Videobotschaft zur Abschiedszeremonie für den Präsidenten des Staates Israel, Reuven Rivlin

Schwerpunktthema: Rede

Jerusalem/Israel, , 27. Mai 2021

Der Bundespräsident hat am 27. Mai zur Abschiedszeremonie für den Präsidenten des Staates Israel, Reuven Rivlin, in Jerusalem eine Videobotschaft übermittelt: "Nie werde ich Deine Rede vor dem Deutschen Bundestag anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vergessen, in der Du uns Deutsche dazu aufgerufen hast, alle Formen von Antisemitismus zu bekämpfen – heute und für alle Zeit."


Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Ruvi,

noch ist es zu früh, als Kollege auf Wiedersehen zu sagen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns noch einmal sehen, bevor Du Dein hohes Amt niederlegst.

Doch es ist keineswegs zu früh, um aus tiefstem Herzen zu sagen: Vielen Dank – toda raba.

Nie werde ich unsere erste Begegnung auf dem Mahane-Yehuda-Markt am Abend meiner Ankunft in Jerusalem vergessen, fast auf den Tag genau vor vier Jahren, gemeinsam mit Elke und Deiner geliebten Nechama.

Nie – niemals – werde ich die Zeremonie zum Gedenken an den Holocaust in Yad Vashem im Januar letzten Jahres vergessen. Dort auf Einladung des Präsidenten Israels als deutscher Bundespräsident eine Rede zu halten, machte diesen Tag zum schwierigsten und emotionalsten meiner Amtszeit.

Und nie werde ich Deine Rede vor dem Deutschen Bundestag anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vergessen, in der Du uns Deutsche dazu aufgerufen hast, alle Formen von Antisemitismus zu bekämpfen – heute und für alle Zeit.

Lieber Ruvi, vier von sieben Jahren Deiner Amtszeit als Präsident Israels waren wir Kollegen.

Vom ersten Tag an bist Du mir mit Aufrichtigkeit und Vertrauen begegnet, mit offenen Armen und offenem Herzen. Ich fühle mich zutiefst geehrt, Dich zum Freund zu haben.