Bundespräsident Steinmeier gedenkt des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Pankow

Schwerpunktthema: Pressemitteilung

22. Juni 2021


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier legt heute um 10.00 Uhr einen Kranz am Sowjetischen Ehrenmal Schönholzer Heide in Berlin-Pankow nieder. Damit gedenkt er vor dem Denkmal der "Mutter Heimat" der vielen gefallenen sowjetischen Soldatinnen und Soldaten und der zivilen Opfer des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Schätzungen zufolge sind in dem deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion 27 Millionen Menschen gestorben, darunter 14 Millionen Zivilistinnen und Zivilisten.

Das Ehrenmal Schönholzer Heide ist neben den in Treptow und Tiergarten gelegenen eines der drei großen sowjetischen Ehrenmäler in Berlin. Dort liegen die sterblichen Überreste von über 13.000 Offizieren und Soldaten der Roten Armee, die in der Schlacht um Berlin 1945 starben. Das Ehrenmal erinnert auch an die Opfer unter den sowjetischen Kriegsgefangenen.

In einer Rede am vergangenen Freitag sagte der Bundespräsident über den deutschen Überfall am 22. Juni 1941 und den dann folgenden Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion:

"Niemand hatte in diesem Krieg mehr Opfer zu beklagen als die Völker der damaligen Sowjetunion. Und doch sind diese Millionen nicht so tief in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt, wie ihr Leid, und unsere Verantwortung, es fordern." […]

"Der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion war eine mörderische Barbarei." […]

"Die Erinnerung an dieses Inferno, an absolute Feindschaft und die Entmenschlichung des Anderen – diese Erinnerung bleibt uns Deutschen eine Verpflichtung, und der Welt ein Mahnmal." […]

"Nur wer die Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart lesen lernt, wird zu einer Zukunft beitragen können, die Kriege vermeidet, Gewaltherrschaft ablehnt und ein friedliches Zusammenleben in Freiheit ermöglicht." […]

"Ich mache mir große Sorgen, dass die leidvolle Geschichte, an die wir heute erinnern, selbst mehr und mehr zur Quelle von Entfremdung wird. […] Geschichte darf nicht zur Waffe werden!"

Den Text der gesamten Rede finden Sie hier: www.bundespräsident.de/Rede-Karlshorst.