. Die beiden PISA-Studien wollten uns den bildungspolitischen Spiegel vorhalten.

In diesem Spiegel sieht man gewiss nicht die ganze Wirklichkeit. Manches ist nicht zu erkennen, manches ist verzerrt und anderes ist gar nicht im Bild. Aber wir dürfen die Augen nicht verschließen vor dem, was die PISA-Studien uns über die Schulen und über das Lernen in Deutschland gesagt haben.

Das wichtigste und das für mich bestürzendste Ergebnis der beiden Studien ist, dass der Schulerfolg eines Schülers oder einer Schülerin in keinem anderen Land in Europa so stark von der sozialen Herkunft abhängt wie bei uns in Deutschland.

Das heißt doch: Alle Bemühungen in den vergangenen Jahrzehnten, durch Schule und Unterricht gleiche Chancen für alle zu schaffen, haben jedenfalls nicht zu dem Erfolg geführt, den wir wollen und den wir dringend brauchen. Zugleich haben wir gelernt, dass es anderen Ländern besser gelingt, das Schulleben und den Unterricht so zu gestalten, dass nicht die soziale Herkunft über den Bildungserfolg einer Schülerin oder eines Schülers abschließend entscheidet.

Wir wissen jetzt also, dass mehr Chancengleichheit möglich ist und dass es an uns liegt, wenn wir sie nicht erreichen.

In deutschen Schulen wird das Bildungskapital, das junge Menschen von zu Hause mitbringen, viel zu häufig nur verwaltet. In anderen Ländern haben junge Menschen stärker die Möglichkeit, ihre Talente zu entfalten und verborgene oder zu Hause nicht geförderte Begabungen zu entdecken. Das muss auch in Deutschland möglich werden; die Schulen müssen zu einem Teil das ausgleichen, was junge Menschen von zu Hause nicht mitbringen.

II.

Das ist die wichtigste Aufgabe, die unsere Schulen in den kommenden Jahren erfüllen müssen.

Wir müssen uns um jeden einzelnen kümmern, weil Bildung eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass das eigene Leben gelingt: Sie ist eine Voraussetzung für persönliches Glück und sie ist deshalb auch eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich der einzelne als Teil einer Gemeinschaft und für die Gesellschaft verantwortlich fühlt.


Wir brauchen die bessere Förderung jedes einzelnen, weil fehlende Chancengleichheit den gesellschaftlichen Zusammenhalt und auf Dauer den sozialen Frieden gefährdet.


Wir brauchen das auch, weil wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mehr denn je auf qualifizierte Frauen und Männer angewiesen sind, damit deutsche Unternehmen erfolgreich sein können. Soziale Verpflichtung und wirtschaftliche Notwendigkeit weisen also beide in die gleiche Richtung.

Wir dürfen niemanden abschreiben, wir dürfen niemanden fallen lassen. Wir müssen jeden jungen Menschen so fordern und fördern, dass wir ihm gerecht werden.

III.

Ich habe in diesen Tagen etwas gelesen, was mich zugleich überrascht und gefreut hat.
In einem Positionspapier des baden-württembergischen Handwerkstages zu den "Konsequenzen aus PISA" heißt es:

"Die Ergebnisse der PISA-Studie betonen die Notwendigkeit individueller Förderung und stellen die Dreigliedrigkeit des (deutschen Schulwesens) in Frage ... Kinder brauchen Lernanreize. Es ist mehr als fragwürdig, ob Selektion hierzu einen positiven Beitrag leistet. Beispiele anderer Länder zeigen", so immer noch die baden-württembergischen Handwerker, "welche hohe Lernmotivation Kinder haben, wenn sie in Gruppen lernen, in denen es verschiedene Talente und Begabungen gibt, Gruppen, in denen die einen die anderen unterstützen und umgekehrt."

Meine Damen und Herren, wenn diese Einsicht Allgemeingut würde, dann könnten wir einen großen Teil des Ballasts abwerfen, den wir uns in den bildungspolitischen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahrzehnte gegenseitig aufgebürdet haben. Dann würde sich die Chance bieten, den mehr als dreißigjährigen ideologischen Grabenkrieg in der Bildungspolitik zu überwinden. Das ging mir durch den Kopf, als ich das Papier des Handwerkstages gelesen habe.

Und in diesem Papier heißt es weiter:

"In keinem anderen Land sind die Lerngruppen so homogen wie in Deutschland und trotzdem bringen sie weder Topleistungen noch ein Gesamtergebnis auf hohem Niveau bzw. unter den besten Zehn hervor; selbst die besten Bundesländer verharren allenfalls auf Durchschnitts-niveau. Im Gegenteil: Die starke Homogenität produziert Schwierigkeiten im Umgang mit Unterschieden und Abweichungen. Das selektive Schulsystem entlässt die Schulen aus der Verantwortung, sich um schwierige und abweichende Schüler zu kümmern. Wer nicht der Norm entspricht, den stigmatisiert das System zum schlechten Schüler."

Ich finde, das sind sehr deutliche Worte. Und sie sollten von allen ernstgenommen werden. Vor allem von denen, die dazu neigen, dass sie die beiden PISA-Studien nur darauf abklopfen, wie sie die Ergebnisse dazu nutzen können, um die eigenen, seit langem unverrückbaren Standpunkte zu bestätigen. Denn diese Sätze kommen ja aus einem Teil unserer Gesellschaft, von dem man diese Form der Kritik an unseren Schulen wohl am wenigstens erwartet hat.

IV.

Nun ist in der Bildungspolitik einiges in Bewegung gekommen. Die Chance für grundlegende Veränderungen - jenseits der alten bildungspolitischen Gräben - scheint mir heute besser als irgendwann in den vergangenen drei Jahrzehnten.

Inzwischen haben alle begriffen, dass wir mehr für die Bildung tun müssen, wenn wir unsere Zukunft nicht verspielen wollen.

Freilich habe ich auch den Eindruck, dass immer noch viele glauben, es gebe den einen Kippschalter oder vielleicht auch zwei, die man umlegen müsse und dann werde alles gut. Es gibt diese Kippschalter aber genauso wenig wie den Stein der Weisen.

Was wir brauchen, das ist ein neues Verständnis davon, wie das Schulleben und wie der Schulunterricht gestaltet werden sollen.

In einem Satz: Unsere Schulen brauchen mehr Freiheit. Sie brauchen Spielräume, damit sie eigene Ideen umsetzen, damit sie die Probleme vor Ort lösen können.

Gewiss, Grundfragen der Bildungspolitik müssen politisch beantwortet und damit politisch entschieden werden. In den meisten Fällen weiß aber niemand besser als die Lehrer und die Schulleiter, die Schüler und die Eltern, was in ihrer Schule besser laufen könnte und wie das am Besten zu bewerkstelligen wäre.


Diese Chance müssen wir ihnen geben, weil Einheitslösungen der Vielfalt des Lebens nicht gerecht werden, vor allem dann nicht, wenn es um junge Menschen und um Bildung und Erziehung geht.

Die Schulen dürfen nicht am Gängelband geführt werden und, das ist genauso wichtig, sie dürfen nicht aus Bequemlichkeit nach dem Gängelband rufen.

Mehr Eigenverantwortung für die Schulen: Dazu gehört für mich, dass die Schulen und die Lehrer stärker darüber bestimmen können, wie sie den Unterricht gestalten, was wann und wie gelehrt wird.

Die Schulen müssen mehr Freiheit haben, über ihre finanziellen Mittel eigenständig zu verfügen, und auch bei der Verteilung und bei der Besetzung von Stellen müssen sie mehr Möglichkeiten bekommen.

V.

Ich bin fest davon überzeugt, dass mehr Vertrauen und mehr Verantwortung auch zu besseren Leistungen führen werden. Ich möchte dafür nur ein Beispiel nennen:


In keinem europäischen Land müssen so viele Schüler eine Klasse wiederholen wie bei uns in Deutschland. In manchen Ländern ist der "Sitzenbleiber" ein fast unbekanntes Wesen.

Das setzt voraus, dass die ganze Schule und der einzelne Lehrer für jeden Schüler Verantwortung übernimmt. Wer dem Unterricht nicht folgen kann, der muss gefördert und gefordert und nicht abgeschoben werden. Dass das kein frommer Wunsch ist, das zeigen die Erfahrungen in anderen Ländern, das zeigen aber auch die Erfahrungen mancher Schulen bei uns in Deutschland.

Freilich ist auch dafür ein neues Selbstverständnis Voraussetzung, das mehr Freiheit mit zusätzlicher Verantwortung verbindet.

Wir alle kennen Beispiele dafür, dass Schulen anders und besser arbeiten können, wenn sie nicht in einen Panzer aus Verordnungen, Erlassen und Richtlinien gesteckt werden.
Die Bielefelder Laborschule ist dafür eines der bekanntesten und das nachhaltigste Beispiel, und sie braucht sich mit ihren Leistungen ja auch wahrlich nicht zu verstecken.

Wenn Schulen die Möglichkeit bekommen, mehr in eigener Verantwortung zu regeln, dann wird das viel Phantasie und Kreativität mobilisieren, die bisher brach liegen. Lehrer, die sich weniger mit den Schulbehörden auseinandersetzen müssen, haben mehr Zeit für die Schülerinnen und Schüler.


Und nichts ist doch wichtiger als das Verhältnis, als die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen die pädagogische Freiheit haben, sich um jeden einzelnen so zu kümmern, dass sie ihm so gut wie irgend möglich gerecht werden.

Pädagogische Freiheit heißt freilich nicht, dass es keine Lernziele mehr geben sollte. Das Ergebnis der individuellen Förderung muss an Leistungsstandards gemessen werden und gemessen werden können. Deshalb ist es gut, dass die Kultusministerkonferenz jetzt solche Standards erarbeiten lässt. Die Schulen haben von größerer Selbstständigkeit dann am meisten, wenn sie ihre Erfahrungen austauschen und vergleichen können und wenn die Öffentlichkeit daran Anteil nehmen kann.

VI.

Nach meiner Überzeugung wäre insgesamt viel gewonnen, wenn alle, die bildungspolitisch interessiert sind und die bildungspolitische Verantwortung tragen, bereit wären, ihre Positionen und ihre Thesen dem rauen Wind der Wirklichkeit auszusetzen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns dann manche Diskussion, vor allem manche Diskussion über falsche Alternativen ersparen könnten.

Ich will Ihnen gern ein paar Beispiele für solche falschen Gegensätze nennen, die nach meiner Überzeugung viele bildungspolitische Diskussionen so unfruchtbar machen:

  • Die Besten besonders fördern oder sich besonders um die Schwachen kümmern.
  • Leistung optimieren oder Chancengleichheit schaffen.
  • Der Kindergarten als Bewahranstalt oder als frühkindliches Hochleistungszentrum.
  • Disziplin und Leistungsorientierung oder Freude am Lernen.
  • Kenntnisse und Wissen vermitteln oder orientierungsfähige Bürger bilden.

Das alles sind Scheinalternativen und so lange wir die Diskussion so führen, können wir nicht erfolgreich sein.

VII.

Wir leben in einer Welt, in der sich Gesellschaft und Wirtschaft immer stärker spezialisieren. Dazu ziehen manche den Schluss, wir brauchten auch in der Schule mehr Spezialisierung, also noch mehr Fächer. Da gibt es ganz unterschiedliche Vorschläge: Wirtschaftslehre gehört genauso dazu wie Familienkunde oder Technik. Wann immer ein gesellschaftliches Thema Konjunktur zu haben scheint, findet sich bald jemand, der das als Schulfach fordert.


Das ist ein Irrtum. Wir brauchen in den Schulen nicht mehr, sondern eher weniger Fächer.
Wir müssen wegkommen von Vorschriften, nach denen in den Schulen ein bestimmtes Pensum zu einem bestimmten Thema in einer bestimmten Zahl von Stunden in einer bestimmten Klasse absolviert werden muss. Die Fiktion ist: Dann sollen alle können, was sie können sollen.

Die Erfahrungen in unseren Schulen zeigen doch, dass diese Form der Spezialisierung und der Normierung in vielen Fällen gar keine überzeugenden Ergebnisse bringt.

Spezialisten sind ja bekanntlich Leute, die von immer weniger immer mehr wissen, bis sie alles über nichts wissen. Bei den Generalisten ist es genau umgekehrt: Ihnen wird nachgesagt, dass sie vieles ein bisschen kennen und schließlich nichts über alles wissen. Solche Generalisten sind ein weiteres Beispiel für die falschen Gegensätze, die den Schülern und den Lehrern das Leben oft so schwer machen.

Was wir brauchen, das sind neue Organisationsformen des Lernstoffs. Was heißt das?


Ich sehe den Ausgangspunkt darin, dass die Schulen allen jungen Menschen dabei helfen, sich selber zu bilden. Junge Menschen müssen sich erproben können, sie müssen Erfahrungen machen können. Das setzt voraus, dass man ihnen vertraut und dass man ihnen Verantwortung gibt.


Junge Menschen müssen die Chance haben, sich als Persönlichkeit selber zu entwickeln. Sie sind nicht nur die Kinder ihrer Eltern und nicht nur die Schüler der Lehrer, sie müssen selber jemand sein und selber jemand werden.

Das im Schulleben zu fördern, im Schulleben, nicht nur im Unterricht, das ist durch nichts zu ersetzen. Die Schule ist ja nicht nur ein Lernort, sie ist für Schüler und für Lehrer der Ort, an dem sie, neben der Familie, oft vor der Familie, am meisten Zeit verbringen. Wer die gymnasiale Oberstufe hinter sich hat, der hat fünfzehntausend Unterrichtsstunden gehabt. Das geht - so oder so - an niemandem spurlos vorbei.

VIII.

Ich gehöre deshalb auch zu denen, die es für ein großes Unglück halten, wenn auf der vermeintlichen Jagd nach Nützlichkeit und Verwertbarkeit der Bildung und des Wissens die musischen Fächer, Musik und Kunst, aber auch der Sport in unseren Schulen zurückgedrängt werden.

Wir wissen doch nur zu gut, dass Menschen nicht nur aus Kopf und Intellekt bestehen. Wir wissen doch, wie wichtig es ist, den ganzen Menschen zu bilden.

Übrigens: Die klugen Unternehmenschefs - und natürlich auch die Doktorväter - wissen, dass die jungen Menschen, die die Chance hatten, sich ganzheitlich zu bilden, auch fachlich oft die Besten sind.

Darum ist es so wichtig, dass die Älteren, die Lehrer den Jüngeren, den Schülern Selbstbewusstsein vermitteln, dass sie ihnen das Rückgrat stärken. Der aufrechte Gang ist nach meinen Erfahrungen die beste Voraussetzung dafür, dass Menschen ein Leben lang bereit sind, Neues zu lernen, sich auf veränderte Situationen einzustellen und immer wieder neue Wege auszuprobieren. Goethe hat es so ausgedrückt: "Höchstes Glück der Erdenkinder ist nur die Persönlichkeit." Das mag man heute anders nennen, man mag heute vom orientierungsfähigen Bürger sprechen, aber gemeint ist doch der, der Profil und Gestalt hat und er selber ist. Das dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren.

IX.

Freilich, meine Damen und Herren, es geht auch um Geld. Bildung ist nicht umsonst zu haben. Die Schulen brauchen mehr Lehrer, damit sie ihrer Verantwortung für jeden einzelnen Schüler auch nachkommen können; die Schulen benötigen dringend neue Unterrichtsmaterialien - es darf nicht sein, dass im Geographie-Unterricht zwölf Jahre nach der deutschen Einheit immer noch mit Atlanten gearbeitet wird, in denen die DDR verzeichnet ist. Und auch für die Kindergärten müssen wir mehr Mittel zur Verfügung stellen.

Wir können es uns nicht länger leisten, zu wenig für Bildung und Erziehung auszugeben.

Es geht um Geld, es geht um viel Geld. Aber - das dürfen wir nie aus dem Blick verlieren - es geht nicht nur und nicht in erster Linie um Geld. Ich bin überzeugt davon, dass das Wichtigste ein neues gesellschaftliches Klima für Bildung und Erziehung ist.

X.

Wenn wir es damit ernst meinen, dass Bildung und Wissen unsere einzigen natürlichen Rohstoffe sind, dann dürfen wir die Gruppe der Lehrer nicht öffentlich deklassieren. Vielen gilt der Lehrerberuf heute als eine Art bequeme Halbtagsbeschäftigung mit beschränkten Anforderungen. Gewiss, auch dafür gibt es Beispiele, aber in Wahrheit fordert der Beruf des Lehrers viel mehr als viele andere Berufe: Den ständigen Einsatz der ganzen Person in der täglichen Begegnung, in der täglichen Auseinandersetzung mit jungen Menschen.

Darum brauchen Lehrerinnen und Lehrer mehr öffentliche Achtung und mehr Anerkennung. Sie brauchen Unterstützung und Ermutigung und sie brauchen konstruktive Kritik. Ich will Ihnen diese Ermutigung gerne geben.

Ich werde darum auch weiterhin Lehrerinnen und Lehrer würdigen, die mit ihrer Arbeit oft Herausragendes leisten und deren Einsatz oft weit über das Zumutbare und das Erwartbare hinausgeht.

XI.

Schließlich: Das neue gesellschaftliche Klima, das wir für Bildung und Erziehung in unserem Land brauchen, muss in den Familien beginnen.

Wir wissen heute, dass Kinder in den ersten Jahren am lernfähigsten sind; lange vor der Einschulung werden wichtige Weichen für die weitere persönliche Entwicklung gestellt. Was bei der Erziehung kleiner Kinder versäumt wird, kann später nur mit sehr viel größerem Aufwand und unter sehr viel größeren Mühen nachgeholt werden.

Auch später, meine Damen und Herren, sind Eltern nicht einfach Kunden der Schule. Sie sind Teile der Schulgemeinschaft, die nach ihren Möglichkeiten dazu beitragen sollen, dass alle Schülerinnen und Schüler vom Schulleben und vom Unterricht profitieren.

Ich weiß, dass aus vielen Gründen nicht alle Mütter und Väter in gleicher Weise dazu beitragen können, aber einen Beitrag leisten können und müssen alle. Niemand darf die Verantwortung für sein Kind an die Schule und an die Lehrer delegieren.

Noch einmal: Wir brauchen ein neues, ein günstigeres Klima für Bildung und Erziehung in unserem Land. Wir brauchen das um unserer Kinder und um unserer aller Zukunft willen. Goethe hat einmal gesagt:

"Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies."

Meine Damen und Herren, auch wenn am Ende nicht lauter Genies stehen, sollten wir alles dafür tun, das Besondere zu entdecken und zu wecken, das jeder in sich trägt. Jeder, woher er auch kommt.