Besuch der Internationalen Grünen Woche

Schwerpunktthema: Bericht

14. Januar 2016

Der Bundespräsident hat am 14. Januar die Internationale Grüne Woche in Berlin besucht. Nach einem Rundgang durch die Messehalle sagte er: "Es gefällt mir, dass wir von der Seite der Regierung und von der Seite der Produzenten und der Verbraucher einen Dialog entwickeln, der wirklich dafür sorgen könnte, dass wir die Aufklärung in die Produktion dessen hineinbringen, was wir essen, was wir für unser tägliches Leben brauchen."

Bundespräsident Joachim Gauck bei einer Begegnung mit der Presse auf der Internationalen Grünen Woche 2016

Bundespräsident Joachim Gauck hat am 14. Januar die Internationale Grüne Woche in Berlin besucht und sich über Zukunftsthemen der Landwirtschaft informiert. Nach einem Rundgang durch die Messehalle sagte er:

Wir haben uns entschlossen diesen Rundgang zu machen. Nicht nur für ein freundliches Zunicken zu unseren Bäuerinnen und Bauern im Lande, sondern auch für eine Wahrnehmung von Strukturproblemen und wegen verschiedener Entwicklungsprobleme in der Landwirtschaft generell. Wir wissen, dass die deutsche Landwirtschaft im zurückliegenden Jahr nicht besonders glücklich war. Betriebe mussten schließen, Betriebe zum Beispiel in der Milchwirtschaft stehen unverändert vor großen Problemen. Auf der anderen Seite wissen wir, dass wir nicht auf allen Sektoren genug produzieren, denn die Milleniumsziele sind noch nicht erreicht. Menschen hungern, auch wenn wir weltweit die Produktion haben anheben können. Und die Landwirtschaft ist natürlich auch das Element, das mit der Bereitstellung von Ernährung sehr stark involviert ist in diesem Kampf gegen den Hunger.

Und dann brauchen wir natürlich eine nachhaltige Landwirtschaft. Und wir brauchen noch mehr als bisher ein Ernstnehmen der ökologischen Probleme: der Herbizideinsatz, die Überdüngung, viele Dinge sind inzwischen ja auch allgemein bekannt aus den Medien, und oftmals gibt es eine gewisse, gerade auch von ökologisch orientierten Menschen gibt es oftmals eine gewisse Aggressivität gegenüber der traditionellen Landwirtschaft. Deshalb bin ich froh von Ihnen gehört zu haben, dass sie die unterschiedlichen Teilnehmer der Debatten an einen Tisch bringen, dass Sie Verständigungen herbeiführen und dass Sie mit der Förderung neuer und innovativer Produktionsmethoden, wie zum Beispiel der hier eben gesehenen völlig innovativen Methode zu einem besseren Tierschutz, Wegmarken setzen, die auch international beachtet werden.

Und es gefällt mir, dass wir von der Seite der Regierung und von der Seite der Produzenten und der Verbraucher einen Dialog entwickeln, der wirklich dafür sorgen könnte, dass wir die Aufklärung in die Produktion dessen hineinbringen, was wir essen, was wir für unser tägliches Leben brauchen.

Angefangen haben wir unseren Rundgang ja mit einer Aktion gegen Lebensmittelverschwendung. Und das ist so ein zu wiederholender Appell an Verbraucherinnen und Verbraucher: Liebe Leute, ihr kauft häufig, weil es so billig ist, so viel Fleisch, dass ihr es nachher nicht verbrauchen könnt, so viel Wurst, dass ihr es in der Tonne landen lasst und Brot sowieso. All das kann man mit der Ressource Verstand bekämpfen. Und manchmal muss man die Leute motivieren, den Verstand einzuschalten. Und deshalb wünsche ich Ihnen auch die Unterstützung mancher Prominenter, auf die die Masse nachher hören wird – wir werden bestimmt dazu noch manche Berichte in den Medien bekommen.

Wichtig ist auch, dass wir bei der Grundlagenforschung und dass wir an unseren Universitäten und Instituten auf internationalem Spitzenniveau bleiben. Und Herr Minister, auch dafür gebührt Ihnen Dank, dass Sie hier die Institute und Universitäten unterstützen bei ihren Aufgaben. Ich wünsche allen Beteiligten, den Ausstellern hier und der deutschen Landwirtschaft insgesamt ein besseres Jahr, als das vorherige war. Und gehe mit großem Respekt aus dieser Begegnung heraus. Alles Gute für Ihre Arbeit!