Bundespräsident Steinmeier kondoliert zum Tod von Esther Bejarano

Schwerpunktthema: Pressemitteilung

10. Juli 2021


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Kindern von Esther Bejarano, deutsch-jüdische Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau, zum Tod ihrer Mutter kondoliert. Der Bundespräsident schreibt:

Die Nachricht vom Tod von Esther Bejaranos hat mich sehr traurig gemacht. Wir verlieren mit ihr eine mutige Persönlichkeit, die sich bis zuletzt für die Verfolgten des Naziregimes eingesetzt hat.

Esther Bejarano hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt, diskriminiert, verfolgt und gefoltert zu werden. Sie hat das Konzentrationslager Auschwitz überlebt, weil sie im Mädchenorchester Akkordeon gespielt hat.

Nach dem Krieg war es ihr eine innere Verpflichtung, als Zeitzeugin die Erinnerung an die Greueltaten des Naziregimes wachzuhalten und vor allem junge Menschen vor den Gefahren des Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu warnen. Sie gründete das Auschwitz-Komitee und ermöglichte auf diese Weise viele Bildungsreisen in Konzentrationslager und Veranstaltungen gegen das Vergessen. Auch als Sängerin stand Esther Bejarano auf der Bühne. Wer sie je in ihrem musikalischen Element erlebt hat, wird sich immer daran erinnern: So mitreißend war sie!

In großer Dankbarkeit und Hochachtung denke ich in diesen Stunden an Esther Bejarano. Mit ihrem Tod haben wir einen großen Verlust erlitten. Sie wird immer einen Platz in unseren Herzen haben.