Der Bundespräsident hat in diesen Ländern politische Gespräche auf höchster Ebene geführt. Im Fokus standen dabei die jüngsten Entwicklungen in der Region sowie die Zusammenarbeit bei humanitärer Hilfe, insbesondere für Gaza und Syrien.
Zum Auftakt der Reise besuchte der Bundespräsident die saudi-arabische Hauptstadt Riad. Es war der erste offizielle Besuch eines deutschen Staatsoberhaupts in dem Land. Kronprinz Mohammed bin Salman empfing ihn mit militärischen Ehren im Yamama-Palast. Anschließend sprachen beide unter anderem über den Nahostkonflikt, die Zukunft Syriens und die geopolitische Rolle Saudi-Arabiens.
Saudi-Arabien ist einer der Schlüsselakteure in der Region.
Saudi-Arabien ist einer der Schlüsselakteure in der Region. Saudi-Arabiens Einfluss und Macht sind in den letzten Jahren deutlich gewachsen – und damit auch die Verantwortung des Landes
, sagte der Bundespräsident nach seinem Gespräch mit dem Kronprinzen. Deutschland hat großes Interesse an Stabilität im Nahen und Mittleren Osten. Deshalb ist Deutschland auch dazu bereit, sich zu engagieren und die Partnerschaft mit Saudi-Arabien zu stärken und zu vertiefen, insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Energie und Wirtschaft.
Der Bundespräsident zeigte sich beeindruckt von Saudi-Arabiens Reformagenda 'Vision 2030‘: Er gratulierte dem Kronprinzen zu den bereits erzielten Fortschritten, zum Beispiel bei der Gleichstellung von Frauen, und ermutigte ihn, diesen Weg von Reformen weiter zu gehen.
Darüber hinaus tauschte er sich mit Vertreterinnen und Vertretern saudi-arabischer Thinktanks aus. Am Abend traf er zudem mit saudi-arabischen Fußballspielerinnen und Nachwuchsspielerinnen zusammen und besuchte anschließend das Künstler-Viertel "Jax", wo er mit Kunst- und Kulturschaffenden sprach.
Am zweiten Besuchstag besichtigte der Bundespräsident den "King Salman Park". Unter deutscher Beteiligung soll dort der größte Stadtpark der Welt entstehen.
Anschließend reiste er weiter nach Jordanien, zunächst nach Al-Azraq. Dort besuchte er das deutsche Einsatzkontingent "Counter Daesh/Capacity Building Irak", das eng mit den jordanischen Streitkräften und anderen Partnern bei der Bekämpfung der Terrororganisation "Islamischer Staat" zusammenarbeitet. Ich bin sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit zwischen den Soldatinnen und Soldaten der deutschen Bundeswehr und der jordanischen Armee
, sagte der Bundespräsident bei seinem Besuch.
Deutschland leistet einen wichtigen Beitrag zur humanitären Hilfe für Gaza. Dabei arbeitet Deutschland sehr gut mit Jordanien zusammen: Der Bundespräsident übergab eine weitere Tranche dringend benötigter medizinischer Hilfsgüter an Jordanien, die für den Einsatz in jordanischen Krankenhäusern in Gaza bestimmt sind. Gemeinsam mit Jordanien versuchen wir unseren Beitrag zu leisten, das unendliche Leid der Menschen in Gaza wenigstens zu mindern
, so der Bundespräsident. Insgesamt umfasst das Projekt über 15 Tonnen Hilfsgüter im Wert von 1,5 Millionen Euro.
Wir sollten die ersten Schritte des Abkommens über einen Waffenstillstand in Gaza und die Freilassung von Geiseln nutzen, um die humanitäre Situation in Gaza zu verbessern.
In der jordanischen Hauptstadt Amman hat Bundespräsident Steinmeier König Abdullah II. zu politischen Gesprächen getroffen. Zentrale Themen waren die Krisen in Nahost: die humanitäre Lage und die Waffenruhe in Gaza sowie die Entwicklung in Syrien nach dem Sturz von Baschar al-Assad.
Jordanien gilt zwar als stabiles Land im Nahen Osten, wird aber immer wieder von den Konflikten in der Region eingeholt. Aktuell nimmt das Land Hunderttausende Flüchtende aus Syrien auf.
Anschließend reiste der Bundespräsident weiter nach Ankara, wo er mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan zusammentraf und sich auch mit ihm zu aktuellen Entwicklungen in der Region austauschte. Der Präsident und ich waren uns einig: Wir wollen zu einer friedlichen und nachhaltigen Entwicklung hier in dieser Region beitragen
, sagte der Bundespräsident nach dem Gespräch in der türkischen Hauptstadt. Mir ist es wichtig deutlich zu machen: Deutschland ist und bleibt – auch in einer Zeit des Übergangs – ein verlässlicher und konstruktiver, internationaler Partner.
Im Mittelpunkt des Treffens standen insbesondere die Lage im Nahen Osten und in Syrien. Nur wenn Syrien tatsächlich stabil und friedlich ist, wird es auch wieder Heimat werden für viele der Millionen Geflüchteten, die in der Türkei und auch in anderen Ländern in den vergangenen Jahren Aufnahme gefunden haben
, betonte der Bundespräsident. Mit Blick auf den Nahost-Konflikt setzen sich beide Präsidenten weiterhin für eine Zweistaatenlösung ein.
Mir ist es wichtig deutlich zu machen: Deutschland ist und bleibt – auch in einer Zeit des Übergangs – ein verlässlicher und konstruktiver, internationaler Partner.

Kurzprogramm
Sonntag, 2. Februar
- Nachmittags
Flug nach Riad/Saudi-Arabien
Montag, 3. Februar
- Morgens [MEZ +2]
Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern saudi-arabischer Denkfabriken - Mittags
Begrüßung mit militärischen Ehren durch den Vorsitzenden des Ministerrats des Königreichs Saudi-Arabien, Kronprinz Muhammad bin Salman bin Abdulaziz Al Saud - Anschließend
Gespräch mit dem Vorsitzenden des Ministerrats des Königreichs Saudi-Arabien - Anschließend
Mittagessen, gegeben vom Vorsitzenden des Ministerrats des Königreichs Saudi-Arabien - Abends
Begegnung mit saudi-arabischen Fußballspielerinnen und Nachwuchsspielerinnen - Anschließend
Besuch des Zentrums für Künstlerinnen und Künstler "Jax District"
Dienstag, 4. Februar
- Vormittags
Besuch des König Salman Parks - Mittags
Flug nach Amman/Jordanien - Anschließend
Flug nach Al-Azraq/Jordanien - Nachmittags, Al-Azraq
Besuch des 18. Deutschen Einsatzkontingents "Counter Daesh/Capacity Building Irak" - Abends
Flug nach Amman
Mittwoch, 5. Februar
- Mittags
Gespräch mit dem König des Haschemitischen Königreichs Jordanien, Abdullah II. Ibn Al-Hussein - Anschließend
Flug nach Ankara/Türkei - Abends
Gespräch mit dem Präsidenten der Republik Türkei, Recep Tayyip Erdoğan - Anschließend
Flug nach Berlin