Grußbotschaft zum Fest des Fastenbrechens

Schwerpunktthema: Bericht

2. Mai 2022

Bundespräsident Steinmeier hat an die Muslime in Deutschland eine Grußbotschaft zum Fest des Fastenbrechens übermittelt: "Nach einem Monat des Innehaltens, der inneren Einkehr, des Verzichts feiern Sie mit der Familie, mit Freunden und Bekannten das Ende dieser Zeit des Fastens. Sie feiern miteinander: Dieses Fest gehört zu unserem Zusammenleben in Deutschland. Es verbindet Musliminnen und Muslime untereinander, aber es verbindet Sie auch mit Menschen anderen Glaubens – und auch mit Menschen, die gar nicht glauben."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seinem Arbeitszimmer (Archivbild)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an die Muslime in Deutschland eine Grußbotschaft zum Fest des Fastenbrechens übermittelt:

Zum Fastenbrechen am Ende des Ramadan grüße ich Sie alle sehr herzlich und sende Ihnen meine besten Wünsche! Das Fastenbrechen ist normalerweise ein fröhliches, ein geselliges Fest in großer Runde. Nach einem Monat des Innehaltens, der inneren Einkehr, des Verzichts feiern Sie mit der Familie, mit Freunden und Bekannten das Ende dieser Zeit des Fastens.

Sie feiern miteinander: Dieses Fest gehört zu unserem Zusammenleben in Deutschland. Es verbindet Musliminnen und Muslime untereinander, aber es verbindet Sie auch mit Menschen anderen Glaubens – und auch mit Menschen, die gar nicht glauben.

In den letzten beiden Jahren ist dieses Miteinander allerdings auf eine harte Probe gestellt worden. Die Pandemie ließ es nicht zu, dass Sie sich im großen Kreis versammeln konnten. Ich weiß, dass viele von Ihnen sehr unter dieser Entbehrung gelitten haben. Und deshalb möchte ich Ihnen allen dafür danken, dass Sie die strengen Regeln mitgetragen haben, die nötig waren, um die Pandemie einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. Danke für Ihr umsichtiges, verantwortliches Handeln. Danke für Ihre Solidarität! Noch ist die Pandemie nicht überwunden. Aber ich freue mich sehr, dass Sie in diesem Jahr wieder mit mehr Familienmitgliedern, Freunden und Nachbarn feiern können.

Vielen von Ihnen wird das Herz trotzdem schwer sein. Der brutale, völkerrechtswidrige Angriffskrieg mitten in Europa erschüttert und bedrückt uns alle. Die Bilder der Zerstörung, vom unendlichen Leid der Menschen in der Ukraine wühlen uns auf. Als Bundespräsident bin ich dankbar für die überwältigende Hilfsbereitschaft in unserem Land, um die Menschen aufzunehmen, die vor Krieg und Zerstörung geflohen sind, die alles verloren haben. Ihnen, den muslimischen Gemeinden, Wohlfahrtsorganisationen und Verbänden, die helfen, ohne lange zu fragen, danke ich heute aus tiefem Herzen. Sie leisten Enormes! Ihre Hilfe, Ihre Unterstützung sind ein wichtiger, ein unverzichtbarer Beitrag für das Zusammenleben in unserem Land. Sie stärken unser Miteinander als friedliche, tolerante Gesellschaft.

Ihnen allen wünsche ich trotz der bedrückenden Lage ein gesegnetes Fest des Fastenbrechens! Möge der Glaube in dieser dunklen Zeit Trost und Kraft spenden.