UNICEF-Neujahrsgespräch

Schwerpunktthema: Bericht

29. Januar 2015

Daniela Schadt hat am 29. Januar gemeinsam mit UNICEF zum Neujahrsgespräch ins Schloss Bellevue eingeladen. In ihrer Ansprache sagte sie: "Die Zukunft beginnt heute und sie betrifft uns alle, besonders jene, die heute noch Kinder oder Jugendliche sind. Und so dürfen und sollen sich auch alle an den Überlegungen zur Gestaltung der Welt von morgen beteiligen."


Daniela Schadt hat am 29. Januar gemeinsam mit UNICEF zum Neujahrsgespräch ins Schloss Bellevue eingeladen. In der Debatte zum Thema Das Recht auf Zukunft – Kinder und Jugendliche und die neuen globalen Nachhaltigkeitsziele kamen Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ebenso zu Wort wie engagierte Jugendliche, die ihre Forderungen für die Welt von morgen formulierten.

Ansprache von Daniela Schadt:

Seien Sie alle herzlich willkommen zum UNICEF Neujahrsgespräch in Schloss Bellevue!

Einen gelungeneren Einstieg in unser Thema als die beiden Musiker könnten wir wohl kaum finden. Du kannst was bewegen welch optimistischer Aufruf an uns alle! Herzlichen Dank bereits jetzt an die Band Glasperlenspiel, von der wir später noch mehr hören werden.

Liebe Gäste,

bereits im vierten Jahr gibt es dieses Neujahrsgespräch. Es ist uns Gelegenheit, gemeinsam über Themen zu diskutieren, die für Kinder und Jugendliche in Deutschland und weltweit wichtig, manchmal gar überlebenswichtig, sind, oder über solche, die für sie wichtig werden. Wir wollen heute gemeinsam einen Blick in die Zukunft wagen. Natürlich kann niemand von uns voraussehen, wie diese aussehen wird. Das soll uns aber doch nicht daran hindern, unser Bestmögliches dafür zu tun, dass alle Mädchen und alle Jungen – auch die, die heute noch gar nicht geboren sind – künftig ein menschenwürdiges Leben auf der Erde führen können.

In diesem Jahr 2015, in dem die Vereinten Nationen die neuen globalen Nachhaltigkeitsziele formulieren, ganz besonders, stellen wir uns große Fragen:

  • Wie soll die Zukunft aussehen? In welcher Welt wollen wir also leben?
  • Warum ist es uns – trotz mancher Erfolge – immer noch nicht gelungen, Hunger und Armut zu beseitigen?
  • Was muss passieren, um eine gute Zukunft für alle zu gestalten?

Wir müssen einerseits die Weiterverfolgung der Millenniumsziele im Blick behalten, wollen aber gleichzeitig die bereits erzielten Erfolge nicht vergessen. Denn diese motivieren Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft doch, vorausschauend und gemeinsam etwas zu tun. Die gemeinsame Frage muss lauten:

  • Was können die Regierungen, was die zivilgesellschaftlichen Akteure, was können Wissenschaft und Unternehmen tun? Was kann ich dabei tun?

Es ist mir ein großes Anliegen, mit Ihnen zu diskutieren, was die deutsche Zivilgesellschaft zu einer gerechteren Welt beitragen kann. Sie ist zwar nicht der einzige Akteur, aber ein wichtiger. Die Zivilgesellschaft kann dazu beitragen, dass Dinge ins Rollen geraten. Wo sie eine Initiative anstößt, dort strahlt Energie in die Gesellschaft zurück.

Die Zukunft beginnt heute und sie betrifft uns alle, besonders jene, die heute noch Kinder oder Jugendliche sind. Und so dürfen und sollen sich auch alle an den Überlegungen zur Gestaltung der Welt von morgen beteiligen.

Im vergangenen November hatten wir hier, in diesem Saal, zum 25. Geburtstag der Kinderrechte 50 Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland zu Gast. Engagiert, kreativ und lebhaft haben sie dem Bundespräsidenten und mir ihre Anregungen vorgetragen, an welcher Stelle den Kinderrechten künftig noch mehr Beachtung geschenkt werden muss, wo aus ihrer Sicht noch etwas im Argen liegt, und was sie von uns Erwachsenen konkret erwarten. Beispielsweise wurden Forderungen nach mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei kommunalen Planungsvorhaben laut, oder nach verbesserten Integrations- und Bildungsangeboten für Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Nebenbei: Herr Dr. Heraeus, unsere gemeinsame Heimatstadt Hanau wurde kürzlich dafür ausgezeichnet, dass sie Kindern und Jugendlichen ein großes Maß an Mitsprache einräumt. Das ist ermutigend.

Die UNICEF-JuniorBotschafter, die im November hier ihre Anliegen vertreten haben, waren überzeugt und ernsthaft bei der Sache und setzen sich auch selbst für die Kinderrechte ein. Sie informieren Gleichaltrige, sammeln Spenden für Hilfsprojekte oder machen auf Diskriminierung aufmerksam. Ein schönes Beispiel ist auch der Gewinner des UNICEF-JuniorBotschafter-Wettbewerbs, der mittels neuer Medien kreativ auf die Geschichte von Flüchtlingskindern aufmerksam macht.

Was mir dabei besonders imponiert hat: Diese Mädchen und Jungen zögern nicht lange, wenn sie Unrecht empfinden.

Sie packen an und tun etwas dagegen. Sie machen einfach. Und sie lassen sich dabei von dem weiten Weg, der noch vor ihnen – vor uns allen – liegt, nicht entmutigen.

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Wenn Du schnell gehen willst, geh allein. Wenn Du weit gehen willst, geh zusammen mit anderen.

Ich denke, um die Welt mit neuen konkreten Nachhaltigkeitszielen vor Augen zu verändern, müssen wir alle zusammen gehen – dann werden wir sehr weit kommen. Dessen bin ich mir sicher.

In diesem Sinne freue ich mich nun auf eine anregende Debatte und später auf den Austausch mit Ihnen.

Vielen Dank!