Daniela Schadt hat am 9. Dezember die Benefizveranstaltung Angel Tree
des Ambassadors Clubs e.V besucht. Der Ambassadors Club e.V. setzt sich aus rund 150 in Deutschland akkreditierten Botschafterinnen und Botschaftern aus aller Welt zusammen. Ziel des Vereins ist es, den Austausch im Interesse der Völkerverständigung jenseits des diplomatischen Protokolls zu ermöglichen.
Im Rahmen der weihnachtlichen Veranstaltung Angel Tree
, die in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Daniela Schadt stand, sammeln die Botschafterinnen und Botschafter aus aller Welt bereits seit zehn Jahren Weihnachtsgeschenke für Kinder in schwierigen Lebensumständen und spenden diese an soziale Einrichtungen.
In diesem Jahr kommen die Geschenke den syrischen Flüchtlingskindern im Flüchtlingscamp Za'atari zu Gute.
Ansprache von Daniela Schadt:
Ich freue mich sehr, auch in diesem Jahr den heutigen Abend unter dem Angel Tree
mit Ihnen zu begehen. Das liegt nicht nur an diesem wunderschön geschmückten Baum oder an dem festlichen Ambiente hier im Salon Gontard des Regent Hotel, den uns Herr Athmann und sein Team dankenswerter Weise zur Verfügung stellt.
Die Adventszeit ist eine Zeit der Erwartung und der Hoffnung. Ich hoffe, dass diese Zeit unser aller Herzen öffnet für all jene Menschen auf unserer Erde, denen Hoffnung vielfach fehlt, die in Not sind und die nicht nur unser Mitgefühl verdienen, sondern auch unsere Aufmerksamkeit und unsere Zuwendung.
In Syrien sind 10,8 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Das ist die Hälfte der Bevölkerung Syriens. Fast die Hälfte dieser Hilfsbedürftigen, nämlich 5,1 Millionen, sind Kinder und Jugendliche. 3,2 Millionen Syrer, darunter 1,6 Millionen Kinder, sind vor der Gewalt in ihrer Heimat vor allem nach Jordanien, in den Libanon, Irak, die Türkei und nach Ägypten geflohen. Insgesamt sind damit in Syrien und den Nachbarländern schätzungsweise 6,7 Millionen syrische Kinder und Jugendliche direkt vom Bürgerkrieg betroffen.
Das sind erschreckende Zahlen mit denen wir fast täglich konfrontiert werden. Aber es sind nur Zahlen. Zahlen sind abstrakt und sagen nicht viel über die Realität aus, in der diese Menschen leben. Daher müssen wir uns immer wieder bewusst machen, dass hinter den Zahlen Einzelschicksale, Einzelpersonen und Familien stehen.
Ich wurde in diesem Jahr auf ganz unterschiedliche Weise mit Einzelschicksalen konfrontiert, zum Beispiel hier in Deutschland beim Besuch der Erstaufnahmeeinrichtung Friedland, eine der Anlaufstellen für syrische Flüchtlinge, die im Rahmen des humanitären Aufnahmeprogramms nach Deutschland kommen, und im besonderen Maße während meiner Reise nach Jordanien. Im März war ich als Schirmherrin von UNICEF in Jordanien, wo ich sowohl in Amman als auch in dem Flüchtlingscamp Za'atari mit Flüchtlingsfamilien zusammengetroffen bin, und ich bin immer wieder aufs Tiefste berührt, wenn ich Schilderungen der Einzelschicksale höre.
Danken möchte ich an dieser Stelle auch Ihnen, sehr geehrter Herr Botschafter, für die immense Leistung, die Jordanien bei der Bewältigung der Flüchtlinge schultert. Ich weiß, dass auch andere Länder in dieser Hinsicht vorbildhaft tätig sind, aber ich möchte an diesem Abend Jordanien, das ich im März besucht habe, meinen besonderen Respekt zollen. Es ist unglaublich, was dieses Land, ein Wüstenstaat, der kaum die eigene Bevölkerung mit ausreichend Wasser versorgen kann, für die syrischen Flüchtlinge tut, die inzwischen über zehn Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes ausmachen. Ich bin mir sicher, dass die Flüchtlinge die Gastfreundschaft zu schätzen wissen.
Was alle diese Menschen eint, ist dennoch der Wunsch nach Frieden in ihrer Heimat und nach Rückkehr in ihre vertraute Umgebung. Da dies in absehbarer Zukunft wohl leider nicht möglich sein wird, sollten wir alles daran setzen, den Flüchtlingen zu helfen, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen und die Erlebnisse der Flucht zu bewältigen. Sie, sehr geehrte Damen und Herren, tragen mit dem heutigen Abend dazu bei!
Ich danke Ihnen für Ihre großzügige Unterstützung unter dem Angel Tree
. Die Kinder und Jugendlichen im Flüchtlingscamp Za'atari werden sich über Ihre zahlreichen und liebevoll verpackten Geschenke sehr freuen. In der durch Erinnerungen an Flucht und Heimatlosigkeit geprägten Lebenswirklichkeit bedeuten Ihre weihnachtlichen Gaben einen willkommenen Gruß aus einer friedlichen Welt.
Lassen Sie mich zum Schluss noch einmal betonen: In diesem Winter ist die Lage vieler Kinder auf der Welt besonders dramatisch. Erst letzte Woche hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen wegen fehlender Mittel seine Nahrungsmittelhilfen in Syrien und den Nachbarstaaten mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Daher mein Apell an Sie: Wenn Sie – nicht nur in der Vorweihnachtszeit – Interesse an einer weiteren Unterstützung der syrischen Flüchtlingskinder haben, spenden Sie! Ich kann Ihnen aus eigenem Erleben sagen: Es ist ein gutes, ein wertvolles Engagement, für das Ihnen die Kinder dankbar sein werden! Ich bin überzeugt, dass dort jeder Euro und Cent willkommen sind und sinnvoll eingesetzt werden!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien hier in Deutschland und in Ihren Heimatländern eine besinnliche und friedliche Weihnachtszeit und allen Anwesenden, die das christliche Fest nicht feiern: Happy Holidays
!
Uns allen wünsche ich nun heute einen schönen Abend!