Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 13. September zur Vorstellung des laufenden Forschungsprojekts Das Bundespräsidialamt und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus 1949–1994
in Schloss Bellevue eingeladen.
Nach einer Ansprache des Bundespräsidenten präsentierte der 2020 nach einem zweistufigen Auswahlverfahren mit der Studie beauftragte Historiker Norbert Frei, Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, das Projekt. Anschließend sprach der Bundespräsident mit Norbert Frei, der Direktorin des Fritz Bauer Instituts Sybille Steinbacher und dem Publizisten Robert Leicht über die Rolle der Bundespräsidenten im Prozess der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in der alten
Bundesrepublik.
Im Laufe des auf knapp zwei Jahre angelegten Projekts soll der Umgang des 1949 geschaffenen Bundespräsidialamtes und der Bundespräsidenten mit der nationalsozialistischen Vergangenheit untersucht werden.
Zum einen soll erforscht werden, ob es im Bundespräsidialamt personelle oder ideelle Kontinuitäten zur Zeit des Nationalsozialismus gegeben hat. Zum anderen soll in Form einer Wirkungsgeschichte untersucht werden, wie die Bundespräsidenten in ihrem öffentlichen und internen Handeln – vorbereitet und unterstützt durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundespräsidialamtes – mit dem Thema Nationalsozialismus umgegangen sind, etwa in Reden, bei Staatsbesuchen, Terminen im Inland und Ordensverleihungen.
Mit dem Forschungsvorhaben knüpft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an die von ihm angestoßene öffentliche Aufarbeitung der Geschichte der Berliner Dienstvilla der Bundespräsidenten und des Schicksals ihres jüdischen Vorbesitzers Hugo Heymann an.